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Guy Lacroix: Auf der Jagd nach dem Rosenkranzmörder (Clockwork Cologne) (German Edition)

Guy Lacroix: Auf der Jagd nach dem Rosenkranzmörder (Clockwork Cologne) (German Edition)

Titel: Guy Lacroix: Auf der Jagd nach dem Rosenkranzmörder (Clockwork Cologne) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Keil
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»Wer zurück zu Gott findet, wird sehen. Wäre das nicht ein wundervoller Beweis wahren Glaubens?«
    »Sie sind verrückt, Pater.« Guy hielt sich die schmerzende Schulter, der Verband tränkte sich mit frischem Blut. »Und Sie werden für Ihre Taten bezahlen, das verspreche ich Ihnen.«
    Wieder lächelte der Priester. »Gott segnet die, die ihr Leben Gott ganz zur Verfügung stellen, denn das Himmelreich wird ihnen gehören«, sagte er. »Ich habe mich nur dem Herrn zu verantworten.«
    »Pater Cornelius«, ergriff Frau Kühn das Wort. »Warum musste Havener sterben?«
    »Er hatte sich schuldig gemacht«, antwortete Cornelius. »Erhebe dich, du Richter der Welt; vergilt den Hoffärtigen, was sie verdienen!«
    »Schuldig machen sich viele. Warum er? Woher kannten Sie ihn?«
    »Ich stieg hinab in den verdorbenen Schoß der Hure, um ihrer Kinder gewahr zu werden. Und derer gibt es viele.« Er deutete nach oben. »Der Herr hat ihn auserwählt, ich bin nur sein Werkzeug.«
    »Zufall?«, konstatierte Frau Kühn. »Sie haben sich einfach den erstbesten Verbrecher gegriffen und umgebracht?«
    »Sie mögen es Zufall nennen, aber der Herr beschreitet keine Wege des Zufalls. Er hat mich in die Janusklause geführt, hat mich sehen lassen, wie Havener eins der unschuldigen Kinder kaufte und mit in die Oberstadt nahm. Da war mir mein Auftrag bewusst. Diesen Sünder zu strafen und alle, die mit ihm sündigten. Denn der Herr, mein Gott, ist ein verzehrendes Feuer und ein eifriger Gott.«
    Es klopfte an der Tür, die kurz danach aufschwang. Kommissär Fuchs trat ein. »Entschuldigen Sie die Störung, Herr Kommissär«, sagte er und salutierte steif. Sein Gesichtsausdruck war verkniffen, er sah missmutig aus.
    »Fuchs, ich bin mitten in einer Vernehmung, was soll die Störung?«
    Ein kleiner, drahtiger Mann schob sich hinter Fuchs durch die Tür. Er trug einen gutsitzenden, dunklen Anzug, an dessen Revers das goldene Abzeichen der DMG blitzte.
    Guy biss die Zähne zusammen und erhob sich langsam von seinem Platz. Frau Kühn sprang ebenfalls auf.
    Der DMG-Beamte sah kurz auf das blutige Gesicht des Gefangenen, dann wandte er sich Guy zu und schenkte ihm ein blendendweißes Lächeln. »Gestatten Sie, dass ich mich vorstelle, Hauptkommissär«, sagte er mit einer angenehm tiefen Stimme. »Ich bin …«
    »Es interessiert mich nicht, wer Sie sind«, fiel Guy ihm ins Wort. »Verschwinden Sie und lassen Sie mich meine Arbeit machen. Was zum Teufel soll das überhaupt? Warum mischt sich die DMG …«
    »Ich denke«, sagte der Beamte mit erhobener Stimme, »das sollten wir draußen klären.« Er nickte Fuchs zu und trat zur Seite.
    Fuchs hob entschuldigend die Schultern und legte eine Hand leicht auf Guys Rücken und deutete mit der anderen zur Tür. »Bitte, Herr Kommissär.«
    Guy schüttelte resigniert den Kopf und trat auf den Flur. Der Beamte folgte ihm und schloss die Tür hinter sich. »Mein Name ist Magister Rauschenbach«, sagte er ohne weitere Umschweife. »Die DMG dankt Ihnen für Ihren unermüdlichen Einsatz in dem Fall. Sie werden dafür belobigt werden.«
    Guy kniff die Augen zusammen. Er sollte belobigt werden? Auf Anraten der DMG? Das stank doch zum Himmel!
    »Ich wünsche Ihnen gute Besserung«, fuhr Rauschenbach fort. »Sie sind vom Dienst freigestellt, bis Sie genesen und wieder voll einsatzfähig sind. Kommissär Fuchs wird die Befragung des Verdächtigen fortsetzen.« Der Magister starrte Guy fest in die Augen und der Blick sprach Bände. Das war kein Angebot, das war ein Befehl.
    Guy drehte sich auf dem Absatz um und stapfte in sein Büro zurück. Dort nahm er einen Briefbeschwerer vom Schreibtisch und warf ihn an die Wand. Frau Kühn betrat das Büro kurze Zeit später.
    Er starrte die Kühn so böse an, dass sie es nicht wagte, ihn anzusprechen.
    »Die Dampfmagische Gesellschaft«, sagte er - er spuckte ihr das Wort wie blutigen Schleim vor die Füße -, »hat mir den Fall entzogen. Fuchs hat ihn übernommen.«
    »Magister Rauschenbach.« Frau Kühn schüttelte den Kopf und
    setzte sich auf einen der Besucherstühle. »Rauschenbach ist der Leiter der Abteilung für Innere Angelegenheiten«, sagte sie. »Für einen Fall wie diesen bemüht man normalerweise einfache Beamte. Wie mich«, fügte sie mit einem freudlosen Lächeln hinzu. »Wieso interessiert sich die Innere für diese Mordfälle?«
    »Die Kinder«, sagte Molter, der plötzlich im Türrahmen stand. »Sie befragen den Pater zu den Kindern.«
    Frau Kühn

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