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Hallo Mister Alzheimer

Hallo Mister Alzheimer

Titel: Hallo Mister Alzheimer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Taylor
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unvermeidlicher Nebeneffektdes Lebens mit Demenzsymptomen ist. Größtenteils liegen sowohl die Ursache der Agitiertheit als auch deren Lösung in uns selbst.
    Erstens: Fühlen Sie sich nicht schlecht, wenn jemand Ihr Verhalten als Beweis für Agitiertheit charakterisiert. Das ist deren Etikett; es muss nicht Ihres sein. Zweitens: Sagen Sie sich, dass es eine normale und gesunde Reaktion auf Demenz ist, sich unwohl, frustriert und bisweilen traurig zu fühlen. Geben Sie dem nicht nach. Der Kompromiss ist zu groß, als dass Sie sich von ihm überwältigen lassen sollten, nur weil Sie sich dadurch ein wenig unbehaglich, unwohl und traurig fühlen. Drittens und genauer gesagt: Wenn ich sage, ich fühle mich «agitiert», dann
    • ziehe ich mich zurück und mache ein Nickerchen
    • rufe ich jemanden an, den ich mag, und spreche mit ihm
    • spiele ich mit meinen Enkeln
    • grabe ich im Garten
    • höre ich Musik von Mozart
    • singe ich laut
    • schreibe ich darüber, wie ich mich fühle
    • weine ich, spiele verrückt, agiere aus, werde wütend
    • kaue ich auf einem gelben Smartie herum und sage mir, es sei Xanax ® und würde mir helfen, mich besser zu fühlen
    • spreche ich mit einem Therapeuten, der mit Patienten mit Demenz gearbeitet hat
    • nehme ich, als letzten Ausweg, eine Tablette
    • oder ich tue alles oben Erwähnte.
    Wie die meisten «guten» Ratschläge ist dies natürlich leichter gesagt als getan. Ich habe ein Jahr in Therapie verbracht, um mit meinen Gefühlen von Frustration und Traurigkeit zurechtzukommen. Ich wurde immer wütender. Ich war nicht sicher, worauf oder auf wen, aber ich wusste, ich war wütend, und andere wussten, dass ich immer agitierter wurde.
    Ich behaupte nicht, meine eigenen irrationalen Gedanken, meine eigenen bisweilen außer Kontrolle geratenen Gefühle gemeistert zuhaben. Aber ich bin jetzt besser darin als vorher. Ich weiß auch, dass ich nicht von innerer Ruhe und äußerlich fehlenden Zeichen der Agitiertheit abhängig sein möchte, weil ich voller «beruhigender Medikamente» stecke. Ich sehe ein, dass es in Zukunft eine Zeit geben mag, in der Medikamente nötig sind, weil ich meine Aggression, Wut oder Agitiertheit nicht kontrollieren kann. Ich weiß auch, dass ich nicht einen Moment eher an diesen Punkt gelangen möchte, als bis es zur absoluten Notwendigkeit wird. Für mich werden Medikamente der letzte Ausweg sein. Wenn Sie zustimmen, dass Medikamente der letzte Ausweg sind, sprechen Sie jetzt mit Ihren Betreuungspersonen und geben Sie Ihre Wünsche bekannt.
    Agitiertheit ist etwas, an dem eine PMD stets arbeiten muss. Wir mögen das nicht. Es ist nicht fair. Sie reagiert nicht immer auf unsere «gesunden Gedanken». Es ist das Beste, was wir eben tun können! Ich bitte Sie dringend, Ihr Bestes zu tun, und vielleicht kann Ihr Bestes bei dem Gespräch und den Erkenntnissen mit einem Therapeuten noch besser werden.
    Richard



9. Wann soll ich Hilfe anbieten?
    Lieber Richard,
    ich bin mit meinem Latein am Ende. Gestern habe ich James zugeschaut, wie er versuchte, Frühstück zu machen, und was für ein Durcheinander er dabei angerichtet hat. Zutaten waren über die Küche verteilt und Essen brannte auf dem Herd an. Ich wusste, wenn ich versuchte zu helfen, würde er wütend werden. Ich weiß nicht, wann ich einschreiten und helfen oder auch nur Hilfe anbieten sollte.
    Sollte ich nicht einschreiten und einfach meinen Mund halten? Ich fühle mich unwohl, einfach nur daneben zu stehen und ihn mit seinen Aufgaben ringen zu sehen, die er noch vor ein paar Monaten alle selbst wahrnehmen konnte. Wie kann eine Betreuungsperson wissen, wann es in Ordnung ist, zu intervenieren und wann nicht?
    Arianna T.

    Hallo!
    Zuerst, zuletzt und immer können Sie fragen, ob er Ihre Unterstützung möchte. Zweitens können Sie sich Wege ausdenken und erörtern, wie Sie ihn befähigen können, ein Vorhaben selbst durchzuführen. Drittens können Sie ihm stets die Möglichkeit geben, ja ihn dazu ermutigen, etwas Schwieriges zu tun, selbst wenn Ihnen beiden klar ist, dass es ihm vielleicht nicht gelingt. Wenn er dann ernste Schwierigkeiten hat, helfen Sie ihm.
    Heute mag es schwierig sein, mir die Zähne zu putzen, aber morgen ist es kein Problem. Neulich traf ich in einer Gedächtnisklinik («memory unit») einen Herrn. Dieser sprang plötzlich auf und gingin sein Bad. Ich fand ihn, wie er vor dem Spiegel stand und seine Lippen zurückzog, um die Zähne freizulegen. Ich fragte ihn,

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