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Gut genug - Erzählung

Gut genug - Erzählung

Titel: Gut genug - Erzählung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rotbuch-Verlag
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gesagt, zu wann, und ich habe gesagt, zum Ende des Jahres. Ich hatte noch etwas Urlaub. Dann haben wir überlegt, ob es vielleicht die Hormone sind. Ich hatte meine Wohnung geputzt, A.C. seine noch nicht. Wir sind durch den Park spazierengegangen, der Park war leer, weil es November war und geregnet hat, und ich habe gedacht, bestimmt war es ein schwerer Fehler. Aber ich habe ihn nicht bereut, und wenn man einen Fehler nicht bereut, selbst wenn es ein schwerer Fehler war, dann mußte man ihn wohl machen. Und trotzdem. Ich wußte schon nicht, wie es gehen soll, eine Mutter zu sein. Hausfrau und Mutter ging gar nicht. Wir sind erst eine Runde um den Park herumgegangen und dann noch eine Runde und zuletzt einmal quer durch die Pampe. A.C. konnte sich auch nicht gut vorstellen, Vater zu sein, er hat gesagt, schon das kommt ihm unglaubhaft vor, aber Familienernährer und Vater ist eindeutig lebensgefährlich. Schließlich habe ich gesagt, bevor das hier eine Krise wird, hole ich meine Schreibmaschine vom Boden und tippe für die Studenten. Danach sind wir zu mir gegangen, weil es angenehm ist, in einer geputzten Wohnung zu sein, auch wenn es nicht so angenehm ist, der zu sein, der sie putzt. Wir haben die alte Olympia vom Boden geholt und auf den kleinen Tisch vor dem Fenster gestellt, und sie ging noch. Die Studenten werden schon kommen, habe ich gedacht, weil es immer Studenten gibt, die nicht tippen können und also tippen lassen. Die Arbeiten müssen getippt abgegeben werden. So ein Student kommt abends um sechs und sagt, morgen mittag um zwölf muß es fertig sein, und man sagt, das ist ausgeschlossen, es sind hundertunddreizehn Seiten, wie stellen Sie sich das vor, aber der Student ist sehr erschöpft von der Arbeit und den Fußnoten und den Tabellen, die er im letzten Moment erst gefunden und in die Arbeit noch eingebaut hat, er kann sich nicht auch das jetzt noch vorstellen, er ist in einer schlimmen Verfassung, er sagt, ich flehe dich an, und man selbst sagt, kann man es nicht mit der Post und dem Poststempel schicken. Auf die Art gewinnt man Zeit. Dem Studenten fällt ein Stein vom Herzen, man schaut vorsichtig auf die Fußnoten und die Tabellen und sieht sich die Handschrift an, und ob man sie überhaupt lesen kann, und dann sagt man, man macht es, oder man macht es nicht. Wenn man gesagt hat, man macht es, fällt den Studenten nicht auf, daß eine alte Olympia eine alte Olympia ist und vor allem kein Textcomputer, obwohl sie natürlich schön schreibt. Man sagt, die Seite kostet vier Mark, Tabellen gehen extra, und Fußnoten sind umsonst, und die Studenten sagen, wenn ich bestanden habe, gebe ich einen aus. Komischerweise sagen sie es tatsächlich alle. Herrschaft und Reproduktion, wobei Reproduktion heißt: das Textetippen. Jedenfalls haben sie Zähne, habe ich zu A.C. gesagt, ich kann meine Fleischsoße selber kochen, und Schluß mit dem teuren Salat. Wir sind ganz vergnügt gewesen, bis plötzlich A.C. gesagt hat, übrigens, wo, deiner Meinung nach, paßt dieses Kind hier rein?, weil das Zimmer auch in geputztem Zustand nicht wirklich groß und dafür recht voll war. Ich habe gesagt, es kommt dir so voll vor wegen der Schreibmaschine, weil die Olympia ein riesiger Apparat war, aber A.C. hat gesagt, ich glaube, es ist nicht die Schreibmaschine. Ich habe gesagt, soweit ich weiß, sind sie am Anfang noch klein. A.C. hat gesagt, soweit ich weiß, brauchen sie Gitterbetten. Wo soll hier ein Gitterbett rein? Ich hatte keine Ahnung, wo hier ein Gitterbett rein sollte, und habe gesagt, am Anfang sind sie bestimmt noch zu klein. Dann kommen sie mit dem Bein dazwischen oder stecken den Kopf durch die Stäbe. Einmal nicht aufgepaßt, und das Kind hat den Kopf durch die Stäbe gesteckt, ist in den Gitterbettstäben steckengeblieben und blau und aus und vorbei. A.C. hat gesagt, gut. Machen wir es ohne Gitterbett. Wir haben eine Zigarette geraucht und waren überrascht, daß das künftige Kind anfing, wirklich zu werden. Wenn man über Gitterbetten nachdenkt, ist man schon ziemlich weit in der Wirklichkeit, haben wir gefunden, und A.C. hat gesagt, du brauchst außerdem eine Waschmaschine, aber ich habe schnell gesagt, das hat Zeit. Immerhin war ein Kühlschrank da. Und ein Telefon. Und eine kleine Katze.
    Weihnachten ist A.C. zu seiner Familie gegangen, und ich bin zu meiner Familie gegangen. Bea war aus Paris gekommen, und Ali war auch da. Meine Mutter hat etwas mit Gorgonzolarahmsoße gekocht und gesagt, sie freut sich

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