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0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt

Titel: 0478 - Wir jagten Mr. Unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Drei Männer planten ihr Verbrechen, und nichts konnte sie davon abhalten, es auszuführen.
    Im Schatten einer grauen Betonwand kauerten sie und warteten, daß sich der Nachtwächter wieder entfernte, der genau zu dieser Zeit seinen Rundgang machte.
    »Dort drüben liegen die Bomben«, sagte einer der drei. Er deutete auf eine Lagerhalle, die in gleißende Helligkeit getaucht war.
    Die geballte Kraft mehrerer Scheinwerfer beleuchtete jedes Fleckchen Erde im Umkreis der Munitionsfabrik.
    »Los!« zsichte der Anführer der drei Gangster und robbte über den Boden davon. .Seine Komplicen folgten ihm in gleicher Weise.
    Es gelang den Männern, unbemerkt die Tür der Halle zu erreichen. Einer von ihnen hatte einen Nachschlüssel. Mit leisem Quietschen öffnete er den Zugang zum Bombendepot.
    Die Verbrecher arbeiteten schnell und lautlos. Sie waren aufeinander eingespielt, und alles verlief genau nach Flan.
    Einer von ihnen änderte die Beschriftung von Bomben, die für den morgigen üblichen Transport bestimmt waren. Er überpinselte ganz einfach die Nummern und schrieb die gleichen Ziffern auf einen anderen Stapel von Sprengkörpern.
    Dann vertauschten sie noch die Lage der beiden Bombenstapel.
    »Das wäre geschafft. Die fallen bestimmt auf den Trick herein«, flüsterte der Anführer und wandte sich wieder zur Tür.
    Er kam nicht weit. Plötzlich blieb er reglos stehen. Am anderen Ende der Halle knarrte etwas. Schritte näherten sich über den Beton, und der Strahl einer Stabtaschenlampe glitt durch den Raum.
    Es war der Werkmeister Kai Chester, der dort kam. Nodi wenige Schritte, und er mußte die Eindringlinge entdecken.
    Der Anführer der Gangster griff in seine Jackentasche. Er schraubte etwas auf die Waffe, die er in der Rechten hielt.
    In diesem Augenblick sah Kai Chester die Gangster. Sein Mund öffnete sich zu einem entsetzten Schrei. Aber kein Ton verließ seine Kehle. Ein mehrfaches Plopp aus der Schalldämpferpistole des Gangsters war das einzige Geräusch, das man hören konnte.
    ***
    Ich fuhr mit gemischten Gefühlen nach Bayonne. Wenn jemand so geheimnisvoll tut wie Sam Brighton, ist meist nicht viel dahinter. Als Treffpunkt hatten wir ein Lokal ausgemacht, das »Camerons Wood«' hieß. Es lag abseits der Straße in einem Eichenwäldchen, das sich bis zum Wasser hinunterzog.
    Es dauerte einige Minuten, bis der schmuddelig aussehende Wirt erschien. Seine tiefen Verbeugungen machten ihn nicht sympathischer.
    »Wissen Sie, Sir«, begann er, »um diese Jahreszeit ist hier nicht viel los. Sie müssen mal im Sommer her kommen! Da setze ich was um! Manchmal tausend Essen am Tag.«
    Er schien mir seine Lebensgeschichte erzählen zu wollen. Ich machte ihn darauf aufmerksam, daß ich Hunger hatte.
    Er entschuldigte sich wortreich und segelte ab. Viel schneller, als ich erwartet hatte, kam er wieder zurück und brachte mir ein Schinken-Sandwich.
    Als ich es probierte, verzieh ich ihm sogar seine schmutzige Schürze. Der Schinken war einfach großartig, zart und trotzdem kernig.
    Für ein paar Augenblicke vergaß ich, weshalb ich hergekommen war. Ich schob gerade den Teller zurück, als ein hochgewachsener Mann mit einem blonden Bärtchen unter der Nase hereinkam. Er mochte zehn Jahre älter sein als ich, war braungebrannt und durchtrainiert.
    Er ruderte mit ausgestreckten Armen auf mich zu, so als ob wir uns schon eine Ewigkeit kennen würden.
    »Hallo, freue mich, daß Sie gekommen sind! Gibt’s hier nicht den besten Schinken der Welt?«
    Ich spürte, daß uns der Wirt beobachtete. »Einfach ausgezeichnet«, sagte ich laut. »Dazu fehlt nur noch ein guter Whisky.«
    Es war das Stichwort für den Wirt. »Können Sie haben.«
    Sam Brighton nickte. »Bringen Sie uns Whisky und für mich ein Schinken-Sandwich.«
    Wir warteten, bis der Wirt uns bedient hatte und wieder verschwunden war.
    Endlich ergriff mein Gegenüber das Wort: »Ich bin völlig durcheinander, Mr. Cotton, bei uns ist etwas Furchtbares passiert. Ein Mordanschlag, mitten im Werksgelände, das Tag und Nacht unter schärfster Bewachung steht. Der Mann liegt in unserem Werkskrankenhaus.«
    »Welcher Mann?« fragte ich. Für mich redete Brighton chinesisch. Als Sicherheitsbeauftragter eines so bedeutenden Werkes kam er mir reichlich konfus vor.
    Er lächelte mich, um Entschuldigung bittend, an. »Sorry, ich glaube, ich muß der Reihe nach berichten. Wir fanden Kai Chester kurz nach Mitternacht in der Montagehalle, mit zwei Schüssen in der Brust. Chester

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