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Hallo Mister Alzheimer

Hallo Mister Alzheimer

Titel: Hallo Mister Alzheimer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Taylor
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den meisten von ihnen herrscht wenig Gemeinschaftsgefühl und nur wenigGefühl dafür, dass dies jemandes Zuhause ist. Sie sind einfach nicht darauf vorbereitet, mit dem nichtmedizinischen Langzeitpatienten, wie Ihrem Vater, zurechtzukommen.
    Das zweite Thema betrifft die Tatsache, dass Sie sehen, wie Ihr Vater behandelt wird, als habe er Demenz. Das Personal scheint ihn nicht ernst zu nehmen. Niemand verbringt viel Zeit mit ihm oder widmet ihm viel Aufmerksamkeit. Schließlich wird er ja ohnehin vergessen, was geschah! Außerdem sind viele Menschen der Ansicht, alte Menschen hätten ihre besten Jahre hinter sich. Langsam verlieren sie «es», was immer «es» ist. Wir verabschieden uns von alten Menschen. Zu Menschen mit Demenz sagen wir, unabhängig von deren Alter, dieselben Dinge. Jemandem, der kaum anwesend ist, haben wir wirklich nicht viel zu sagen.
    Alte Menschen können nervig sein. Sie können in einem Zuhause mit Kindern und sogar für ihre eigenen Söhne und Töchter störend sein! Ebenso wissen wir auch, dass Menschen mit Demenz nervig sein können und ganz sicher können sie stören. Alte Menschen verlieren ihren Wert für die Gesellschaft. Jeden Tag altern sie, belasten unsere Steuergelder stärker und werden allen eine größere Last, mit der man zurechtkommen und um die man sich kümmern muss.
    Sagt man nicht das Gleiche auch von Menschen, die mit den Symptomen von Demenz leben? Nun ist mir natürlich klar, dass nicht jeder so etwas sagt oder denkt. Aber viele behandeln Angehörige beider Gruppen, als seien Demenz und hohes Alter identische Zustände.
    Der letzte Aspekt, der auffällt, ist Ihre Beobachtung, dass man Ihren Vater als Null behandelt. Ein gefahrenfreies Leben an einem Ort, wo es drei gute Mahlzeiten am Tag gibt, der ein Zimmer bietet, das aussieht wie in einem Zwei- oder Dreisternehotel, und wo Ihre Wäsche für Sie gewaschen wird, macht kein ganzes Leben aus. Man gibt Ihnen Ihre Pillen und putzt Ihnen den Hintern ab, wenn nötig – dies ist für mich Null-Leben. Für manche Betreuungspersonen ist es das Beste, was sich für ihre alternden Eltern leisten lässt.Ehrlich gesagt glaube ich, dass dieses Null-Leben den Bedürfnissen der Betreuungspersonen, nicht aber dem Leben der Bewohner entspricht. «Ich weiß, dass Mutti sicher, gut genährt, beaufsichtigt und beschäftigt ist» – indem sie wenig oder nichts tut, was für sie von Wert wäre. Dies ist es, womit sich viele Betreuungspersonen begnügen, wenn es um alternde Eltern oder junge Eltern mit Demenz geht.
    Jeder hat das Potenzial, in vollen Zügen zu leben. Je älter wir werden und/oder mit je mehr Demenzsymptomen wir uns beschäftigen müssen, desto mehr brauchen wir befähigende Unterstützung, um unser Potenzial voll umzusetzen.
    Zwischen der Art, in der alte Menschen behandelt werden, und der Art, wie man Menschen mit Demenz behandelt, gibt es viele Ähnlichkeiten. Beide Gruppen möchten weder auf diese Art behandelt werden noch verdienen sie es! Ich weiß, ich kann nicht für jeden mit Demenz sprechen und gehöre noch nicht zu den ganz Alten über 90, aber ich weiß, dass ich für mich spreche. Das wirkt nicht wie ein Ort, an dem ich meinen Vater gerne leben lassen wollte. Dies ist keine Gemeinschaft, in der er als ganze Person gewürdigt zu werden scheint, eine Gemeinschaft von Betreuungspersonen, die sich dafür einsetzen, ihn zu befähigen, alles zu sein, was er sein kann.
    Mein ehrlicher Rat ist: Holen Sie Ihren Vater möglichst schnell da raus.
    Richard

58. Was muss die Regierung bei der Demenzforschung ändern?
    Lieber Richard,
    ich möchte ein Fürsprecher für Veränderung sein. Nächste Woche treffe ich mich mit meinem Parlamentsabgeordneten. Ich bin nicht ganz sicher, was genau ich verändert haben möchte, ich weiß nur, dass sich die Dinge ändern müssen. Auch wenn mir klar ist, dass einige der Dinge, die Sie jetzt befürworten, unter Umständen bereits übernommen oder zurückgewiesen wurden, wenn ich Ihre Antwort lese, teilen Sie mir bitte Einzelheiten einiger Ihrer Vorstellungen darüber mit, was unsere Regierung ändern muss und wie sie sich ändern muss.
    Warren R.

    Hallo!
    Vor einer Weile ernannte der Kongress ein spezielles Komitee (unter dem Vorsitz von Newt Gingrich), um ihm zu sagen, was man angesichts der globalen und in den USA enormen Welle von Demenz tun solle und bat um Empfehlungen. Dies war meine Empfehlung für das Komitee:
    «Der Kongress möge die National Institutes of Health auffordern,

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