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Halo

Halo

Titel: Halo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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Wochenende wird alles wieder in Ordnung sein», antwortete ich.
    Peter schien die Dringlichkeit in unseren Stimmen zu spüren und legte seinem Sohn die Hand auf die Schulter.
    «Ich kümmere mich um deine Mutter», sagte er. «Und ihr kümmert euch um euch.» Er deutete auf das Fenster. «Geht da raus.» Wir starrten ihn an. «Los, beeilt euch!»
    Xavier grinste, stieß das Fenster auf und warf seine Tasche hinaus. Dann half er mir.
    «Danke, Dad», sagte er, dann kletterte er hinter mir her.
    Draußen lehnten wir uns gegen die kühlen Backsteine und hörten, wie Bernie wieder ins Zimmer stürmte.
    «Wo sind sie hin?», wollte sie wissen.
    «Keine Ahnung», antwortete Peter unschuldig. «Sie müssen sich an mir vorbeigeschlichen haben.»
    «Alles okay?», fragte ich Xavier, als wir schließlich im Auto saßen. Ich wusste, wie schrecklich ich mich fühlte, wenn ich Ivy und Gabriel anlog, und Xavier hatte großen Respekt vor seinen Eltern.
    «Ja. Mom wird sich schon wieder beruhigen», sagte er und lächelte mich an. «Du bist meine oberste Priorität, vergiss das nicht.» In nachdenklichem Schweigen fuhren wir nach Hause.

[zur Inhaltsübersicht]
    30 Ausbruch der Hölle
    Sosehr ich es auch versuchte, ich konnte Gabriels Vorschlag nicht akzeptieren, zuerst die himmlische Weisung abzuwarten. Es war so untypisch für ihn, so übervorsichtig zu reagieren, und das sagte mir alles, was ich wissen musste: Jake Thorn war eine ernsthafte Bedrohung, und das bedeutete, dass ich unmöglich zu Hause sitzen konnte, während Molly in seinen Fängen war.
    Molly war meine erste Freundin in Venus Cove gewesen. Sie hatte mich unter ihre Fittiche genommen, sich mir anvertraut und sich viel Mühe gegeben, damit ich mich aufgenommen fühlte. Wenn ausgerechnet Gabriel sich nicht traute, allein zu agieren, dann war etwas ganz und gar nicht in Ordnung. Und ich brauchte nicht zweimal zu überlegen um zu wissen, was ich zu tun hatte.
    «Ich gehe ein paar Lebensmittel einkaufen», erklärte ich Gabriel und achtete darauf, ein belangloses Gesicht zu machen, damit er meine Lüge nicht entdeckte.
    Mein Bruder runzelte die Stirn. «Wir haben doch alles. Ivy hat erst gestern eingekauft.»
    «Na ja, ich muss irgendwas tun, damit ich nicht immer an die Geschichte mit Jake denke», versuchte ich es mit einer anderen Taktik. Gabriel betrachtete mich mit zusammengekniffenen Augen; sein gemeißeltes Gesicht sah ernst aus. Ich schluckte. Es war nicht leicht, ihn anzulügen. «Ich muss einfach mal raus.»
    «Ich komme mit», sagte er. «Ich will nicht, dass du in dieser Situation allein herumläufst …»
    «Ich bin ja nicht allein», beharrte ich. «Xavier ist bei mir. Und außerdem sind wir bloß zehn Minuten weg.» Ich fühlte mich schrecklich, ihn so anzulügen, aber ich hatte keine andere Wahl.
    «Sei nicht so überbehütend.» Ivy tätschelte den Arm meines Bruders. Sie vertraute mir immer schnell. «Ein bisschen frische Luft wird beiden guttun.»
    Gabriel kniff den Mund zusammen und verschränkte die Hände hinter dem Rücken.
    «Na gut. Aber kommt gleich wieder.»
    Ich nahm Xaviers Hand und zog ihn aus dem Haus und ins Auto. Er schaltete schweigend den Motor an, und ich sagte ihm, er solle am Ende der Straße nach links abbiegen.
    «Du hast einen schlechten Orientierungssinn», witzelte er, aber sein Lächeln reichte nicht bis zu seinen Augen.
    «Wir fahren nicht zum Supermarkt.»
    «Ich weiß», sagte Xavier. «Und ich finde, du bist verrückt.»
    «Ich muss einfach etwas tun», sagte ich leise. «Wegen Jake ist bereits jemand gestorben. Wie sollen wir damit leben, wenn Molly sein nächstes Opfer ist?»
    Xavier war nicht überzeugt. «Beth, glaubst du wirklich, dass ich dich direkt zu diesem Mörder fahre? Der Typ ist nicht ganz bei sich. Du hast doch gehört, was dein Bruder gesagt hat.»
    «Das hier geht nicht mehr um mich», sagte ich. «Und ich habe keine Angst.»
    «Aber ich! Erkennst du denn nicht die Gefahr, in die du dich begibst?»
    «Das ist mein Job! Warum, glaubst du denn, hat man mich hierher geschickt? Nicht, damit ich Anstecknadeln verkaufe und in Suppenküchen arbeite – um das hier geht es, dies ist unsere Aufgabe! Ich kann doch nicht einfach wegsehen, nur weil ich Angst habe.»
    «Vielleicht hat Gabriel recht: Manchmal ist es klüger, Angst zu haben.»
    «Und manchmal muss man der Gefahr eben ins Gesicht sehen», beharrte ich.
    Xavier gab es auf. «Hör zu, ich werde auf den Friedhof gehen und Molly da rausholen. Aber du bleibst

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