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Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Titel: Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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Zunge, was wie ein Schmatzen klang. »Es muss dieser Journalist gewesen sein, weil er nämlich mit einem Schlüssel ins Haus gekommen ist. Außerdem hat er wie immer die Haustür laut ins Schloss fallen lassen. Aber danach ist der Krach erst so richtig losgegangen!« Ihre Stimme überschlug sich fast vor Empörung. Sie war voll und ganz in ihrem Element. »Der Herr Nachbar hat in seiner Wohnung rumrumort, dass an Schlafen nicht mehr zu denken war! Es hat geklungen, als rücke er sogar Möbel herum. Wenn ich nicht vor zwei Tagen die Treppe runtergefallen wäre und mir den Knöchel geprellt hätte, weshalb ich kaum laufen kann«, sie wies mit der Hand auf ihren bandagierten Fuß, »wäre ich in meinen Bademantel geschlüpft und zu dem jungen Mann hinaufgestiegen, um ihm endlich mal gehörig die Meinung zu sagen. Aber gerade als ich beschlossen hatte, die Polizei zu rufen und mich wegen dem Lärm zu beschweren, habe ich gehört, wie die Tür oben zugeschlagen wurde. Dann ist er die Treppe heruntergehastet, zu seinem Auto gegangen und geräuschvoll davongefahren.«
    »Und warum soll Herr Kork der Fahrer gewesen sein? Das Auto kann doch jeder x-Beliebige gefahren haben«, hakte Hackenholt nach.
    Sie wischte den Einwand mit einer Handbewegung beiseite, als müsse sie eine lästige Fliege verscheuchen. »Nein, nein, glauben Sie mir, das war schon der Journalist. Der parkt doch immer entgegen der Fahrtrichtung, immer wie es ihm gerade passt! Außerdem fährt nur er so uralte Dinger. Schauen Sie sich bloß mal seinen Mercedes an, Herr Kommissar. Da wissen Sie sofort Bescheid. Und das Wohnmobil, mit dem er heute Nacht gekommen ist, das war genauso eine alte Scheese. Das klang, als würde es gleich auseinanderfallen. Außerdem war auf der Tür so eine aufgemalte Sonne. Ich bitte Sie! Wer außer diesem Ludwig Kork würde ein Fahrzeug derart verunzieren?«
    »Können Sie das Wohnmobil ein bisschen genauer beschreiben?«, fragte Hackenholt seine Aufregung unterdrückend.
    Sie schüttelte abwehrend den Kopf. »Nein, tut mir leid.« Es klang nicht so, als würde sie es aufrichtig meinen. »Ich habe schließlich nur einmal aus dem Fenster geschaut. Das war, als ich auf die Toilette ging, weil ich ja sowieso nicht mehr einschlafen konnte. Nicht dass Sie denken, ich sei neugierig!«
     
    Beim Durchblättern des Stapels von Telefonnotizen, der sich seit mehreren Tagen auf seinem Schreibtisch angesammelt hatte, stolperte Hackenholt über den Merkzettel, der ihn daran erinnern sollte, bei seinem Kollegen wegen des Brands im prima-Markt nachzufragen.
    Heerweger kratzte sich verlegen am unrasierten Kinn, als Hackenholt in sein Büro trat. »Du kommst wegen der Schweppermannstraße, oder? Mist, ich habe dich völlig vergessen«, murmelte er mit einem Seufzen. »Aber das ist mir sicher nur passiert, weil das Feuer definitiv nichts mit deinem Mord zu tun hat.«
    »Hat es sich um einen technischen Defekt gehandelt, oder warum kannst du das so sicher ausschließen?«
    Heerweger schüttelte den Kopf. »Das Feuer ist vor dem Rolltor ausgebrochen. Die Supermarktmitarbeiter haben wohl bislang immer allerlei Müll, der gut brennt, genau daneben herumliegen lassen. Und der ist in der Nacht angezündet worden.«
    »Dann war es also doch Brandstiftung?«, fragte Hackenholt verwirrt.
    »Wäre es nicht mitten in der Nacht passiert, hätte ich gesagt, ein paar Kinder haben gezündelt. Aber dann hätte ich auch das hier nicht gefunden.« Der Brandermittler wies auf einen Plastikbeutel, der auf den ersten Blick nur angekohltes Papier zu enthalten schien.
    Hackenholt schaute den Kollegen erwartungsvoll an.
    Heerweger zuckte die Schultern. »Es sah nach einem Feuer aus, das außer Kontrolle geraten war. Den Spuren nach zu urteilen, wurde es zuerst in einem alten Blecheimer geschürt und breitete sich von dort schön langsam aus. Brandbeschleuniger wurden nicht verwendet. Meine Vermutung war, dass es sich um einen Obdachlosen handeln könnte, der wegen der nächtlichen Kälte ein geschütztes Plätzchen gesucht und dort ein Feuerchen gemacht hat. Also habe ich nach Indizien für meine Annahme gesucht und bingo!«
    Heerweger wies wieder auf die angekohlten Papiere. »Ich fand nicht nur Reste einer Decke, sondern auch Überbleibsel dieser Briefe hier unter der Laderampe. Wurden wohl vom Löschwasser dorthin gespült. Eins der Schreiben ist ein Haftentlassungsschein. Unser Mann ist am Morgen erst aus dem Knast gekommen. Das hat er bestimmt kräftig gefeiert und

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