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Halo 01 - Die Schlacht um Reach

Halo 01 - Die Schlacht um Reach

Titel: Halo 01 - Die Schlacht um Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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hatte, würde Cortana nach einer Betriebszeit von etwa sieben Jahren »Sterben«. Cortanas Geist war jedoch einzigartig. Die Matrix einer KI entstand, indem man elektrische Ströme durch die Nervenbahnen eines menschlichen Gehirns schickte. Diese Bahnen wurden dann mit supraleitender Nanotechnologie repliziert. Diese Technik zerstörte das menschliche Gewebe, deshalb konnte sie nur bei geeigneten und bereits verstorbenen Kandidaten angewendet werden. Cortana sollte jedoch über den bestmöglichen Geist verfügen. Der Erfolg ihrer Missionen und das Leben der Spartaner würden davon abhängen.
    Weil Dr. Halsey darauf bestand, ließ ONI ihr Gehirn sorgfältig klonen und überspielte ihre Erinnerungen auf das Empfängerorgan. Nur eines der zwanzig geklonten Gehirne überlebte den Vorgang. Cortana war buchstäblich aus Dr. Halseys Geist entstanden, so wie Athene einst aus dem Kopf des Zeus gewachsen sein sollte.
    In gewisser Weise war Cortana Dr. Halsey.
    Cortana streckte sich, ihr Gesicht zeigte Enthusiasmus. »Wann wird die MJOLNIR-Panzerung vollkommen funktionsfähig sein? Wann fange ich an?«
    »Bald. Es müssen noch einige Modifizierungen in den Systemen durchgeführt werden.«
    Cortana sprang auf, drehte Dr. Halsey den Rücken zu und betrachtete die Bilder an der Wand. Sie wischte mit den Fingerspitzen über das Glas.
    »Welcher von ihnen wird meiner?«
    »Welchen möchtest du?«
    Sie zeigte sofort auf ein Foto in der Mitte von Dr. Halseys Sammlung. Es zeigte einen gutaussehenden Mann, der Haltung angenommen hatte, während Admiral Stanforth ihm einen UNSC-Orden an die Brust heftete – eine Brust, die bereits von Orden bedeckt war.
    Cortana legte ihre Finger um das Gesicht des Manns. »Er ist so ernst«, murmelte sie. »Er hat nachdenkliche Augen und ist auf primitive Weise attraktiv, denken Sie nicht, Doktor?«
    Dr. Halsey wurde rot. Anscheinend dachte sie es tatsächlich, denn Cortanas Gedanken spiegelten häufig ihre eigenen wieder, wurden nur nicht durch soziale und militärische Verhaltensregeln unter Kontrolle gehalten.
    »Vielleicht solltest du besser einen anderen…«
    Cortana drehte sich zu Halsey um und hob eine Augenbraue mit gespieltem Tadel im Blick. »Sie haben mich gefragt, welchen ich möchte…«
    »Es war eine Frage. Ich habe dir keinen Freibrief gegeben, mit dem du deinen Träger aussuchen darfst. Es gibt Kompatibilitätsfragen.«
    Cortana blinzelte. »Seine neuralen Muster sind mit mir bis auf zwei Prozent Abweichung synchron. Mit dem neuen Interface, das wir installieren, sollte sich das in einem akzeptablen Toleranzbereich bewegen. Um genau zu sein…« Ihr Blick glitt zur Seite, und die Symbole auf ihrem Körper leuchteten auf. »… habe ich gerade einen speziellen Interface-Puffer geschaffen, der unsere Synchronität auf null Komma null acht eins Prozent verbessert. Sie werden keine bessere Verbindung bei den anderen finden. Das«, fügte sie stolz hinzu, »Kann ich sogar garantieren.«
    »Ich verstehe«, sagte Dr. Halsey. Sie stand von ihrem Schreibtisch auf und ging auf und ab.
    Warum zögerte sie? Die Verbindung war hervorragend. Resultierte Cortanas Vorliebe für Spartaner 117 darauf, dass er auch Dr. Halseys bevorzugter Spartaner war? Und machte das einen Unterschied? Würde sie ihn dadurch nicht sogar noch engagierter beschützen?
    Dr. Halsey trat zu dem Bild. »Er bekam diesen Orden, weil er in einen Bunker voller Allianz-Soldaten gesprungen ist. Er brachte zwanzig eigenhändig um und rettete einen Marine-Zug, der von Artillerie unter Beschuss genommen wurde. Ich habe den Bericht gelesen, aber ich bin mir immer noch nicht sicher, wie er das geschafft hat.«
    Sie wandte sich an Cortana und blickte in ihre seltsam durchscheinenden Augen. »Hast du seinen Lebenslauf gelesen?«
    »Ich lese ihn gerade noch einmal.«
    »Dann weißt du, dass er weder der klügste, noch der schnellste, noch der stärkste Spartaner ist. Aber er ist der Mutigste – und vermutlich der mit dem meisten Glück. Und meiner Meinung nach ist er auch der Beste.«
    »Ja«, flüsterte Cortana. »Ich stimme Ihrer Analyse zu.« Sie kam naher.
    »Könntest du ihn opfern, wenn du es müsstest? Wenn der Erfolg der Mission davon abhinge?«, fragte Dr. Halsey ruhig. »Könntest du zusehen, wie er stirbt?«
    Cortana zögerte, während Berechnungen über ihre Haut liefen.
    »Meine erste Priorität ist der Erfolg der Mission«, antwortete sie emotionslos. »Die Sicherheit der Spartaner und meine eigene ist nur von zweiter

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