Little Secrets - Vollkommen verliebt: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
Prolog
Vor sieben Jahren …
A sh hat sich irgendwie verändert, oder?«, fragte mein Cousin Sawyer. Er war zu mir auf den Baum geklettert und setzte sich nun neben mich auf unseren Lieblingsast, von dem aus man über den ganzen See blicken konnte.
Unsicher, was ich auf diese Frage antworten sollte, zuckte ich nur kurz mit den Schultern. Klar, mir war in letzter Zeit so einiges an Ash aufgefallen. Zum Beispiel, wie ihre Augen beim Lachen funkelten oder wie ihre schönen langen Beine zum Vorschein kamen, wenn sie Shorts trug. Aber das hätte ich vor Sawyer nie im Leben zugegeben. Er hätte es Ash erzählt, und die beiden hätten sich darüber schlappgelacht.
»Nein, finde ich nicht«, antwortete ich und sah Sawyer dabei nicht in die Augen. Ich hatte Angst, er würde merken, dass ich log.
»Ich habe vor Kurzem gehört, wie Mom zu Dad gesagt hat, dass wir Ash bald anders sehen werden. Dass sie eine echte Schönheit wird und sich deswegen zwischen uns alles ändern dürfte«, sagte Sawyer mit leichter Besorgnis in der Stimme. »Ich will aber nicht, dass sich was ändert!«
»Ich würde mir da keine Sorgen machen. Ash ist Ash.« Ich konnte ihn noch immer nicht ansehen. Stattdessen hielt ich den Blick starr auf den See gerichtet. »Klar, sie ist hübsch, aber darauf kommt’s doch gar nicht an. Sie kann schneller auf einen Baum klettern als wir, steckt den Köder ohne Gezicke selbst an den Haken und füllt Wasserbomben wie ein echter Profi. Wir drei sind seit der Vorschule beste Freunde, und das bleibt auch so, wirst schon sehen.«
Ich schielte zu Sawyer hinüber. Ich fand, dass ich das gerade ziemlich überzeugend rübergebracht hatte.
»Du hast recht. Wen schert’s, dass sie aussieht wie eine Märchenprinzessin? Sie ist und bleibt Ash.« Sawyer lächelte und nickte. »Apropos Wasserbomben … Könntet ihr beide bitte aufhören, nachts herumzuschleichen und sie direkt vor unserem Haus auf die Autos zu werfen? Irgendwann erwischen meine Eltern euch, und dann kann ich euch auch nicht mehr aus der Patsche helfen.«
Grinsend erinnerte ich mich daran, wie Ash mühsam ein Kichern unterdrückt hatte, als wir zum Füllen der Ballons nach unten geschlichen waren. Dieses Mädchen trieb auf jeden Fall gern Unsinn – fast so gern wie ich.
»Habe ich da meinen Namen gehört?«
Ashs Stimme ließ mich zusammenfahren.
»Ihr zwei hört besser endlich mal auf, euch über diesen blöden BH lustig zu machen, den ich Moms Meinung nach tragen muss. Es reicht! Noch ein Wort, und ihr kriegt eins auf die Nase.« Sie stand mit einem Eimer voller Grillen in der einen und einer Angelrute in der anderen Hand neben dem Baum. »Gehen wir jetzt angeln oder gafft ihr mich lieber weiter an, als wäre mir ein zweiter Kopf gewachsen?«
W arum nur hatte ich es nicht nach Hause geschafft, ohne auf die beiden zu treffen? Ich hatte wirklich keine Lust darauf, für Beau und seine Schnalle die Mutter Teresa zu spielen, aber Sawyer hätte von mir erwartet, dass ich anhalte. Und so tat ich es, auch wenn er nicht da war. Mit einem frustrierten Seufzer ging ich vom Gas und stoppte. Beau stand in einigem Abstand neben seiner Freundin, die sich gerade übergab. Offensichtlich fand er ihre Würgegeräusche nicht allzu prickelnd.
»Wo hast du deinen Pick-up geparkt, Beau?«, fragte ich im genervtesten Tonfall, den ich zustande brachte.
Er lächelte mich auf diese dämlich verführerische Weise an, von der er wusste, dass er damit jedes Mädchen in der Stadt zum Dahinschmelzen brachte. Wäre schön gewesen, wenn mich das nach all den Jahren kaltgelassen hätte, tat es aber nicht. Gegen den heißen Bad Boy der Stadt immun zu sein war einfach unmöglich.
»Sag bloß, die perfekte kleine Ashton Gray bietet mir ihre Hilfe an!«, sagte er langsam, nein, leicht lallend, und beugte sich herunter. Er grinste mich durch das offene Wagenfenster an.
»Nachdem Sawyer nicht in der Stadt ist, habe ich nun mal die Ehre. Er würde dich nicht betrunken nach Hause fahren lassen, und ich genauso wenig.«
Er lachte kurz auf, und mir lief ein warmer Schauer über den Rücken. O Gott. Sogar wenn er lachte, war er sexy.
»Danke, Süße, aber ich komme klar. Sobald Nic aufgehört hat zu kotzen, verfrachte ich sie in den Pick-up. Die drei Meilen bis zu ihr packe ich gerade noch. Jetzt fahr schon weiter. Nicht, dass du meinetwegen noch einen deiner Bibelkurse verpasst!«
Mit ihm zu streiten war zwecklos. Er würde immer weiter sticheln, bis ich so sauer war, dass ich nicht
Weitere Kostenlose Bücher