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Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Titel: Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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Landkreis ausgedehnt hatte. Er beschloss, Saskia Baumann zu bitten, am folgenden Tag als Erstes eine neue Liste beim Kraftfahrtbundesamt anzufordern. Mit der Aussage von Herrn Heinrich musste sich die Anzahl der in Frage kommenden Fahrzeuge deutlich verringern lassen. So viele alte Wohnmobile konnte es im Großraum einfach nicht geben.
    Hackenholt ging in sein Büro und machte an der Stelle weiter, an der er und Wünnenberg durch Sabine Morlocks Anruf unterbrochen worden waren. Datei für Datei nahm er sich Ludwig Korks Computer vor, begann allerdings in umgekehrter Reihenfolge.
    Das jüngste Dokument musste Kork abgespeichert haben, während er sich bei seinem Freund auf dem Bauernhof versteckt hielt. Es war eine Zusammenfassung der Geschehnisse. Der Journalist hatte die gesamte Geschichte protokolliert, so wie sie sich aus seiner Sicht abgespielt hatte. Angefangen von dem Tag, an dem Annika Dorn ihn angesprochen hatte. Die junge Filialleiterin kannte ihn anscheinend aus dem Fitness-Center. Vor drei Monaten gesellte sie sich zu ihm, um ihn um seine Hilfe zu bitten. Schon bei ihrer ersten Unterhaltung fühlte sie ihm geschickt auf den Zahn, was ihn völlig irritierte, da es doch normalerweise er selbst war, der die Leute aushorchte, und nicht umgekehrt. Trotzdem schien er ihren Test bestanden zu haben.
    Sie köderte ihn mit der Aussicht auf einen Knüller, der ihm bestimmt eine Karriere bei einem der großen Nachrichtenmagazine sichern würde. Zunächst musste er jedoch absolutes Stillschweigen bewahren und ihr helfen, hieb- und stichfeste Beweise für ihren Verdacht zu sammeln. Erst wenn sie alle Vorkehrungen getroffen hätte, um sich selbst und ihren Arbeitgeber zu schützen, dürfte er die Geschichte veröffentlichen, wo immer er wollte, so die Abmachung. Dass sie ihn damit vor ihren Karren spannte und die Knochenarbeit machen ließ, bemerkte Kork offenbar nicht: Er hatte begierig zugestimmt. Eine solche Chance bekam man nur ein Mal im Leben.
    Als sie ihm endlich erzählte, dass es in ihrer Filiale immer wieder mal Reklamationen über das Fleisch gab, war er zunächst enttäuscht gewesen. Das änderte sich allerdings schnell, sobald er die Tragweite von Annika Dorns Vermutungen erkannte. Hätte ihn nicht schon die Liste mit den gesammelten Kundenbeschwerden überzeugt, dass mit dem Fleisch etwas nicht in Ordnung war, hätte es spätestens die Entdeckung zweier Schnitzelpackungen mit doppelten Etiketten getan.
    Seinem journalistischen Spürsinn folgend ließ er das Fleisch der Pakete mit Hilfe eines befreundeten Tierarztes im Labor untersuchen. Das Ergebnis war erschütternd: Anhand des Salmonellenbefalls, der die Richtlinien der bayerischen Lebensmittelverordnung um das Hundertfache überschritt, stellten die Chemiker das wahre Alter des Fleisches fest. Es hätte sofort aus dem Handel genommen und vernichtet werden müssen. Von einem Verzehr wurde dringend abgeraten.
    Daraufhin hatte sich Ludwig Kork in der Branche umgehört. Über all die Informationen, die er bekam, verfasste er kurze Notizen, die er auf seinem Computer speicherte, um sie zu gegebener Zeit parat zu haben. Er kontaktierte verschiedene Leute, mit denen er aufgrund seiner journalistischen Tätigkeit schon in der Vergangenheit zu tun gehabt hatte. So ließ er sich von einem Metzger alles rund um dessen Arbeit erzählen. Wie Tiere geschlachtet wurden, wie lange Fleisch haltbar war und unter welchen Bedingungen es gelagert werden musste. Kork schaffte es sogar, mit einem Mann zu sprechen, der früher einmal in einem anderen Bundesland Lebensmittelkontrollen durchgeführt hatte.
    Stets kamen dem Journalisten die vorangegangenen Skandale um Tierkrankheiten und Gammelfleisch zugute. Niemand schöpfte Verdacht, als er sich unter dem Deckmantel seines Berufs umhörte. In seinem Enthusiasmus war er wohl schließlich zu weit gegangen: Berauscht von der Mitteilsamkeit seiner Gesprächspartner hatte er mehrfach die Stammkneipe von Maximilian Gübinger in der Hoffnung aufgesucht, mit dem Mann ins Gespräch zu kommen. Als Kork Annika davon erzählte, war sie völlig außer sich geraten und hatte ihn angeschrien, er würde sich nicht an die Abmachungen halten. Sie selber hatte in ihrer Firma bisher noch keine Gelegenheit gehabt, mit ihrem Vorgesetzten zu sprechen. Erst wenn das geschehen war, durfte der Skandal publik werden. Dem Sternmann-Konzern sollte keinesfalls Schaden entstehen. Falls er nun mit seiner neugierigen Schnüffelei alles verdorben hatte, wäre

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