Hamam - Kolats Zaubertrank
nahm Marla in die Arme, hauchte ihr einen Kuss auf die Wange und die Beiden ließen sich ihre Sweet Temptations durch die Kehle rieseln.
Kolats Zaubertrank
Fortsetzung der Geschichte von Susanne Mitschele
Kurz nach halb fünf hatten Marla und Luisa ihre Cocktails ausgetrunken, legten ihre Bekleidung ab und schlüpften in ihre Bademäntel.
„Sonst brauchen wir nichts da unten?“, fragte Marla.
„Nein, ist alles vorhanden. All inclusive – sozusagen. Vielleicht noch das hier“, lächelte Luisa verschmitzt und zog ihren Damenrasierer hervor, den sie in der Tasche ihres Bademantels verstaut hatte. Marla schüttelte irritiert den Kopf.
Luisa legte ihren Arm um Marlas Taille und – nicht mehr ganz so sicher auf den Beiden – spazierten die Freundinnen Richtung Aufzug, der sie nach unten in den Wellness-Bereich brachte.
„Ich glaube, ich hab schon leicht einen im Tee“, kickelte Marla. „Bin echt mal gespannt, was uns da unten erwartet.“
„Lass Dich überraschen. Ich denke, Du wirst nicht enttäuscht werden“, verkündete Luisa geheimnisvoll.
Was Luisa ihrer Freundin gegenüber verschwiegen hatte, war, dass sie vor einiger Zeit schon einmal zu Gast in diesem Hotel war und bei ihrer Behandlung im Hamam ein ziemlich überraschendes, dafür aber umso spritzigeres erotisches Abenteuer mit dem Masseur erlebt hatte. Und da ihre sexuellen Präferenzen nicht nur auf Männer ausgerichtet waren, spekulierte sie nun darauf, sich mit Marla gemeinsam einen Traum zu erfüllen, den sie bisher noch nie in die Realität umsetzen konnte. Es prickelte ihr ganz gehörig zwischen den Beinen – und schuld daran war nicht nur der Sweet Temptation.
Als sie den Vorraum des türkischen Bades betraten, wurden sie vom Tellak, dem Bademeister des Etablissements begrüßt. Kolat, so stellte er sich vor, war der Inbegriff des orientalischen Haremswächters. Er war athletisch und muskulös gebaut, sein Schädel war blank rasiert und aus feinen Gesichtszügen strahlten ihnen ein paar pechschwarze, lebendige Augen entgegen. Er war unbekleidet; lediglich um die Hüften hatte er sich ein Pestemal, ein blau kariertes Tuch gebunden. Im Gegensatz zu einem Eunuchen hatte er jedoch seine volle Manneskraft behalten, wie sich noch herausstellen sollte.
Kolat lud die zwei Frauen ein, an einem kleinen Tischchen Platz zu nehmen, auf dem ein paar exotische Früchte, ein Samowar und Teegeschirr angerichtet waren. Wahllos um die Gedecke verstreut, waren ein paar stachelartig umkränzte Blütenblätter drapiert. Im Hintergrund war dezente orientalische Musik zu hören.
„Wenn es Ihnen recht ist, möchte ich Ihnen zunächst ein wenig über den Ablauf in unserem Hamam erzählen. Darf ich Ihnen eine Tasse Tee anbieten?“
„Gerne“, erwiderte Marla. „Was sind das für sonderbare Blüten, die hier herum liegen?“
„Kandierte Hanfblüten. Wirken sehr anregend und entspannend; wie schwaches Marihuana. Dürfen Sie gerne probieren“, entgegnete Kolat und griff nach einer der Blüten, die er genüsslich verzehrte. Marla und Luise taten es ihm gleich und waren überrascht von dem delikaten, karamellartigen Geschmack.
Kolat stammte aus Kreuzberg und sprach perfektes Deutsch mit leichtem Berliner Akzent. Er hatte eine Ausbildung zum Physiotherapeuten absolviert und anschließend noch eine Ausbildung zum Heilpraktiker gemacht, wobei er sich insbesondere für Naturheilkunde und Körpertherapie interessierte. Nachdem er einige Jahre in der Rehabilitation gearbeitet hatte, war er irgendwann im Wellness-Bereich gelandet, was seinen hedonistischen Neigungen trotz der ungünstigen Arbeitszeiten weitaus mehr entgegen kam.
Kolat hatte auf Vorschlag von Luisa einen aphrodisierenden Sud aus Hanfblüten, Stechapfelsamen, getrockneten Fliegenpilzscheiben und Schafgarbenblüten gebraut; eine explosive Mischung, welche die sexuelle Lust bis zur Ekstase anregen und bei Männern zusätzlich deren Standfestigkeit und Durchhaltevermögen stärken konnte. Mit Honig und exotischen Gewürzen verfeinert, hatte der Tee zudem einen sehr angenehmen und feinen Geschmack. Auch die auf dem Tisch drapierten kandierten Hanfblüten hatten eine ähnliche, wenn auch abgeschwächtere Wirkung.
Während sie ihren Tee tranken und sich die Hanfblüten schmecken ließen, erklärte Kolat den Frauen, was sie im Hamam erwarten würde:
„Also, Ihr habt ja das volle Programm gebucht, so dass wir etwa drei Stunden Zeit benötigen“. Kolat war auf Anregung von Luisa mittlerweile zum
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