Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Halb verliebt ist voll daneben - Roman

Titel: Halb verliebt ist voll daneben - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
Vom Netzwerk:
für mein Gesicht!«

    Julia schnaubte in ihre Pasta und begann erneut zu lachen.
    »Oh, jetzt weiß ich wieder, was ich dir erzählen wollte«, sagte sie dann plötzlich. »Dieser amerikanische Produzent möchte mit Carlos an einem Tanzstück arbeiten.«
    »O mein Gott. Wie cool ist das denn!«
    »Ich weiß.«
    »Ich fass es nicht.«
    »Ach, und Sare?«
    »Was?«
    »Dieses Baby schreit, weil du ein braunes Gesicht hast, du Dummerchen.«

8
    Das Gespräch mit Julia war sehr hilfreich. Und zu der Erleichterung, nicht die Einzige mit Babyphobie zu sein, kam die begeisterte Aufregung, dass ich endlich zum Filmen nach Hollywood kam.
    »Ich fliege nach L.A., um einen Film zu drehen«, trällerte ich vor mich hin.
    Und ich glaube, wenn ich ein Mann gewesen wäre, hätte ich davon einen kleinen Ständer bekommen.
    Am Abend vor meinem Abflug war alles fertig gepackt. Ich hatte für alle Wetterlagen vorgesorgt, dazu für unvorhergesehene Eventualitäten wie Kopfschmerzen, Regelschmerzen, Unwohlsein. Für Sarah Sargeant eine organisatorische Meisterleistung. Ich wollte unter allen Umständen
verhindern, dass mir die Freude an dieser Reise vergällt wurde.
    »Was ist das denn?«, fragte Simon mit Blick auf den kleinen Trolley, den ich im Flurschrank gefunden und zu meinem Handgepäck erkoren hatte.
    »Ein Trolley.«
    »Das sehe ich auch. Nein. Von wem ist der?«
    »Ist das nicht deiner?«
    »Ne.«
    »Oh.«
    Er studierte den Trolley eingehend. Es war ein schickes Teil.
    »Ach, vielleicht doch«, meinte er achselzuckend. »Hab offenbar vergessen, dass ich einen habe.«
    Da Simon viel gereist war, dachte ich nicht weiter darüber nach, dass er sich einen Koffer gekauft, dies dann aber vergessen hatte.
    »Darf ich ihn benutzen?«, erkundigte ich mich höflich.
    »Was meins ist, ist auch deins, Baby.«
    »Danke, Süßer.«
    Und süß war er, an diesem Tag war er wirklich zum Anbeißen. Außerdem war er nackt, splitterfasernackt. Die Umwelt hatten wir zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschrieben, sämtliche Heizkörper liefen auf Hochtouren. Und das war viel angenehmer, als auf dem Ökopfad zu wandern. Allerdings fühlte ich mich durch Simons männliche Pracht ziemlich abgelenkt und vergaß häufig, was ich tun wollte.
    »Hast du die Kamera eingepackt?«
    »Ja.«
    Simon hatte mir seine alte Digitalkamera überlassen.

    »Und der Koffer ist gepackt?«
    »Ja«, verkündete ich und deutete stolz auf meinen alten abgewetzten Koffer, in den ich für jeden Tag mindestens zwei Kleidungsstücke zur Auswahl eingepackt hatte, und das für sechs Wochen. Ich konnte nur hoffen, dass er nicht platzte.
    »Höschen.«
    »Wie bitte?«
    »Hast du an Höschen gedacht?«
    »O verdammter Mist, nein!«, rief ich.
    »Das ist wieder mal typisch«, meinte er kopfschüttelnd und lächelte.
    »Es war Absicht. Ich wollte dort eigentlich keine anziehen«, scherzte ich.
    »Ach, Sare, sag nicht so was.«
    »Wieso nicht?«
    »Mir gefällt die Vorstellung nicht, dass du da drüben mit all diesen Kerlen unterwegs bist. Und dann noch dieser Schauspieler, mit dem du die Sexszene hast.«
    »Baby«, gurrte ich, »es ist eine Vergewaltigung, und er tötet mich. Das dürfte wohl kaum affengeiler Sex sein.«
    »Mir gefällt die Vorstellung trotzdem nicht.«
    »Ach, Schätzchen«, sagte ich und ging auf ihn zu.
    Ich war nicht nackig. Ich war voll bekleidet. Mit meinem nicht besonders hübschen birnenförmigen Körper laufe ich nicht gern nackt herum. Nackt bin ich am liebsten unter einer Decke bei gelöschtem Licht mit einem kurzsichtigen Mann, der schon mindestens zwei Drinks intus hat. Aber Simon nackt war ein erfreulicher Anblick, denn er hatte den durchtrainierten Körper von jemandem, dem Sport Spaß(!) macht.

    Ich schlang meine Arme um seine Taille und stellte mich dicht vor ihn. Rieb meine Nase an den Bartstoppeln seiner Wange und küsste ihn dann.
    »Oh, heben wir gleich ab?«, sagte ich, weil sich etwas gegen meinen Schenkel drückte.
    »Ja, das tun wir. Wir haben einen Ständer!«
    Aber ehe ich mich besagtem Ständer zuwendete, schaute ich ihm in die Augen und sagte: »Ich will nur dich, immer nur dich, Simon Gussett. Du weißt, dass du mir vertrauen kannst.«
    Und er hielt meinem Blick stand und zuckte mit keiner Wimper. »Und für mich gibt es nur dich, Sarah Sargeant, für immer. Ich brauche dir wohl nicht zu versichern, dass auch du mir vertrauen kannst.«
    Wie sich herausstellen sollte, war das ein Haufen Mist. Aber das wussten wir zum damaligen Zeitpunkt noch

Weitere Kostenlose Bücher