Hallo Engel!
unbewegten Gesichter der zwei betrachtete. Wie sollte sie Menschen, die nichts von Gefühlen hielten, dazu bringen, sich ineinander zu verlieben?
Doch nein, Cecilia
hatte
Anzeichen von Eifersucht zu erkennen gegeben. Das war ein gutes Zeichen. Und Dev musste, entgegen seinen Beteuerungen, einfach etwas für die schöne Blondine empfinden. Vermutlich bestand das Hauptproblem darin, dass Dev so viel arbeitete. Die beiden brauchten mehr Zeit füreinander. Wenn sie zusammen die Natur genossen, etwas Schönes unternahmen, würde die Liebe schon noch wachsen und reifen.
Besonders wenn ein Engel den Verlauf überwachte und lenkte.
Gaby lächelte und zog ihren weißen Hut tiefer in die Stirn. Geduldig wartete sie, bis sie an die Reihe zum Abschlag kam. Ja, mit Cecilia und Dev würde sich alles zum Besten wenden. Und in null Komma nichts wäre sie wieder im Himmel und könnte den Hut gegen einen Heiligenschein eintauschen.
“Ich habe trainiert, Devlin”, verkündete Cecilia und trat zu ihrer Golftasche. “Ich hoffe, du bist auf eine Niederlage vorbereitet.”
“Ich bereite mich nie auf eine Niederlage vor.”
Cecilia lachte hell. “Im Gerichtssaal bist du vielleicht unschlagbar, aber das heißt noch nicht, dass du auch beim Golf gewinnst.” Sie warf ihm einen herausfordernden Blick zu.
Dev antwortete nicht und Gaby musterte verstohlen sein verschlossenes Gesicht. Er hatte bislang nur einmal etwas gesagt und zwar als Gaby nach seinem Eintreffen vorgeschlagen hatte, dass sie besser nicht mitspielen sollte, da sie keine Golfkleidung anhatte. Sie hatte Gefallen an der Idee gefunden, nebenherzuspazieren und die Beziehung des Paares genauer zu studieren. Aber Dev hatte sie daraufhin sofort in den Klubladen gezerrt und gewartet, bis sie eilig ein weißes Hemd und Shorts ausgesucht hatte. Dann hatte er ihr noch einen Golfhut auf den Kopf gedrückt und seine Kreditkarte auf den Tresen gelegt.
Gabriella hatte Einspruch erhoben. Es war ihre Aufgabe, sich um ihn zu kümmern, nicht umgekehrt, und dass er für ihre Kleidung zahlte, verletzte ihren Stolz. Mit gelangweilter Miene hatte er ihre Proteste ignoriert und den Verkäufer mit einem stummen Kopfnicken aufgefordert, die Karte in das Lesegerät zu schieben. Um keine Szene zu machen, war Gaby gezwungen gewesen, die Geschenke anzunehmen. Innerlich schäumend war sie ihm aus dem Laden gefolgt, wo sie Cecilias eiskalten Blick aufgefangen hatte.
Aber jetzt lächelte Cecilia wieder, als sie ihrem hoch davonfliegenden Ball nachblickte. Dev war als Nächster an der Reihe. Er schlug seinen Ball nicht ganz so weit, und Cecilias Lächeln wurde noch zufriedener.
Jetzt war Gaby an der Reihe. Sie blinzelte auf den winzigen weißen Ball vor ihren Füßen herunter. Das musste doch zu schaffen sein. Mit dem Schläger ausholen und den Ball treffen. Ganz einfach.
Sie brauchte nur ein wenig Selbstvertrauen.
Sie hob den Schläger ungefähr so, wie sie es bei Cecilia und Dev gesehen hatte, um den Ball über die Baumwipfel auf das dahinter liegende Grün zu befördern. Mit aller Kraft ließ sie den Schläger niedersausen und hielt dann die Hand wie einen Schirm vor die Augen, um den Flug des Balls am strahlend blauen Himmel zu verfolgen.
“Er liegt noch vor dir”, bemerkte Dev schließlich hilfsbereit.
Erstaunt sah Gaby hinunter. Der Ball hatte sich keinen Millimeter bewegt.
“Du hast wohl noch nicht oft Golf gespielt, wie?”, meinte er.
Sie zuckte die Schultern. “In Minigolf bin ich ziemlich gut.”
“O nein, Gabriella, das ist nicht Ihr Ernst”, ließ Cecilia sich vernehmen. “Wenn Sie Anfängerin sind, hilft Ihnen hier nicht einmal Beten.”
“Mir hilft Beten immer”, gab Gaby zurück. “Aber ich muss ja nicht mitspielen …”
“Du spielst”, sagte Dev entschieden.
Zu ihrer Überraschung trat er hinter sie, legte ihr die Arme um den Körper und seine Hände auf ihre, die den Schläger hielten.
“Die rechte Hand nach unten, Finger übereinander. Das verhindert das Wegknicken des Handgelenks beim Abschlag.”
Gaby versuchte, sich auf seine Anweisungen zu konzentrieren und nicht an die Wärme seines Körpers dicht an ihrem zu denken. Doch als die Erinnerung an seinen Kuss in ihr aufstieg, versteifte sie sich. Er knuffte sie leicht von hinten und befahl: “Entspann dich und geh mehr in die Knie. Versuch, den Ball im unteren Viertel zu treffen.”
Die Hände über ihren gefaltet, hob er den Schläger und schwang durch. Gabys Blick folgte dem winzigen weißen Fleck
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