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Haltlos

Haltlos

Titel: Haltlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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schien es ebenso zu gehen, denn er fragte jetzt in einem normalen Tonfall, was eigentlich zwischen Jaromir und Victoria lief.
    Da die Tarnung ohnehin aufgeflogen war, erzählten die zwei offen, was in den letzten Wochen passiert war.
    Lenir hörte aufmerksam, aber skeptisch zu und unterbrach nur selten. Erst als Albert einen großen Teller Schnittchen brachte, meinte er: „Das ist wirklich kaum zu glauben, was ihr da erzählt. Ich habe noch nie von einer solchen Verbindung zwischen Mensch und Drache gehört!“
    Er schüttelte noch einmal den Kopf und langte dann hungrig bei den belegten Broten zu. Auch Jaromir und Victoria begannen zu essen.
    Victoria hatte in Jaromirs Geist so viel über Lenir gesehen, dass sie das Gefühl hatte, ihn schon seit Ewigkeiten zu kennen. Sie meinte kauend: „Tja Lenni, du hast es doch selbst gesehen. Er kann sich kaum zusammenreißen, wenn es um mich geht... ich meine, wenn er nicht auf deine Gedanken reagiert hätte, dann hättest du doch gar nichts Ungewöhnliches bemerkt, oder?“
    Lenir schüttelte den Kopf. „Wohl nicht, nee! Und du bist tatsächlich die ganze Zeit in seinem Kopf?“
    Victoria nickte.
    Dann wandte er sich an Jaromir: „Alter Junge, wirst du da nicht irre?“
    Jaromir seufzte und antwortete hilflos: „Nein, genau das Gegenteil ist der Fall. Wenn sie mich verlässt, kann ich mich nicht mehr konzentrieren und bekomme rein gar nichts mehr auf die Reihe. Außerdem werde ich dann ziemlich gereizt…“
    Lenir hob beschwichtigend beide Hände. „Na Victoria, dann bleib lieber bei ihm – die Nummer von eben möchte ich so schnell nicht wieder erleben!“
    Nun musste Jaromir doch grinsen. „Keine Angst, ich habe mich jetzt voll unter Kontrolle. Aber Lenni, was ich nicht verstehe: Warum bist du so langsam geflogen und überhaupt, warum hast du mich nur so halbherzig angegriffen? Ich meine, normalerweise bricht mein Schild unter der ersten Attacke von dir zusammen!“
    Jetzt starrte Lenir ihn entgeistert an und sagte dann langsam und sehr ernst: „Jaro, ich BIN so schnell geflogen, wie ich konnte und ich HABE dich mit allem angegriffen, was ich hatte. Ich war sogar der Meinung, dass ich in einer außerordentlich guten Verfassung war, als wir losflogen. Normalerweise hätte ich dich locker platt gemacht. Ich frage mich viel mehr, was mit DIR los ist?“
    Alle drei schwiegen und irgendwann sagte Jaromir leise: „Ich habe wirklich keine Ahnung, was mit mir los ist. Auch der Schwebezauber fiel mir viel leichter, als es der Fall hätte sein dürfen… irgendwie gelingt mir in letzter Zeit einfach alles, wenn denn nur Victoria bei mir ist.“
    Lenir stützte sein Kinn in die Hand, zog die Stirn kraus und sprach zu seinem Freund: „Was ich jetzt sage, soll kein Angriff auf Victoria sein – nur damit du nicht gleich wieder explodierst!“ Dann wandte er sich an Victoria: „Mir scheint, dass du der Auslöser für das alles bist. Ich meine, das alles fing doch an, nachdem ihr zusammen gekommen seid, oder?“
    Die Luft um Jaromir flirrte leicht, aber Victoria wies ihn zurecht: „Ach Jaro, komm schon. Es stimmt, was er sagt und das weißt du auch!“
    Jaromir seufzte tief und sah Victoria mit seinen leuchtenden Augen zärtlich an. „Ja, aber was sollen wir denn tun? Ich könnte nie mit dir Schluss machen oder gar zulassen, dass dein Gedächtnis gelöscht wird.“
    Dann blickte er seinen Freund an und fügte trotzig hinzu: „Du kennst unsere Gesetze! Die Goldenen werden nicht gerade begeistert sein von einer Menschenfrau, die so mächtige Magie beherrscht.“
    Lenir dachte kurz nach und meinte dann zuversichtlich: „Ach, das mit der Geistesmagie kann man denen bestimmt irgendwie beibringen.“
    Jaromir schüttelte traurig den Kopf und sagte leise: „Lenni, es ist nicht nur die Geistesmagie. Victoria saugt alles, was mit Magie zu tun hat, förmlich in sich auf und erfindet selbst neue Zauber. SIE hat dir vorhin neue astrale Kraft gegeben – NICHT ich! Und ich schwöre, ich habe ihr nie gezeigt, wie man das macht!“
    „Aber ich habe doch gar nicht gezaubert!“, rechtfertigte Victoria sich. „Das war doch ganz einfach: Ich habe nur die Umgebungsenergie gebündelt und durch meine Hand auf Lenir übertragen… Das war doch gar nichts! Das hätte doch jeder so gemacht.“
    Jaromir schloss erschöpft die Augen und ließ sich entkräftet zurück ins Sofa fallen. „Siehst du, was ich meine, Lenni?“
    Lenir hatte seine Augen aufgerissen und sah Victoria nun mit ganz neuem

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