Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Halo 01 - Die Schlacht um Reach

Halo 01 - Die Schlacht um Reach

Titel: Halo 01 - Die Schlacht um Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
Vom Netzwerk:
ONI-Einrichtung, die den Codenamen FESTUNG trug. Die FESTUNG war ein gewaltiger Komplex, zweitausend Meter unter den Granitfelsen der Highland Mountains – er war bombensicher und galt als uneinnehmbar.
    Die extremen Sicherheitsvorkehrungen hatten jedoch auch ihre Schattenseiten, das musste sie zugeben. Jeden Morgen fuhr sie in das geheime Labyrinth ein, passierte ein Dutzend Wachtposten und setzte sich schier endlosen Retina-, Fingerabdruck-und Gehirnwellen-Scans aus. ONI hatte sie vor Jahren hier begraben, nachdem man ihre Gelder anderen, wichtiger erscheinenden Projekten zugeteilt hatte. Das restliche Personal hatte man versetzt und ihren Zugang zu Geheiminformationen stark eingeschränkt. Sogar die skrupellose ONI hatte ihre Experimente als bedenklich eingestuft. Das alles hat sich dank der Allianz geändert, dachte sie. Das SPARTANERProjekt, das weder bei der Admiralität, noch in wissenschaftlichen Kreisen beliebt war, hatte sich als äußerst effizient erwiesen. Ihre Spartaner hatten in unzähligen Bodengefechten überzeugt.
    Mit den Erfolgen war auch der Widerstand der Admiralität geschwunden. Das zunächst magere Budget hatte sich über Nacht vervielfältigt. Man hatte ihr sogar ein Büro im berühmten Olympic Tower im FlottenHauptquartier angeboten. Natürlich hatte sie abgelehnt. Jetzt mussten die hohen Offiziere und die VIPs, die zu ihr wollten, einen halben Tag damit zubringen, sich durch die Sicherheitsbarrieren bis zu ihrem Bereich zu quälen. Sie genoss die Ironie –
    ihre Verbannung war zu einer bürokratischen Waffe geworden. Aber das alles zählte nicht vorrangig. Für Dr. Halsey war es nur das Mittel, um ihr Ziel zu erreichen, das da lautete, das MJOLNIR-Projekt wiederzubeleben. Sie griff nach ihrer Kaffeetasse und stieß dabei einen Papierstapel vom Tisch. Er verteilte sich über den Boden, aber sie machte sich nicht die Mühe, ihn aufzusammeln. Sie betrachtete die schlammbraunen Spuren, die in der Tasse klebten. Sie waren bereits einige Tage alt.
    Das Büro der wichtigsten Wissenschaftlerin in Diensten des Militärs war nicht der antiseptisch saubere Raum, den die meisten Leute erwarteten. Geheimakten und Papiere bedeckten den Boden. Der holographische Projektor warf einen Sternenhimmel an die Decke. An den mit Ahornholz getäfelten Wänden hingen gerahmte Fotos ihrer Spartaner und eine Reihe von Artikeln, die erschienen waren, nachdem die Admiralität das Projekt vor drei Jahren publik gemacht hatte.
    Man hatte sie die »Supersoldaten« des UNSC genannt. Die Offiziere hatten ihr versichert, dass der Zuwachs an Moral jegliche Sicherheitsbedenken überwog. Anfangs hatte sie dagegen protestiert. Doch ironischerweise hatte sich die Öffentlichkeit als praktisch denkend erwiesen. Da sich die Aufmerksamkeit auf die heroischen Taten der Spartaner konzentrierte, hatte niemand nach ihrem eigentlichen Zweck oder nach ihrem Ursprung gefragt. Wenn die Wahrheit jemals ans Licht kam – entführte Kinder, die durch rasch wachsende Klone ersetzt worden waren, riskante, experimentelle Operationen und biochemische Zusätze –, würde sich die öffentliche Meinung über Nacht gegen das SPARTANER-Projekt wenden. Die Ereignisse auf Sigma Octanus hatten den Spartanern und MJOLNIR
    den Auftrieb gegeben, den das Projekt für seine letzte Phase benötigte. Sie setzte ihre Brille auf und rief die Dateien der gestrigen Berichterstattung auf. Der ONI-Computer bestätigte erneut ihre Retina-Abtastung und ihr Stimmmuster.
    IDENTITÄT BESTÄTIGT. NICHT AUTORISIERTE KÜNSTLICHE
    INTELLIGENZ ENTDECKT: ZUGRIFF VERWEIGERT.
    Verdammt. ONI wurde mit jedem Tag paranoider.
    »Dejä«, sagte sie mit einem frustrierten Seufzer. »Die Spione sind nervös. Ich muss dich abschalten, sonst gewährt mir ONI keinen Zugriff auf die Dateien.«
    »Natürlich, Doktor«, entgegnete Dejä unaufgeregt.
    Halsey tippte eine Zahlenkombination in ihr Schreibtischterminal und versetzte Dejä in den Standby-Modus. Das, dachte sie, ist das Werk von die- sem Bastard Ackerson. Sie hatte mit allen Mitteln darum gekämpft, Dejä
    nicht den Beschränkungen einer ONI-Programmierung unterziehen zu müssen, und das war jetzt Ackersons alberne Rache.
    Sie wartete ungeduldig, bis das Computersystem endlich die Daten ausspuckte, die sie verlangt hatte. Die kleinen Projektoren im Rahmen ihrer Brille strahlten die Daten direkt auf ihre Retina.
    Ihre Augen bewegten sich so schnell, als habe sie die REM-Phase des Schlafs erreicht, während sie die Dateien der

Weitere Kostenlose Bücher