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Halo 02 - Die Invasion

Titel: Halo 02 - Die Invasion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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hatte.
    Zufrieden damit, die Grundzüge der Ereignisse ermittelt zu haben, wollte der Chief gerade gehen, als er ein Schrotgewehr erblickte, das bei einer der Leichen lag. Die Waffe mochte sich noch als nützlich erweisen, und so nahm er sie an sich.
    Der Master-Chief folgte einer Fährte von Stiefelspuren. Sie führte vom Pelican weg in Richtung eines Leuchtens, das von Scheinwerfern zu stammen schien, wie er sie bereits in der Umgebung der Wahrheit und Versöhnung bemerkt hatte. Die Außerirdischen waren jedenfalls sehr fleißig – vor allem, wenn es darum ging, alles zu stehlen, was nicht niet- und nagelfest war.
    Seine Theorie über die feindlichen Aktivitäten in dieser Gegend wurde bestätigt, als er auf ein zweites Wrack traf, diesmal ein Allianz-Landungsboot, dessen Bug im morastigen Schlamm steckte. Abgesehen von mottenähnlichen Insekten und dem fernen Zwitschern von Sumpfvögeln gab es keinerlei Lebenszeichen.
    Frachtmodule lagen um die Absturzstelle verstreut. Das warf ein paar interessante Fragen auf. Waren die Außerirdischen gerade dabei gewesen, etwas abzuliefern, als ihr Transporter abstürzte, vielleicht Waffen? Oder brachten sie etwas fort? Es gab keine Möglichkeit, dies noch festzustellen.
    Was auch immer der Fall sein mochte, es war sehr wahrscheinlich, dass Keyes ebenso wie er selbst von den Lichtern angezogen worden und ihnen zur Absturzstelle gefolgt war. Dann musste er weitergezogen sein.
    Mit diesen Überlegungen ging der Master-Chief um einen Baum, der auf dicken, spinnenhaften Wurzeln stand, und folgte einer Spur auf eine Anhöhe, wo er einen einsamen Jackal erblickte. Ohne zu zögern nahm er das Sturmgewehr und tötete den Außerirdischen mit einem einzigen Schuss.
    Er ging in Deckung und wartete auf den unvermeidlichen Gegenangriff – der aber nicht erfolgte. Seltsam. Angesichts der Lichter, der Absturzstelle und der verstreuten Frachtmodule hatte er erwartet, auf mehr Gegenwehr zu stoßen.
    Viel mehr.
    Also, wo waren die Außerirdischen? Das ergab keinen Sinn. Ein weiteres Rätsel gesellte sich zu einem Berg anderer, die sich in den letzten Tagen angehäuft hatten.
    Regen floss über seine Panzerung, und Sumpfwasser schwappte um seine Stiefel, als der Master-Chief sich seinen Weg durch die Vegetation bahnte. Plötzlich wurde auf ihn geschossen. Ein paar Sekunden lang schien es, als sei seine letzte Frage beantwortet worden, als seien tatsächlich noch Allianz-Streitkräfte in der Gegend. Aber die Gegenwehr bestand nur aus zwei einsamen Jackals, die seinen Schuss gehört hatten und erschienen waren, um die Sache zu untersuchen. Wie üblich kamen sie hinter ihren Schilden versteckt angekrochen, sodass es fast unmöglich war, einen Treffer zu landen, wenn man direkt vor ihnen stand.
    Der Chief änderte seine Position, fand einen besseren Schusswinkel und feuerte. Ein Jackal starb sofort, doch sein Kollege rollte über den Boden, und das machte es fast unmöglich, ihn zu treffen. Der Spartaner setzte sein Feuer fort, wartete darauf, dass der Außerirdische zum Halten kam und erledigte dann auch ihn.
    Der Chief arbeitete sich den Hang eines steilen Hügels empor und erspähte einen Shade, der auf dem Kamm stationiert war. Er kontrollierte beide Abhänge – oder er hätte sie kontrolliert, wenn ihn jemand bedient hätte. Der Spartaner hielt oben inne und ging seine Handlungsmöglichkeiten durch. Er konnte auf den Shade springen, die Schlucht unter sich beschießen und so jeden wissen lassen, dass er angekommen war, oder er konnte den Abhang hinunter rutschen und versuchten, die Gegend diskreter zu infiltrieren.
    Er entschied sich für die zweite Option, eilte den Abhang hinunter und fand sich bald von Nebel und nasser Vegetation umarmt. Es überraschte ihn wenig, als ein paar rote Punkte auf seinem Bewegungsmelder erschienen. Statt den Feind zu umgehen und ihn von hinten anzugreifen, entschied sich der Master-Chief, die Außerirdischen direkt zu attackieren. Er warf sich das MA5B über die Schulter, nahm das Schrotgewehr – besser geeignet für Jobs aus unmittelbarer Nähe –, entsicherte es und marschierte weiter.
    Breite, farbenfrohe Blätter streichelten seine Schultern, Ranken zerrten an seinem Gewehr, und der dicke, halb verrottete Humus des Dschungelbodens gab unter seinen Stiefeln nach.
    Der Grunt hörte ein leises Rascheln, fragte sich, ob er schießen sollte oder nicht, und war immer noch dabei, über dieses Problem nachzudenken, als der Kolben des Schrotgewehrs auf seinen Kopf

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