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Habe ich dich schon mal geküsst?

Habe ich dich schon mal geküsst?

Titel: Habe ich dich schon mal geküsst? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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Hut gerade. „Was er macht, ist nicht illegal, Rupert. Es mag unmoralisch sein, aber es ist nicht ungesetzlich. Ihm gehört das Grundstück. Er kann damit machen, was er will.“
    „Rafael? Hast du das veranlasst? Stimmt es, dass sie mit dem Bau beginnen?“, fragte Bryony entsetzt.
    Ihre Großmutter trat an ihre Seite und schlang beschützend einen Arm um Bryonys Taille.
    „Darüber reden wir, wenn wir allein sind“, erklärte er knapp.
    „Willst du ihn hier haben, Bryony?“, wollte der Sheriff wissen.
    Bryony massierte ihre Schläfe, als wüsste sie nicht, wie sie auf diese Frage antworten sollte. Sie wirkte auf einmal so zerbrechlich, als wäre sämtliche Energie aus ihr gewichen.
    Rafael wusste, wenn er nicht handelte, würde ihm die ganze Sache entgleiten. Womöglich landete er dann noch in irgendeiner schäbigen Gefängniszelle. Also ging er zu Bryony und zog sie sanft aus der Umarmung ihrer Großmutter, bevor er selbst einen Arm um sie schlang.
    „Wir reden drinnen weiter“, murmelte er.
    Sie musterte ihn, bevor sie sich an die beiden anderen Männer wandte. „Er bleibt hier, Silas. Aber vielen Dank für deine Sorge.“
    „Und die Bauarbeiten?“ Es war Rupert, der die Frage stellte. „Was soll ich all den anderen erzählen? Ich war zwar nicht derjenige, der das Land an einen Auswärtigen verkauft hat, aber es ist während meiner Regierungszeit passiert. Ich werde doch nie wiedergewählt, wenn herauskommt, dass die Insel während meiner Amtsperiode den Bach runter gegangen ist.“
    „Rupert, halt den Mund!“, fuhr Bryonys Großmutter ihn an. „Meine Enkelin ist schon durcheinander genug, ohne sich jetzt noch dein Lamentieren über deine politische Karriere anhören zu müssen.“
    „Komm, Rupert. Es bleibt morgen noch genügend Zeit, um die Sache aufzuklären“, sagte Silas und schob den älteren Mann zu seinem Wagen.
    „Lass mich wissen, wenn du etwas brauchst, Bryony“, sagte er noch.
    Bryony lächelte gequält und nickte. Als die beiden Männer fort waren, nahm Bryonys Großmutter sie in den Arm.
    „Ich bin froh, dass du wieder zu Hause bist. Ich mache mir immer Sorgen, wenn du unterwegs bist. Vor allem in einer Stadt wie New York.“
    Wenn Rafael vermutet hatte, dass die ältere Frau sich voller Zorn an ihn wenden würde, hatte er sich getäuscht. Stattdessen umarmte sie auch ihn und tätschelte seine Wange.
    „Willkommen zurück, junger Mann. Ich bin froh, dass du den Weg wieder hierher gefunden hast.“
    Sie winkte kurz und ging den schmalen Weg entlang, der zum angrenzenden Garten führte.
    „Sollten wir sie nicht nach Hause bringen?“, fragte Rafael.
    Bryony seufzte. „Sie wohnt direkt nebenan.“
    „Oh. Okay. Entschuldige.“
    „Ja, ich weiß, du kannst dich nicht erinnern“, sagte sie, klang jedoch wenig verständnisvoll.
    Sie war verletzt, und Rafael bekam ein schlechtes Gewissen.
    Verdammt. Bisher hätte er immer behauptet, dass er kein Gewissen hatte, wenn es ums Geschäft ging. Geschäft war Geschäft, da hatten persönliche Dinge nichts zu suchen. Nur jetzt … war die Sache definitiv persönlich.
    „Komm“, meinte Bryony. „Wir müssen unser Gepäck ausladen.“
    Rafael legte eine Hand auf ihren Arm. „Geh du hinein. Ich kümmere mich um das Gepäck. Trink oder iss etwas, wenn du hungrig bist. Ich komme gleich.“
    Sie zuckte mit den Schultern und ging die Stufen zur Veranda hinauf. Im nächsten Moment war sie im Haus verschwunden, während Rafael in der Einfahrt stand und sich neugierig umsah.
    Hier hatte er also so viele Tage und Nächte verbracht. Hier hatte sich sein Leben angeblich so drastisch verändert. Er fühlte sich nicht anders als sonst, abgesehen davon, dass er sich irgendwie nicht in seinem Element fühlte und den Eindruck hatte, dass ihm die Sache über den Kopf wuchs.
    Seufzend machte er sich daran, das Gepäck auszuladen. Als er mit den Koffern ins Haus trat, schaute er sich neugierig um. Bryonys Heim spiegelte ihre Persönlichkeit genau wider. Sonnig, fröhlich, ein bisschen chaotisch, so als wäre sie immer ein wenig zu sehr in Eile, als dass sie es tadellos aufräumen könnte. Es sah aus wie ein Haus, in dem gelebt wurde, nicht wie sein steriles Apartment, das eine Reinigungskraft täglich auf Hochglanz polierte.
    Bryony stand mit dem Rücken zu ihm vor der Glastür, die auf die Terrasse führte. Sie hatte die Arme schützend um sich geschlungen, und als sie sich umdrehte, konnte er erkennen, dass sie eine Mauer um sich errichtet

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