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Hallo Mister Alzheimer

Hallo Mister Alzheimer

Titel: Hallo Mister Alzheimer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Taylor
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bezeichnet man sie dann als «… mit Demenz, möglicherweise von diesem oder jenem Typ». Es gibt mehr als 50 genau benannte Formen der Demenz. Einige davon sind reversibel. Die meisten sind es nicht. Es ist stets in Ihrem besten Interesse, hinsichtlich des Demenztyps, den Sie möglicherweise haben, eine fachlich fundierte Meinung einzuholen. Seien Sie sich jedoch darüber im Klaren, dass es wichtiger ist, Ihre Symptome zu kennen als sie mit diesem oder jenem Typ der Demenz zu benennen.
    Wenn Merkmale in einer bestimmten Gruppierung bzw. einem Cluster, das heißt zu einem Syndrom, zusammentreffen, werden sie gewöhnlich mit dem Namen der Person benannt, die diesen Cluster als erste identifizierte. So wurde beispielsweise die Lewy-Body-Demenz nach Dr. Lewy und die Alzheimer-Krankheit nach Dr. Alzheimer benannt, der diese Ehre eigentlich gar nicht wollte. Manche werden nach ihrer Lokalisierung benannt, wie etwa die Frontallappendemenz, wieder andere Merkmale wie ischämische Hirninfarkte werden nach ihrem Prozess benannt.
    Der Kernpunkt ist, dass jeder mit einer Alzheimer-Krankheit auch Demenz hat, aber nicht jeder mit Demenz hat auch die Alzheimer-Krankheit.
    In den USA wird bei 40 bis 60 Prozent derer, bei denen Demenz diagnostiziert wird, die Diagnose «wahrscheinlich vom Alzheimer-Typ» gestellt. Im Gegensatz dazu wird in Europa bei 40 bis 60 Prozent derer, bei denen Demenz diagnostiziert wird, eine andere Form der Demenz als Alzheimer diagnostiziert. Außerhalb der USA konzentriert man sich fast weltweit eher auf die Vorstellung derDemenz als auf eine spezifischere Ursache. In den USA gilt Demenz als ein für eine diagnostische Klassifikation zu allgemein gefasster Begriff und ist daher für Zwecke der Kostenübernahme durch Versicherungen inakzeptabel. Mit zunehmender Verwendung des Terminus Alzheimer-Krankheit bewegen sich die Europäer auf uns zu, indem sie bei ihren Leuten und bei ihren «Möglicherweise»-Bezeichnungen mehr Fälle von Alzheimer und weniger andere Formen der Demenz sehen.
    Die Diskussion über die Definitionen von Demenz und ihre verschiedenen Formen nimmt weiter zu. Ist Alzheimer tatsächlich eine Krankheit abseits anderer Formen von Demenz? Ist es überhaupt wirklich eine Krankheit? Oder ist es nur eine Bezeichnung, die andere, die daran interessiert sind, es als Krankheit zu benennen, Gehirnen gegeben haben, die auf bestimmte Weise natürlich altern? Dies sind meiner bescheidenen Meinung nach Fragen, die andere beantworten sollten. Wichtig für Sie und mich und für Wyatt ist – angesichts der Tatsache, dass einer von uns einige seiner kognitiven Fähigkeiten in einem Tempo und einer Weise verliert, die bei anderen nicht so sind –, wie wir uns gegenseitig befähigen, ein jeweils erfülltes Leben zu leben.
    Bitte lassen Sie das Benennen der Symptome Ihres Mannes nicht dazu führen, dass sich seine Akzeptanz jener Symptome oder Ihrer beider Erarbeitung von Formen des Umgangs damit verzögern. Der Weg zu einer präzisen Diagnose kann lang und gewunden sein. Sie und Ihr Mann müssen den Problemen heute entgegentreten. Ihnen und Ihrem Mann viel Glück.
    Richard

3. Ist es sinnvoll, meine Gedanken aufzuschreiben?
    Lieber Richard,
    schreiben Sie Sachen auf? Keine Listen mit Dingen, die zu erledigen sind, sondern einfach Sachen. Ich mag den Gedanken nicht, dass ich Tagebuch führe, es klingt zu formell. Ich schreibe einfach darüber, wie ich an einem Tag denke und wie ich mich fühle. Wie Sie lebe ich mit diesem verdammten Ding nun schon einige Jahre und bin zwar keine professionelle Schreiberin, genieße es aber inzwischen, meine eigenen Worte zu lesen.
    Bedeutet das nur, Zeit totzuschlagen, oder ist es für eine PMD tatsächlich von Wert?
    Madelyn A.

    Hallo!
    Ich wünschte, es gäbe mehr Menschen in den frühen Stadien der Demenz, die ihre Gedanken festhalten und über sich selbst und ihre Betreuungspersonen schreiben. Meiner Ansicht nach hat es viele persönliche Vorteile, Dinge aufzuschreiben. Zu schreiben, bevor wir loslegen, macht uns langsamer. Häufig sind Gefühle schneller, als ich sie festhalten kann. Bisweilen kann ich meine Gedanken verlangsamen, aber meine Gefühle kann ich scheinbar nicht so leicht verlangsamen. Die Herausforderung, zu schreiben, wie ich mich fühle, lässt meine Gedanken ständig vor mir weglaufen und mich mit sich nehmen. Schreiben erlaubt mir auch, zu einigen der von Dr. Alzheimer gelöschten Gedanken und Gefühlen zurückzukehren. Schreiben ermöglicht mir,

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