Hallo Mister Alzheimer
warum er so da stand, und er antwortete: «Ich putze mir die Zähne.» Und dann stand er da. Er wartete darauf, dass jemand käme und ihm die Zähne putzte. Nach einer Weile wandte ich mich ihm zu und fragte, ob er es versuchen wolle. Er nahm die Bürste und begann mit den Zähnen, dann ein wenig auf seiner Nase und schließlich die Augenbrauen. Nicht gerade gelungen! Als ich eine Betreuungsperson zu seinem Verhalten befragte, sagte sie, er ließe seine Zahnbürste immer wieder zu Boden fallen und Hygieneregeln würden es verbieten, eine verschmutzte Zahnbürste zu verwenden. Und an einem Tag hatte er sieben Zahnbürsten fallen lassen! Ihre Lösung bestand darin, dass er da stand und das Personal ihm die Zähne putzte. Das Resultat war, dass ihm ein wohlmeinendes Personal, das über schmutzige Zahnbürsten besorgt war, das nahm, was er tun konnte.
Es mag sein, dass ich mich allein nicht vollständig ankleiden kann, aber ich kann es ganz gewiss versuchen und sollte ermutigt werden, so viel von meiner persönlichen Verantwortung zu bewahren, wie ich sicher übernehmen kann. Lassen Sie mich täglich versuchen, mir die Zähne zu putzen. Sie sind doch ohnehin da. Ist es besser für mich, in meinem Versuch, mir die Zähne zu putzen, befähigt zu werden oder ist Effizienz wichtiger?
Der Kernbegriff ist für mich das Befähigen. Ich möchte nicht, dass man mich unfähig macht, dass man mir einfach nur deshalb etwas wegnimmt, weil ich es nicht so gut wie früher mache. Ich will mich nicht unbedingt so kleiden, dass ich aussehe wie vor einem oder zehn Jahren. Ich will mich nicht kleiden, um auszusehen, wie ich Ihrer Ansicht nach aussehen sollte oder wie Sie meinen, dass ich aussehen möchte (wenn ich denken könnte!). Ich kann immer noch denken und handeln, nur nicht wie Sie und nicht, wie ich es früher tat. Das Leben heute steht fest. Während das Gestern vage und verblassende Schatten dessen zeigt, wer wir waren, ist heute ein neuer Tag. Ich bin ganz ich, ganz heute.
Wie bei den meisten meiner Antworten habe ich keinen klaren Einzeiler anzubieten. Keine Checklisten, kein Regelwerk, keine farbcodierten Verhaltensmanagementkarten zum Nachschauen. Am Ende müssen wir einander und uns selbst vertrauen, um zu tun, was das Beste ist.
Ich weiß, Sie werden Ihren Mann stets lieben, aber die Art, diese Liebe zu zeigen, ändert sich mit dem Alter und der Demenz. Ihr Mann braucht Hilfe, daran besteht kein Zweifel. Aber er braucht Sie auf eine Weise, die ihn befähigt, möglichst viel für sich selbst zu tun. Es mag nicht perfekt sein. Es mag auch nicht so sein, wie er es in den Tagen vor Alzheimer getan hätte. Es ist die Art, in der er es jetzt am besten und mit Ihrer Unterstützung vielleicht sogar noch besser tun kann.
Richard
10. Gibt es mehr als eine Form von Alzheimer?
Lieber Richard,
mein Schwiegervater starb an Alzheimer, und jetzt kümmere ich mich um seine Tochter, meine Frau, bei der Alzheimer diagnostiziert wurde. Sie scheinen nicht dieselbe Krankheit zu haben. Bei Amelia schreitet es viel langsamer fort als bei ihm. Sie hat viele andere Symptome, die er nicht hatte. Und dennoch wurde bei beiden «Demenz, wahrscheinlich vom Alzheimer-Typ» diagnostiziert. Gibt es mehr als eine Form von Alzheimer?
Was meinen Sie, welche Form Sie haben?
Jeremiah B.
Hallo!
Ich glaube, wenn Sie eine Person mit Demenz kennen, dann kennen Sie nur eine Person mit Demenz, da Demenz eine kognitive Krankheit ist und jedes Gehirn anders auf die nachlassenden kognitiven Fähigkeiten reagiert. Ich zerbreche mir nicht den Kopf darüber, Individuen in eine Untergruppe von Alzheimer zu stecken, weil sie zu dem Muster der Symptome einer anderen Person mit der gleichen Diagnose passen. Wenn sich gesunde Gehirne auf einzigartige Weise voneinander unterscheiden, ist klar, dass auch geschädigte Gehirne auf einzigartige Weise verschieden sind. Stellen Sie sich ein Klassenzimmer vor. Ich bin sicher, dass etwas gelernt wird, wenn 30 Schüler gemeinsam etwas tun. Aber welche zwei Schüler reagieren auf dieselbe Zusammenstellung von Umständen genau gleich? Haben sie alle dieselben Fakten und Fertigkeiten gelernt? Als ehemaliger Lehrer kann ich Ihnen garantieren, dassdem nicht so ist! Stellen Sie sich jetzt ein Klassenzimmer voller Personen mit Demenz vor. Auch sie werden auf die Welt um sie herum auf unterschiedliche Weise reagieren. Warum erwarten wir, dass zwei Gehirne, die mit Alzheimer kämpfen, dies auf dieselbe Weise tun und dieselben Symptome
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