Halo 02 - Die Invasion
Erfahrung gebracht hatten.
Deshalb stellte ‘Zamamee in dem Raum, der direkt zum Kontrollzentrum führte, seine Falle. Der gepanzerte Mensch würde kommen, dessen war er sich völlig sicher, und sobald er in der Schlinge zappelte, würde er sein Ende finden. Diese Aussicht steigerte ‘Zamamees Stimmung immens, und unbewusst summte er ein altes Schlachtlied vor sich hin.
Es gab einen Blitz und dann einen lauten Knall, als die Splittergranate hochging. Ein Jackal schrie, ein Gewehr knatterte, und ein Marine brüllte: „Sag mir, wenn du noch mehr haben willst!“
„Gute Arbeit!“, rief McKay. „Das ist der letzte der Außerirdischen. Macht die Luke zu, verschließt sie und postiert hier ein Einsatzteam. Wir wollen ganz sicher gehen, dass sie sich nicht da raus schneiden. Die Allianz kann die oberen Decks ruhig behalten. Was wir brauchen, befindet sich hier unten.“
Zu diesem Zeitpunkt tobte die Schlacht bereits seit Stunden. McKay und ihre Marines versuchten, die überlebenden Gegner aus den Schlüsselbereichen der Autumn zu vertreiben und in jenen Schiffssektionen festzusetzen, die für die Mission unwichtig waren.
Als die Helljumper das letzte noch ungesicherte Zwischendeck versiegelten, hatten sie endlich das, worum sie die ganze Zeit gekämpft hatten, den freien und ungehinderten Zugriff auf das Hauptmagazin des Schiffes, die Frachträume und die Fahrzeughangars.
Und während das zweite Platoon noch die letzten Außerirdischen aus den unteren Decks vertrieb, war das erste Platoon unter der Führung von Lieutenant Oros bereits mit der wichtigen Aufgabe beschäftigt, die Anhänger an die Warthogs im Bauch der Autumn zu koppeln und die LRVs mit Nahrungsmitteln, Munition und Treibstoff zu beladen – und was sonst noch auf McKays langer Liste stand. Dann, als die Warthog-Anhänger-Gespanne fertig waren, lenkten die Marines sie die behelfsmäßigen Rampen hinunter aus dem Schiff.
Man brachte sie draußen in einem Halbkreis in Position, wo die kombinierte Stärke der leichten M41-Flakgeschütze auf den Warthogs eine starke Verteidigungsmauer gegen mögliche Angriffe durch Allianz-Landungsboote, Banshees und Ghosts bildete. Diese Phalanx würde nicht ewig halten, aber sie würde ihren Job erledigen, sie würde ihnen Zeit erkaufen.
Die bereits beeindruckende Feuerkraft von McKays Truppe wurde noch durch vier M-808B-Scorpion-Panzer erhöht, die von den Rampen herunter rollten und mit ihren Ketten die Erde aufrissen, als sie neben den Warthogs in Position gingen.
Die Keramik-Titan-Panzerung der Kampfkolosse bot ihnen einen exzellenten Schutz gegen Treffer kleinerer Waffen – obwohl die Kettenfahrzeuge verwundbar waren, falls es den Außerirdischen gelang, nahe an sie heran zu kommen. Darum hatte man die Vorkehrung getroffen, dass bis zu vier Marines auf jedem Scorpion ritten.
Nun, da sie sich aus dem abgestürzten Kreuzer zurückziehen und die letzten Ladevorgänge organisieren konnten, übergab McKay das Kommando über die Leute, die die Außerirdischen in Schach hielten, an Lister.
Als sie das Schiff verließ, sah McKay zwei schwer beladene Pelicans, die gerade in Richtung des Berges davonflogen. Beide Transporter hatten jeweils einen Warthog am Bauch festgemacht, und dort, auf der Ebene vor ihr, standen 26 Warthog-Anhänger-Gespanne aufgereiht, bereit, jederzeit loszufahren. Und noch immer strömten weitere LRVs aus dem Schiff.
Das einzige Problem war das Personal. Nach den Kämpfen waren nur noch 25 Leute einsatzfähig, und das bedeutete, dass die dezimierte Infanterie-Kompanie es schwer haben würde, 34 Fahrzeuge zu bemannen und kampffähig zu bleiben, sollte sie auf feindliche Truppen stoßen – was sehr wahrscheinlich war. McKay und ihre Unteroffiziere würden bei der Rückfahrt alle eine Rolle als Fahrer oder Bordschütze übernehmen müssen.
Oros sah, wie die Befehlshabende aus der Hülle der Autumn trat. Die stämmige, kleine Platoonführerin war von einem der großen Exoskelette umgeben, die man aus dem Schiff geborgen hatte. Die Servos winselten synchron zu ihren Bewegungen, als sie durch den von Rädern aufgewühlten Schlamm auf McKay zu stakste, die mit in die Hüften gestemmten Fäusten auf sie wartete. Eine dünne Schmutzschicht bedeckte Oros’ Gesicht, und ihre Körperpanzerung wies Brandflecken auf, wo sie von einem Plasmastrahl getroffen worden war. „Interessantes Make-up, Oros“, begrüßte McKay die Platoonführerin. „Der Kampf steht Ihnen gut“
Oros grinste. „Danke, Boss.
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