Hallo Mister Alzheimer
wahrscheinlich vom Alzheimer-Typ? Was bedeutet «vom Alzheimer-Typ»? Dies sind Dinge, die im Leben von Menschen, die mit denSymptomen von Demenz leben, und von den mit ihnen Lebenden großen Raum einnehmen.
Leider kostet die Suche nach diesen Antworten Zeit und Energie, die sich besser darauf verwenden ließe, die von den Forschern im Bereich des Psychosozialen entdeckten «besten Praktiken» zu erforschen und umzusetzen. Unser Hauptaugenmerk sollte darauf liegen, wie man am besten damit zurechtkommt, mit den Symptomen von Demenz sinn- und freudvoll zu leben. In meinen Augen ist dies eine nationale Tragödie für unser Land. Wir stellen die falschen Fragen. Wir bekommen Antworten, die auf Hoffnungen, Träumen, Jobs und Prestige beruhen. Vertrau uns, sagt uns jeder. Wir können uns um dich kümmern. Hilf uns, die Alzheimer-Krankheit zu heilen.
Ich liebe mein Land und glaube, dass es voller wohlmeinender, sehr kluger, fürsorglicher und bisweilen in sich selbst verliebter Menschen ist. Zeit und Energie werden besser als Erstes auf die Bildung sozialer Netzwerke für unsere Familienangehörigen verwandt. Ich bin kein Land, ich bin Richard und lebe mit den Symptomen von Demenz. Dies ist der Fokus für meine Familie und mich. Das ist es, worüber wir sprechen und womit wir uns befassen. Das ist es, was uns am meisten beschäftigt. Wir denken nicht daran, in dieses oder jenes Land zu ziehen, wo es besser sein oder ein Gesundheitsversorgungssystem mit zentralem Kostenerstatter (Single-Payer-System) unser Leben erleichtern könnte. Dies ist mein Land. Ich versuche auf meine eigene begrenzte Weise, die Art zu ändern, in der es denkt und handelt, wenn Demenz ins Leben einer seiner Bürger tritt. Auf meine eigene begrenzte Weise versuche ich, die Art zu ändern, in der ich denke und handle. Das ist der einzige und beste Weg des Handelns, den ich kontrollieren kann. Sozusagen…
Meine besten Wünsche für Sie, Ihre Frau und die übrige Familie auf Ihrem gemeinsamen Weg in den Vereinigten Staaten von Amerika.
Richard
55. Warum darf ich keine Schecks mehr ausstellen?
Lieber Richard,
meine Frau und ich streiten uns immer über Geld. Ich weiß, dass ich bei Geld manchmal vergesslich und sogar achtlos bin, aber ich bin ein Erwachsener und möchte nicht ein Taschengeld bekommen. Ich habe stets die Schecks für die Familie ausgestellt und jetzt will sie das tun.
Roger R.
Hallo!
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Geld und die damit verbundenen Probleme wie ein Magnet für andere unausgesprochene und meist unbekannte Probleme dienen können. Der Verlust der Kontrolle über mich selbst, darüber, wer ich bin, was ich tue, wohin ich gehe etc. erscheint mir als mächtige Quelle meiner Ängste und eines ganzen Bündels anderer negativer Gefühle. Geld hingegen ist für mich und meine Frau konkret. Meine Gefühle und Ängste heften sich an monetäre Aspekte.
Die Schecks auszustellen, um die Rechnungen zu bezahlen, löst Furcht aus, dass mir die Kontrolle wichtiger Funktionen im Leben entgleitet. Als ich die Prämie meiner Langzeitversorgung an drei aufeinanderfolgenden Tagen bezahlte, endete es mit 22 ungedeckten Schecks. Ein Vorfall, der die Aufmerksamkeit der Bank, unserer Kreditgeber und meiner Frau Linda weckte. Meine Reaktion bestand darin, die gesamte Verantwortlichkeit für das Verwalten der Finanzen einfach auf Linda zu übertragen.
Dies war ein großartiger Plan bis zu dem Tag, an dem sie tatsächlich die Schecks zur Begleichung der Rechnungen ausfüllen musste: «Warum bezahlen wir das jetzt? Warum heben wir Geld direkt von unserem Konto ab?» Es gab viele Fragen. Meine Reaktionen waren defensiv. Der beste Weg, diese lang gehaltene Verantwortlichkeit von mir auf sie zu übertragen, war das nicht. Warum habe ich nicht früher eingestanden, dass der Umgang mit Geld, das heißt das Begleichen von Rechnungen, letztlich doch durch die Demenz beeinträchtigt würde? Warum habe ich meine liebe Gattin angesichts der Unausweichlichkeit meiner Erkrankung nicht gebeten, einige Monate neben mir zu sitzen und mir beim Bezahlen der Rechnungen zuzusehen? Keine Fragen bitte, nur zuschauen. Warum hat sie – nachdem ich mich daran erst einmal gewöhnt hatte – nicht ein paar Fragen aufgeschrieben, während sie mir stumm zuschaute, die ich dann am Ende des Vorgangs beantworten würde? Warum schrieb sie – nach mehreren Monaten des Beobachtens und stillen Fragens – nicht die Schecks aus und gab sie mir zur Überprüfung, bevor
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