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Habe ich dich schon mal geküsst?

Habe ich dich schon mal geküsst?

Titel: Habe ich dich schon mal geküsst? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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Zunge beißen müssen. Als ob irgendjemand Rafael anleinen könnte! Nein, welche Gründe er auch gehabt haben mochte, die Bauarbeiten zu verschieben, er hatte es sicherlich nicht getan, weil sie ihn darum gebeten hatte.
    Ihr Stolz hatte schon genügend Schläge einstecken müssen. Sie würde Rafael um nichts mehr bitten.
    Als er zu ihr trat, sagte er nichts, sondern nahm ihr lediglich den Wagenschlüssel ab und führte sie um das Auto herum zum Beifahrersitz.
    „Alles okay?“, fragte sie, als er einstieg.
    „Ja.“
    Er ließ den Motor an und lenkte den Wagen auf die Straße.
    „Hast du Lust auf Frühstück?“
    Als Antwort bekam sie nur ein Brummen, doch da er nicht Nein gesagt hatte, meinte sie: „Ich mache dir dein Lieblingsessen.“
    Er warf ihr einen kurzen Seitenblick zu. „Mein Lieblingsessen?“
    „Eier Benedikt.“
    „Ach so, ja“, murmelte er. „Ich nehme an, dass ich dir das schon mal verraten habe.“
    „Genau.“
    Hm, seit wann war er denn so ein Morgenmuffel? Das war ihr bisher noch gar nicht aufgefallen. Andererseits … meistens hatten sie lange geschlafen, nachdem sie sich nachts ausgiebig geliebt hatten.
    Allein die Erinnerung daran, wie sie morgens gemeinsam aufgewacht waren, eng aneinander geschmiegt, ließ sie erröten. Ein sinnliches Kribbeln rieselte durch ihren Körper.
    Sie vermisste diese Nächte. Und die Morgen danach. Meistens hatte sie das Frühstück zubereitet, doch mindestens zweimal war Rafael aufgestanden, während sie noch geschlafen hatte, und hatte ihr Frühstück ans Bett gebracht.
    Statt also noch mehr zu sagen, legte sie eine Hand auf seine und verschränkte ihre Finger mit seinen.
    Er wirkte überrascht, zog seine Hand aber nicht weg.
    „Danke.“
    Fragend sah er sie kurz an.
    „Dass du das getan hast. Es bedeutet nicht nur mir viel, sondern auch den anderen hier auf der Insel.“
    „Du verstehst hoffentlich, dass das nur eine vorläufige Lösung ist. Ich kann die Bauarbeiten nicht auf ewig verzögern. Viele Leute bauen auf mich. Sie haben mir ihr Geld anvertraut, und auch meine Partner haben viel Kapital investiert. Dies hier … ist eine große Sache für uns.“
    „Aber du musst auch verstehen, dass ich dir das Grundstück niemals verkauft hätte, wenn du mir nicht das Versprechen gegeben hättest“, erwiderte sie. „Das Ergebnis wäre dasselbe. Es ist ja nicht so, dass ich dir das Land unter falschen Voraussetzungen verkauft habe.“
    Rafael seufzte, drückte aber ihre Hand. „Lass uns im Moment nicht weiter darüber reden. Es gibt für all das hier keine einfache Lösung. Egal ob ich meine Erinnerungen wiederfinde oder nicht.“
    Bryony versuchte, sich in seine Lage zu versetzen. Wenn all das, was er gesagt hatte, stimmte, dann war es für ihn nicht einfach gewesen, die Bauarbeiten zu stoppen.
    Unabhängig davon, ob er sie vorher angelogen hatte, jetzt hatte er sich ehrenhaft verhalten, und das konnte ihn teuer zu stehen kommen.
    Sie beugte sich hinüber und küsste ihn auf die Wange. „Mir ist bewusst, dass es nicht einfach ist, aber wir wissen es alle zu schätzen. Ich habe schon einen Anruf vom Bürgermeister bekommen. Ich bin sicher, dass im Laufe des Tages noch mehr folgen werden.“
    „Sind sie sauer auf dich?“, fragte er. „Der Bürgermeister schien nicht gerade erfreut gestern Abend. Geben sie dir die Schuld?“
    Sie atmete tief durch. „Sie halten mich für jung und leichtgläubig. Einige geben dieser Tatsache die Schuld, nicht mir direkt. Sie haben eher Mitleid mit mir, weil ich auf so einen weltmännischen, lässig-eleganten Mann wie dich hereingefallen bin. Andere geben mir – zu Recht – ganz allein die Schuld.“
    Rafael wurde wütend. „Es ist dein Land. Du darfst dir von anderen kein schlechtes Gewissen einreden lassen, weil du es verkauft hast.“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Ich bin hier aufgewachsen. Sie betrachten mich als Teil ihrer Familie. Familienmitglieder kehren einander nicht den Rücken zu. Viele von ihnen finden, dass ich genau das getan habe. Vielleicht ist das so. Ich wusste, dass ich wegziehen müsste, wenn ich mit dir zusammenbleiben wollte. Damals war es mir egal.“
    Rafael lenkte den Wagen in ihre Einfahrt und stellte den Motor aus. Eine ganze Weile starrte er durch die Windschutzscheibe, ehe er sich schließlich zu Bryony herumdrehte.
    „Also warst du bereit, das alles hier aufzugeben, um mit mir zusammen zu sein.“
    „Ja“, erwiderte sie schlicht.
    „Ich weiß nicht, was ich sagen soll.“
    Sie

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