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HABE MUTTER, BRAUCHE VATER - Mallery, S: HABE MUTTER, BRAUCHE VATER

HABE MUTTER, BRAUCHE VATER - Mallery, S: HABE MUTTER, BRAUCHE VATER

Titel: HABE MUTTER, BRAUCHE VATER - Mallery, S: HABE MUTTER, BRAUCHE VATER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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war man davon ausgegangen, dass sie aufs College gehen und Karriere machen würde – und nicht, dass sie irgendwann in einem Fast-Food-Restaurant arbeiten und finanziell kaum über die Runden kommen würde. Doch sie hatte sich immerhin allein durchgekämpft und wollte sich dafür nicht schämen.
    „Du brauchst also Geld?“, fragte ihr Vater.
    Elissa erstarrte. „Nein, Dad, ich bin nicht hier, weil ich Geld oder sonst irgendetwas von euch will. Ich wollte euch wiedersehen.“
    „Kevin, bitte …“, sagte ihre Mutter. „Elissa ist bei uns. Du solltest dich darüber freuen.“
    „Das tu ich auch“, erwiderte ihr Vater. „Nur …“ Er runzelte die Stirn. „Du warst so lange weg. Wir wussten nicht, was mit dir los war. Deine Mutter …“
    „Ich habe dich vermisst“, unterbrach ihn Leslie mit einem Lächeln. „Wo wohnst du jetzt? In Washington?“
    Elissa erinnerte sich daran, dass Bobby ihr erzählt hatte, ihre Mutter sei eine Weile weg gewesen, um sich zu erholen. Hatte sie einen Nervenzusammenbruch gehabt? Wenn etwas so Schlimmes passiert war, wäre Elissas Verschwinden schuld daran gewesen.
    „Ich lebe in Seattle.“
    „Seattle?“ Der Mund ihrer Mutter begann zu zittern. „So nah? Seit wann?“
    „Seit ein paar Jahren.“
    „Aber du hast n-nie …“ Leslie presste eine Hand auf ihren Mund. „Hattest du denn nie den Wunsch, uns anzurufen und zu sagen, dass es dir gut geht? Konntest du dir nicht denken, dass das wichtig gewesen wäre?“
    Bobby schluckte und stand auf.„Daran bin ich schuld.“ Er räusperte sich. „Mom, Dad, ich muss euch etwas sagen. Es tut mir schrecklich leid, und ich weiß, dass ihr wütend auf mich sein werdet. Ich kann es euch nicht verdenken. Was ich getan habe, war falsch.“
    Leslie und Kevin starrten ihn an. „Nicht jetzt, Bobby“, sagte Leslie mit bebender Stimme. „Bitte nicht jetzt. Dies ist kein günstiger Zeitpunkt.“
    Kevin legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Ganz ruhig, Leslie. Alles in Ordnung, alles in Ordnung.“
    Bobby trat nervös von einem Bein auf das andere und sah so aus, als würde er sich lieber von einem Auto überfahren lassen, als weiterzureden. „Ich, äh, ich bin der Grund, weshalb Elissa sich nie bei euch gemeldet hat.“
    Elissa, die immer noch nicht wusste, was sie von Bobbys damaliger Aktion halten sollte, schwieg. Sie hatte nicht das Bedürfnis, ihm zu Hilfe zu kommen, während er erklärte, dass sie sehr wohl angerufen hatte und was er ihr damals mitgeteilt hatte.
    Ihre Mutter wandte sich wieder ihr zu. „Elissa, nein! Wie konntest du so etwas von uns denken? Natürlich wollten wir mit dir reden und dass du nach Hause kommst. Hast du eine Vorstellung davon, was wir durchgemacht haben? Weißt du, wie schwer das alles für uns war? Und wie schrecklich?“ Sie stand auf und sah Bobby an. „Bobby, warum? Du hast doch gesehen, wie es uns ging. Wie konntest du uns ihren Anruf verschweigen?“
    Sie rang nach Luft und sank wieder auf ihren Stuhl.
    „Leslie?“
    „Alles okay, es geht schon.“
    Elissa erhob sich halb, setzte sich dann aber wieder. „Mom, alles in Ordnung?“
    Ihre Mutter lächelte schwach. „Sicher. Es ist nur ein bisschen viel auf einmal. Mach dir meinetwegen keine Sorgen.“ Doch ihre traurigen Augen sprachen eine andere Sprache.
    Dass sie von zu Hause weggegangen war, hatte alles verändert, dachte Elissa unglücklich. Und zwar ganz und gar nicht zum Besseren.
    „Es tut mir leid“, sagte sie. „Es tut mir so leid, dass ich abgehauen bin.“
    „Du hättest nach Hause kommen müssen“, sagte ihr Vater scharf.
    Elissa erstarrte.
    „Sie hat es doch versucht“, sagte Bobby. „Gebt ihr doch nicht die Schuld, sondern mir.“
    Seine Bereitschaft, die ganze Verantwortung zu übernehmen, überraschte Elissa. „Es war nicht nur das“, erklärte sie ihm. „Ich hätte gar nicht erst so sang- und klanglos verschwinden dürfen.“
    „Ich habe mich schon wieder gefangen, Kevin. Es geht mir gut“, sagte ihre Mutter und streichelte ihrem Mann über die Hand. „Es war wegen dieses Jungen, nicht wahr? Der, mit dem du dich damals immer getroffen hast.“
    „Ja, Mitch“, sagte Elissa. „Wir sind nach Los Angeles gegangen.“
    „Ich habe es gewusst …“ Ihre Mutter kämpfte mit den Tränen. „Ich habe es einfach gewusst.“
    „Wir haben in L.A. nach dir gesucht“, erklärte ihr Vater. „Aber es gab so viele junge Leute dort, die auf der Straße oder in Notunterkünften gelebt haben.“
    Elissa fand die

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