Habe ich dich schon mal geküsst?
hatte.
„Wusstest du von den Bauarbeiten? Hast du angeordnet, dass sie jetzt anfangen?“
Er seufzte. „Willst du, dass ich lüge, Bryony? Das werde ich nicht. Ich habe dir immer die Wahrheit gesagt. Ja, ich habe den Baubeginn angeordnet. Ich hätte schon viel eher damit begonnen, doch mein Unfall hat die Sache erheblich verzögert. Meine Investoren werden langsam nervös. Sie wollen Fortschritte sehen für all das Geld, das sie investiert haben.“
„Du hast es versprochen“, brachte sie mit erstickter Stimme heraus.
Rafael strich sich mit der Hand durchs Haar und wünschte, das Problem würde sich in Luft auflösen. Zumindest, bis sich die Dinge zwischen ihm und Bryony geklärt hatten.
„Du weißt, dass ich mich nicht erinnern kann“, sagte er. „Ich wusste nur, dass ich ein Grundstück gekauft hatte und damit machen konnte, was ich wollte. Mit keinem Wort ist im Vertrag erwähnt, dass ich das Land nicht bebauen darf. Solch einen Vertrag hätte ich niemals unterzeichnet, denn dann wäre das Land nutzlos für mich.“
Verdammt. Warum konnte er sich nicht erinnern? Solch ein absurdes Versprechen hatte er ihr doch mit Sicherheit nicht gegeben. Das war gegen alle Logik. Warum zum Teufel hätte er das Land kaufen und versprechen sollen, es nicht zu bebauen?
Er ging zu ihr und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Bryony zuckte zurück, doch er ließ sie nicht los.
„Bryony, noch einmal, ich mache das alles nicht, um dir wehzutun. Ich erinnere mich nicht. Du sagst, ich hätte dir ein Versprechen gegeben, aber ich habe dafür keinerlei Beweise. Das Einzige, was ich beweisen kann, ist der Kauf des Grundstücks. Ich habe deine Unterschrift unter dem Vertrag sowie einen Bankauszug, der belegt, dass das Geld an dich überwiesen wurde.“
Sie drehte sich mit Tränen in den Augen zu ihm herum. „Ich habe von Anfang an klar gemacht, dass ich nur an dich verkaufen würde, wenn du versprichst, das Grundstück nicht in großem Umfang bebauen zu lassen. Natürlich kann ich nicht bestimmen, was der neue Eigentümer mit dem Land macht, aber ich hatte darauf gehofft, dass du etwas schaffen würdest, das dem Charakter dieser Insel entspricht. Du hast mir in die Augen geschaut und es mir versprochen. Das war eine Lüge, Rafael! Es war ganz offensichtlich eine Lüge, denn du hattest schon die Investoren, die in den Startlöchern standen, du hattest Bauzeichnungen und einen Zeitplan. Du hast selbst gerade zugegeben, dass nur dein Unfall den Baubeginn verzögert hat.“
Rafael fluchte, denn einer von ihnen log. „Verdammt, Bryony. Ich weigere mich, Schuldgefühle wegen etwas zu haben, an das ich mich nicht erinnere.“
„Wir sollten schlafen gehen“, sagte sie müde. „Es macht keinen Sinn zu streiten, wenn wir beide erschöpft und aufgeregt sind. Ich zeige dir das Gästezimmer.“
So einfach schickte sie ihn weg. Sie hatte sich von ihm zurückgezogen und war wieder die kühle, wütende Frau, die sie am ersten Abend in New York gewesen war, als sie ihn auf der Veranstaltung zur Rede gestellt hatte.
Rafael holte tief Luft und kam sich wie ein Idiot vor, als ihm klar wurde, was er jetzt sagen würde, doch es platzte aus ihm heraus, ehe er noch darüber nachdenken konnte, ob er den Verstand verloren hatte.
„Ich werde den Baubeginn vorerst stoppen. Morgen früh. Bis wir die Sache zwischen uns geklärt haben und ich mein Gedächtnis wiedergefunden habe, sollten die Bauarbeiten ruhen.“
Sie blinzelte überrascht. So wie es aussah, war es das Letzte, was sie von ihm erwartet hatte, und er war plötzlich froh über seine Entscheidung.
„Ehrlich?“
Er nickte. „Gleich morgen früh gehe ich hin und stelle sicher, dass nichts getan wird, ehe ich nicht mein Okay gebe.“
Noch einmal überraschte sie ihn, indem sie sich in seine Arme warf und ihn fest an sich drückte. „Jedes Mal, wenn ich denke, dass du mich enttäuschst, machst du etwas, was meine Meinung wieder auf den Kopf stellt“, flüsterte sie. „Jedes Mal, wenn ich denke, dass ich den Rafael, in den ich mich verliebt habe, verliere, tust du etwas, was mich erkennen lässt, dass es ihn noch immer gibt und ich ihn nur wiederfinden muss.“
Rafael war sich nicht sicher, ob ihm das gefiel. Das klang so, als wäre er eine Art Dr. Jekyll und Mr Hyde. Verdammt, vielleicht war er wirklich verrückt. Das war die einzige Erklärung für all das.
Ryan, Devon und Cam würden ihn umbringen.
12. KAPITEL
„Du hast was getan?“
Rafael nahm den Telefonhörer vom
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