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Hallo Engel!

Hallo Engel!

Titel: Hallo Engel! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Paul
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und schlug. Wie gewöhnlich wollte ihr Ball links am Loch vorbeirollen. Doch dann, zu ihrem Entzücken, trieb der Wind ihn in einer Kurve zurück. Der Ball fiel ins Loch.
    “Habt ihr das gesehen? Er ist direkt hineingerollt!”, rief Gaby.
    Cecilia hob ihre schmalen perfekt gezupften Augenbrauen. “Wie aufregend”, meinte sie herablassend. Sie verscheuchte einen kleinen Schmetterling, der es gewagt hatte, sich auf ihr feines rosa Sporthemd zu setzen, und warf Gaby einen spöttischen Blick zu.
    Ihre Überheblichkeit schwand jedoch, als Gaby einen Ball nach dem anderen einlochte.
    “Haben Sie immer so viel Glück beim Spiel?”, bemerkte Cecilia leicht irritiert. “Sind Sie sicher, dass Sie noch nie Golf gespielt haben?”
    Gaby nickte. Cecilia sah sie misstrauisch an und wandte sich ab. Der Wind wurde heißer und heftiger, er wirbelte Blätter und Staub um die Füße der Blondine. Unwillig blickte Cecilia herab. “Dieser Wind ist ekelhaft. Scheint ein Santa Ana zu sein.”
    “Ein Santa Ana?”, fragte Gaby.
    Dev nickte. “So nannten ihn die Ureinwohner. Er kann sehr stark werden. Manchmal wird er auch als Teufelswind bezeichnet.”
    “In diesem Fall nicht”, murmelte Gaby. Dev sah sie streng an, und sie schlug heiter vor: “Wollen wir nicht einfach aufhören?”
    Bevor er antworten konnte, fauchte Cecilia: “Nein, zum Teufel, wir hören nicht auf.” Der Saum ihres Hosenrocks hob sich, hastig zog sie ihn an den Beinen herunter. “Ich gebe nie auf.”
    Sie ging zum Golfwagen. Der Wind fing sich in den Baumkronen und wehte ihr einen Zweig ins Haar. Mit einem ärgerlichen Aufschrei versuchte sie, den Zweig zu entfernen. Ihr Knoten löste sich, und das Haar umflatterte ihr Gesicht.
    Dev runzelte die Stirn. “Gaby …” Er brach ab.
    Sie sah ihn mit ihren strahlend blauen Augen an. “Was ist?”
    “Nichts.”
    Sie betrachtete sein mürrisches Gesicht und lächelte. “Du wolltest mich bitten, den Wind abzustellen, nicht wahr, Dev?”
    Dev warf einen Blick zu Cecilia hinüber in der Hoffnung, dass sie außer Hörweite war. Sie kämpfte mit ihrem Haar und achtete nicht auf die beiden. “Nein, wollte ich nicht.”
    Gaby ließ sich von seinem barschen Ton nicht täuschen. “Wolltest du doch”, beharrte sie.
    Dev sah die frechen Funken in ihren Augen, bevor sie sich wegdrehte. Der warme Wind wühlte in ihren goldroten Locken. Ihre Wangen waren erhitzt und sie hob die Arme in sinnlicher Lust, während die Luft sie umtanzte, ihr das Hemd eng an Brust und Taille presste.
    Beim nächsten Loch flog Devs Ball in einen Sandbunker, und Cecilias triumphierendes Lächeln erstarb, als ihrer in den Teich hüpfte. Gaby hieb ihren Ball in die Bäume, doch der Wind trug ihn in einem schönen Bogen zurück auf das Grün.
    Dev schüttelte ungläubig den Kopf, und Cecilia legte die Stirn in Falten. “Das ist doch offensichtlich, dass sie schon öfter gespielt hat”, flüsterte sie ihm zu.
    Dev sah die Frau an seiner Seite an. Cecilias Lippen waren verkniffen, ihre Kinnlinie verspannt. Er zog die Brauen hoch. “Sie behauptet, sie habe noch nie zuvor einen Golfschläger in der Hand gehabt.”
    “Wer's glaubt”, entgegnete Cecilia knapp und marschierte hinter ihm her.
    Das Spiel ging weiter, und der heiße Santa Ana wurde mit jedem Loch stärker. Cecilia stemmte sich fluchend gegen den Wind und versuchte, ihre flatternde Kleidung und das aufgelöste Haar zu bändigen.
    Gaby hingegen tänzelte geradezu über das Grün, ihre Bewegungen waren stürmisch und voller Begeisterung. Wie elektrisiert.
    Während Dev die schlanke weiße Gestalt beobachtete, ging etwas von ihrer Vitalität auch auf ihn über. Energie durchpulste ihn. Er schlug seine Bälle kraftvoll gegen die Windstöße an und genoss die Herausforderung zutiefst.
    Beim letzten Loch umtoste sie fast ein Sturm, als Gaby sich zum Einputten bereit machte.
    Cecilia und Dev waren fertig. Dev zählte die Punkte zusammen und erklärte Gaby: “Wenn du den Ball verschlägst, steht es unentschieden. Wenn du ihn einlochst, hast du gewonnen.”
    Gaby lächelte. Komisch, wie leicht alles ging, wenn man ein Engel war. Ein Unentschieden wäre bestens. Es würde keinen Verlierer geben.
    Sie legte sich den Ball zurecht, und Cecilia verlagerte unruhig ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Gaby wollte ausholen, als die Blonde plötzlich einwarf: “Das ist der falsche Schläger.”
    Gaby erstarrte und blickte verwundert auf. “Was?”
    “Ich sagte, das ist der falsche Schläger.

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