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Halo 02 - Die Invasion

Titel: Halo 02 - Die Invasion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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Es war still, und nur ein hohles, dröhnendes Geräusch aus der Ferne störte die ansonsten absolute Ruhe. Er war nah an etwas dran, das fühlte er, aber woran?
    Die Chief ging die Rampe hinunter und sah eine Tür zu seiner Linken. Mit schussbereiter Waffe näherte er sich ihr vorsichtig. Sie spürte seine Gegenwart, glitt auf und ließ einen toten Marine in seine Arme fallen.
    Der Spartaner fühlte, wie sich sein Puls beschleunigte, als er leicht in die Knie ging, um die Leiche aufzufangen. Er hielt das MA5B in einer Hand und suchte den Raum vor sich nach einem Ziel ab. Nichts.
    Er trat einen weiteren Schritt vor, dann wirbelte er herum und zielte auf den Weg, den er gekommen war.
    Verdammt. Es war, als bohrten sich Augen in seinen Nacken. Jemand beobachtete ihn. Er ging tiefer in den Raum, und die Tür glitt zu.
    Er ließ die Leiche, die er mit sich geschleppt hatte, auf den Boden sinken und ging weiter in die Kammer hinein. Seine Stiefel trafen auf ein paar leere Patronenhülsen, die hohl klirrend davon rollten. In diesem Moment erkannte er, dass hier Tausende leerer Hülsen herumlagen – so viele, dass sie den Boden fast wie ein Teppich bedeckten.
    Er bemerkte einen Marine-Helm und kniete sich nieder, um ihn aufzuheben. Ein Name war an der Seite zu lesen:
    JENKINS
    Der Helm besaß eine Videokamera, wie sie normalerweise jeder Kampftrupp bei sich hatte, um die Mission später zu analysieren, Daten an die Ratten vom Nachrichtendienst weiterzuleiten oder, bei Gelegenheiten wie dieser hier, Ermittlern Informationen zu liefern, was die Todesumstände eines Teams waren.
    Der Spartaner nahm den Speicherchip aus der Kamera, steckte das Medium in einen der Schlitze seines eigenen Helmes und betrachtete die Aufnahme über ein Fenster seines Helmmonitors.
    Das Bild hatte Standardqualität, war also ziemlich schlecht. Die Nachtsichteinstellung war aktiv und verlieh allem eine kränklich grüne Farbe, die von weißen Blitzen durchbrochen wurde, wenn die Kamera an einer Lichtquelle vorbei schwang.
    Das Bild schwankte und wurde immer wieder von Rauschen unterbrochen. Zunächst bot die Aufnahme ziemlich routinemäßiges Material, das mit dem Augenblick begann, als das Landungsboot das Team im Sumpf absetzte. Es folgte ein Marsch durch den Sumpf, und die Ankunft des Teams an dem Gebäude mit der Tür, die wie ein A geformt war.
    Der Chief spulte weiter, und das Video wurde bald beunruhigender. Es fing mit einem toten Elitekrieger an und wurde unangenehm, als das Team die letzte Tür öffnete und hindurch ging. Es war nicht irgendeine Tür, sondern die gleiche, durch die auch der Master-Chief vor wenigen Minuten getreten war – und wo ihm der tote Marine in die Arme fiel.
    Der Spartaner war versucht, das Video abzuschalten, zurück durch die Tür zu gehen und die Mission abzubrechen, aber er zwang sich, es weiter anzusehen.
    Einer der Marines sagte etwas über ein „schlechtes Gefühl“. Eine schwer verständliche Funkbotschaft kam herein, man hörte seltsame, schlitternde Geräusche, und dann erschienen plötzlich Hunderte fleischiger Bälle, die durch den Raum rollten, tanzten oder hüpften. Jemand schrie, und der Master-Chief hörte Keyes sagen, sie seien „umzingelt“. Das Bild ruckte, als etwas Jenkins von hinten traf. Dann wurde es schwarz.
    Zum ersten Mal, seit er sich im Kontrollraum von Cortana verabschiedet hatte, wünschte sich der Spartaner, dass die KI bei ihm gewesen wäre. Erstens, weil sie vielleicht verstanden hätte, was zum Teufel hier passiert war, aber auch, weil er sich an ihre Gesellschaft gewöhnt hatte und sich plötzlich sehr alleine fühlte.
    Doch während ein Teil seines Geistes sich nach Trost sehnte, hatte ein anderer ihn bereits wieder zurück zur Tür geschickt und wartete auf das charakteristische Zischen, mit dem sie sich öffnen würde. Aber die Tür öffnete sich nicht , und der Master-Chief wusste, das bedeutete Ärger. Sein Magen fühlte sich an, als läge ein Stein darin.
    Während er vor der geschlossenen Tür stand und von einem wachsenden Gefühl der Bedrohung erfasst wurde, nahm er etwas Weißes in seinem Augenwinkel wahr. Er wandte sich um und sah erst eine, dann fünf … zwanzig … fünfzig der fleischigen Kugeln, die er von Jenkins’ Aufnahme her kannte. Sie prasselten in den Raum, drehten auf ihren Tentakeln Pirouetten und kamen auf ihn zugetanzt. Seine Bewegungssensoren stellten sie als eine gewaltige Welle dar, die mit jeder Sekunde näher rückte.
    Der Spartaner feuerte

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