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Halo

Halo

Titel: Halo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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damit ich ihr die Dinge so erklären konnte, wie sie sie verstehen würde, aber ich fand sie nirgendwo. Ich erzählte Xavier, was geschehen war, und seine Kiefermuskeln spannten sich an. Gemeinsam suchten wir in der ganzen Schule nach Molly, und bei jedem leeren Klassenzimmer zog sich mein Magen vor Angst zusammen. Als ich anfing, laut und hektisch zu atmen, brachte Xavier mich zu einer Bank.
    «Hey, hey», sagte er und hob mein Gesicht an, damit wir uns in die Augen sehen konnten. «Beruhig dich. Es geht ihr bestimmt gut. Alles ist okay.»
    «Wie denn?», wollte ich wissen. «Jake ist gefährlich! Vollkommen skrupellos. Ich weiß, was er vorhat. Er versucht, über sie an mich heranzukommen. Er weiß, dass sie meine Freundin ist.»
    Xavier setzte sich neben mich. «Denk mal einen Augenblick nach, Beth», sagte er. «Jake Thorn hat noch niemandem aus seinem kleinen Kreis von Gefolgsleuten weh getan. Er versammelt gern Leute um sich, das ist alles. Solange er Molly bei sich hat, wird er ihr nichts tun.»
    «Das kannst du nicht wissen. Er ist vollkommen unberechenbar.»
    «Unberechenbar oder nicht, er wird ihr nichts tun», beharrte Xavier. «Wir müssen unseren Verstand jetzt beieinanderhalten und uns nicht verrückt machen lassen. Es ist ja kein Wunder, dass wir überreagieren, nach dem, was passiert ist.»
    «Was sollen wir dann deiner Meinung nach tun?», fragte ich.
    «Ich glaube, Jake hat uns vielleicht einen Hinweis gegeben, wie wir an den Beweis kommen, den Gabriel so dringend braucht.»
    «Wirklich?»
    «Hat dir Molly gesagt, wohin er mit ihr gehen will?»
    «Sie hat nur gesagt, dass sie sich am Sonntag treffen … und dass seine Freunde mitkommen», sagte ich.
    Xavier nickte. «Gut, Venus Cove ist nicht gerade riesig. Wir werden rausfinden, wohin sie gehen, und dann folgen wir ihnen.»
    Wir teilten unsere Sorgen mit Ivy und Gabriel. Die Schwierigkeit bestand darin herauszufinden, wohin Jake Molly bringen wollte. Es konnte überall in Venus Cove sein, und wir konnten es uns nicht leisten, uns zu irren. Dies war unsere einzige Chance, um herauszufinden, was er wirklich vorhatte, und die wollten wir nicht verspielen.
    «Wo könnte er mit Molly hingehen?», überlegte Ivy. «Natürlich denkt man zunächst an ganz normale Orte wie das Kino oder das Sweethearts, das Bowlingcenter …»
    «Aber es macht keinen Sinn, an normale Orte zu denken», sagte ich. «Weil er nicht normal ist.»
    «Beth hat recht», sagte Xavier. «Wir sollten versuchen, so wie er zu denken.»
    Es war schon eine Herausforderung für einen Engel zu versuchen, wie ein Dämon zu denken, aber Gabriel und Ivy bemühten sich, ihre Abneigung zu verbergen, und gingen auf Xaviers Vorschlag ein.
    «Es wird nicht in der Öffentlichkeit sein», sagte Ivy plötzlich. «Besonders nicht, wenn seine Freunde mitkommen sollen. Ihre Gruppe ist zu groß, zu auffällig.»
    Gabriel stimmte zu. «Sie werden irgendwo hingehen, wo es ruhig ist. An einen Ort, wo sie niemand stört.»
    «Gibt es hier in der Nähe leere Häuser oder Fabriken?», fragte ich. «So wie das Haus, in dem die Afterparty stattfand? Das würde zu Jake passen.»
    Xavier schüttelte den Kopf. «Jake wirkt auf mich etwas dramatischer.»
    «Dann lass uns überlegen, was dramatisch sein könnte», schlug Ivy vor.
    «Genau.» Xavier sah mich an, und seine türkisblauen Augen wurden schmal. «Seine Gefolgsleute … denk doch mal dran, wie sie aussehen, wie sie sich anziehen.»
    «Sie sehen aus wie Goths», antwortete ich.
    «Und was ist das Zentrum der Goth-Kultur?», wollte Gabriel wissen.
    Ivy starrte ihn mit großen Augen an. «Der Tod.»
    «Ja.» Xaviers Gesicht sah grimmig aus. «Und welches ist dann der beste Ort für eine Gruppe von Irren, die vom Tod besessen sind?»
    Ich zog scharf die Luft ein. Das war es: dramatisch, unheimlich und dunkel … der perfekte Ort für Jake, seine Show abzuziehen.
    «Der Friedhof», keuchte ich, und Xavier nickte.
    «Das glaube ich auch.»
    Er drehte sich zu meinen Geschwistern um. Gabriels beringte Finger packten seinen Kaffeebecher fester.
    «Ich glaube, du könntest recht haben», sagte er.
    «Ehrlich, man sollte doch meinen, dass die Jungs ein bisschen einfallsreicher sind», fauchte Ivy. «Der Friedhof, also ehrlich! Nun, ich schätze, dass ihnen einer von uns am Sonntag folgen sollte.»
    «Das mache ich», sagte Gabriel prompt, aber Xavier schüttelte den Kopf.
    «Das wäre eine Aufforderung zum Kampf. Selbst ich weiß, dass man einen Engel und einen

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