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Halo 01 - Die Schlacht um Reach

Halo 01 - Die Schlacht um Reach

Titel: Halo 01 - Die Schlacht um Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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die ihre Aufmerksamkeit verlangte, betraf Colonel Ackerson, den Mann, der versucht hatte, sie und den Master Chief zu liquidieren.
    Cortana studierte neuerlich die von Dr. Halsey empfohlenen Tests für das MJOLNIR-System auf dem Hindernis-Parcour. Sie hatte echte Munition vorgeschlagen, das stimmte. Aber niemals eine Schwadron von Orbital Drop Shock Troopers, Maschinengewehre, Lotusminen… und ganz gewiss keinen Luftangriff.
    Dahinter steckte der Colonel. Er war eine Rechnung, die ausgeglichen werden musste. Dr. Halsey hätte das vielleicht als »Rückzahlung« bezeichnet. Sie verknüpfte die UNSC-Personal-und die Planungsdatenbank miteinander. Beowulf, die dort ansässige ONI-KI, kannte sie und wusste, dass man sie nicht hereinlassen durfte. Zu Beowulfs Eigenarten gehörte, dass er absolut akribisch, methodisch und paranoid war. Cortana mochte ihn, aber verglichen mit ihren Hackerfähigkeiten war er nicht mehr als ein Buchhaltungsprogramm. Cortana schickte eine hohe Zahl von Anfragen in jenen Netzwerkknoten, der Anfragen nach Quartierwechseln verarbeitete. Das war normalerweise ein ruhiger Knotenpunkt, den sie nun aber mit einer Milliarde verschiedener Pings pro Minute überlud. Das Netzwerk versuchte sich zu erholen und neu zu konfigurieren, was dazu führte, das sich alle Knoten verlangsamten – inklusive des Knotens Siebzehn, der für Personalakten zuständig war. Sie erhielt Zugang und setzte eine Subroutine ein, die wie ein normales Eingangssignal wirkte, aber alle Anfrageprotokolle abprallen ließ.
    Sie selbst drang tief in die Materie ein.
    Der Lebenslauf des Colonels war beeindruckend. Er hatte drei Schlachten gegen die Allianz überlebt. Zu Beginn des Kriegs war er befördert worden und hatte sich freiwillig zu einem Dutzend geheimer Missionen gemeldet. In den letzten Jahren hatte er sich jedoch auf politische Manöver und nicht auf Kriegsstrategien konzentriert. Er hatte mehrmals um weitere Gelder für seine Special-Warfare-Projekte gebeten.
    Kein Wunder, dass er den Master Chief beseitigen wollte. Die Spartaner und MJOLNIR waren direkte Konkurrenz für ihn – und was noch schlimmer war: sie konnten Erfolge vorweisen, wo er nur Misserfolge aufzubieten hatte.
    Ackersons Taten konnte man als Verrat interpretieren. Doch Cortana wollte kein ONI-Überwachungskomittee darauf ansetzen. Trotz seiner Methoden brauchte das UNSC den Colonel und seine SpecWarSpezialisten in diesem Krieg. Der Gerechtigkeit musste dennoch genüge getan werden.
    In der ONI-Datenbank gab sie sich als normale KreditkartenÜberprüfung aus und erhielt Zugang zum Bankkonto des Colonels, aus dem sie einen nicht unerheblichen Betrag an ein Bordell auf Gilgamesh überwies. Sie stellte sicher, dass die Bankanfrage, mit denen die Transakti-on bestätigt wurde, direkt an seine Privatadresse geschickt wurde. Colonel Ackerson war verheiratet; seine Frau würde zur Stelle sein, um sie entgegen zu nehmen. Cortana gelangte in seine private Mailbox und verschickte von dort aus eine sorgfältig formulierte Botschaft an die Personalabteilung. Darin bat der Colonel um eine baldige Versetzung an die Front. Zuletzt fügte sie einen »Geister«-Bericht an, einen elektronischen Fußabdruck, der als Quelle der durchgeführten Aktionen Ackersons persönlichen Computer identifizierte. Bis Ackerson all dies entwirrt hatte, befand er sich längst wieder an der Front… und konnte die Allianz bekämpfen.
    Nachdem Cortana ihre drängendsten Fragen beantwortet bekommen hatte, überprüfte sie erneut den Reaktor der Pillar of Autumn. Der Probelauf verlief vielversprechend. Sie modifizierte die magnetische Feldstärke, und ein Teil von ihr achtete auf mögliche Fluktuationen im Triebwerkausstoß. Dreimal überprüfte sie alle Waffensysteme, bevor sie zu ihren privaten Nachforschungen zurückkehrte.
    Sie dachte darüber nach, wie gut die Leistungen des Chiefs auf dem Hindernis-Parcour gewesen waren. Er war noch besser, als Cortana es sich erhofft hatte. Der Master Chief verkörperte viel mehr, als Dr. Halsey und die Pressestimmen angedeutet hatten.
    Er war intelligent… und wenn er auch nicht völlig furchtlos war, kam er der Perfektion doch näher als jeder andere Mensch, den sie kennen gelernt hatte. Seine Reaktionszeit unter Stress war sechsmal so schnell wie die eines normalen Menschen. Da war jedoch noch mehr, denn Cortana spürte, dass er über eine gewisse… sie suchte in ihrem Speicher noch dem richtigen Wort… Würde verfügte. Für ihn hatten die Mission,

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