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Hallo Mister Alzheimer

Hallo Mister Alzheimer

Titel: Hallo Mister Alzheimer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Taylor
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Autofahrens auseinandersetzen, etliche Familienmitglieder und Freunde kommen lassen und die Person mit Demenz in einer Intervention konfrontieren. Sie glauben, gemeinsam einevereinte und wohlmeinende Front darzustellen, sodass die PMD erkennt, dass es hier nicht um Persönliches geht: «Wir sind alle da, um in diesen schwierigen Zeiten zu helfen, nicht um Dich wegen Deiner Schwäche anzugreifen. Wir wollen nur, dass Du sicher bist.»
    Natürlich sieht es die PMD ganz erheblich anders und bedrohlicher. Sie könnte denken: «Immer wenn ich beim Fahren auch nur den kleinsten Fehler mache, reibt ihn mir jeder in der Familie unter die Nase und dann kommt wieder der Bus voller Nonnen und Enkelkinder. Was ist denn mit all ihren früheren Unfällen? Sie fahren immer noch Auto, und keiner scheint sich irgendwie Sorgen zu machen.»
    Die Strategie des Zusammenkommens mag für die Familie gut sein, weil man sich gegenseitig unterstützen und bestärken kann, aber sie ist sicher nicht für mich und, wie ich vermute, auch nicht für andere geeignet, die mit der Krankheit leben. Ja, es ist beängstigend für mich, und das löst meine Defensive aus. Ja, es ist überwältigend für mich, weil ich meine Familienangehörigen bitten muss, mir zu helfen.
    Befähigt mich diese Art der Intervention («sich gegen mich verschwören») langfristig, all das zu sein, was ich sein kann, oder ist es ein weiterer Fall ihrer wohlgemeinten Bemühungen, mich zum Behinderten zu machen? Stärkt dies mein Selbstwertgefühl und meine Würde? Natürlich nicht! Wann werden Betreuungs- und Gesundheitsfachpersonen das begreifen? Macht schafft nicht Recht. Mit der Zeit werden die Bemühungen um «Machtausübung» meine Fähigkeit schwächen, in einer schwierigen Welt zu funktionieren. Es bestärkt eine Ich-Sie-Sichtweise meiner selbst gegenüber der Welt. Es bestärkt meine Überzeugung, dass sie und der Rest der Welt mich als Neutrum sehen. Schließlich sind sie diejenigen, die mir erzählen, wie schwer es für sie ist und wie viel sie aufgegeben haben.
    Es gibt einen besseren Weg als den gegenwärtig empfohlenen. Die Frage des Autofahrens muss schon frühzeitig im Krankheitsverlauf, noch vor einem Unfall angesprochen werden. Wir alle müssenschon von vornherein darauf vorbereitet sein. Wir alle müssen uns vor dem Vorfall zumindest darauf einigen, wann, wo und wie wir alle entscheiden, dass es Zeit für mich ist, mit dem Autofahren aufzuhören. Treffen Sie eine Vereinbarung! Dann müssen Sie mich alle ständig an die getroffenen Vereinbarungen erinnern, damit dies unter Umständen meine Furcht vor einer Einschränkung meiner Bewegungsfreiheit lindern hilft.
    Sie alle müssen die Mitglieder der Gemeinde, Nachbarn, Freunde und Ehrenamtliche zusammenbringen, die meine Ängste, zu Hause festzusitzen, zerstreuen, indem sie mir anbieten, mich zu fahren. Sie alle müssen verstehen, was ich mir von einem Fahrer wünsche.
    Bieten Sie mir an, versuchsweise während drei Wochen einen Tag pro Woche einen Fahrer zu haben, und schauen Sie, ob es funktioniert. Tun Sie es jetzt, solange ich es noch nicht als echte Bedrohung sehe. Begleiten Sie mich an Orte, an die wir gewöhnlich gemeinsam gehen. Lassen Sie mich allein an Orte gehen, an die ich gewöhnlich allein gehe. Stärken Sie mein Vertrauen, dass es nur eine geringe Veränderung meiner Lebensweise bedeuten wird, wenn ich den alten Kombi ein letztes Mal parke. Und bitte tun Sie es allein mit mir. Überfallen Sie mich nicht mit einer Bande von sieben Leuten.
    Soweit habe ich dies 17 Familien vorgeschlagen. Bei 15 von ihnen kam es zu keiner Auseinandersetzung. Das ist sicher eine bessere Erfolgsrate als bei den gegenwärtigen Methoden!
    Was ist nun mit jenen, deren Krankheit zu weit fortgeschritten ist, als dass sich dieser Ansatz anwenden ließe? Jenen, die nun im Wohnzimmer sitzen, umringt von Familienmitgliedern, die sich unwohl fühlen? Zunächst einmal: Alle Mann raus. Wir müssen das unter vier Augen versuchen, wobei sich im Laufe einiger Wochen jeder einmal beteiligt. Nicht alle 15 auf einmal. Aus Rücksicht auf die PMD muss sich Ihre Methode ändern. Sagen Sie ihr direkt, dass sie jetzt anderen erlauben muss, das Autofahren zu übernehmen. Betonen Sie, dass sie immer noch die Freiheit hat, nach Belieben zu kommen und zu gehen. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Darlegungenklar sind, und präsentieren Sie Ihre ehrenamtlichen Fahrer. Stellen Sie das Unterstützungsnetzwerk zusammen, noch während die Gespräche laufen.

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