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Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Titel: Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
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verzerrt werden. Man kann also nicht bloß seine Reisegeschwindigkeit erhöhen, sondern sogar einen Teil der Wegstrecke abschneiden.«
    »Und wo steht der Rekord?« fragte Han neugierig.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Kid Dxo’In. »Ich glaube, der liegt mittlerweile irgendwo bei etwas unter zehn Stunden, aber ich war nie verrückt genug, mich selbst daran zu versuchen. Nehmen Sie meinen Rat an und spielen Sie nicht mit dem Schlund, Solo.«
    Han neigte dazu, Kids Rat für vernünftig zu erachten. Dem Schlund zu nahe kommen zu wollen, nahm sich wie das Vorhaben eines Narren aus – eines selbstmörderischen Narren. Han brachte die ›Sternfeuer‹ auf Kessel herunter, und die drei Schmuggler setzten Atemmasken auf und verließen das Schiff.
    Es gab eine kleine Bar, die als Freizeiteinrichtung diente und in der Piloten und Crews, während sie darauf warteten, daß die Lastendroiden ihre Frachträume füllten, etwas zu essen und trinken bekommen konnten.
    Kid Dxo’In blieb beim Schiff, um das Verladen der Fracht zu überwachen, und entließ Han und Chewie, damit sie einen schnellen Happen zu sich nehmen konnten. Zehn Minuten später hatte Han seine eilige Mahlzeit bereits zur Hälfte verschlungen und sein Glas Polanis-Ale fast geleert. Er fragte sich, was als nächstes kommen würde. Kid Dxo’In hatte unmißverständlich klargemacht, daß er, sobald die ›Sternfeuer‹ fertig beladen war, in Gegenden aufbrechen wollte, die er lieber für sich behielt – zumindest vor Han. Der ältere Mann hatte seiner Überzeugung Ausdruck verliehen, daß Han leicht ein Schiff zurück in den Smuggler’s Run oder nach Nar Shaddaa finden würde, das von hier aus wahrscheinlich die Kessel-Route benutzen würde.
    Kessel bot keinerlei Einrichtungen für Gäste, die über Nacht bleiben wollten. Als sich die Tür der Bar öffnete, blickte Han dorthin, und plötzlich weiteten sich seine Augen, als er ein vertrautes Gesicht erkannte.
    »Roa!« rief er und winkte dem älteren Mann zu, der eben eintrat und gerade seine Atemmaske abnahm. »He, Roa! Kommen Sie rein, und ich lade Sie zu einem Drink ein!«
    Roa – falls er noch einen anderen Namen besaß, so hatte Han diesen nie gehört – war ein großer, stämmiger Mann mit ergrauendem Haar und einem einnehmenden Lächeln. Er hatte ein spitzbübisches Funkeln in den blauen Augen und einen Sinn für Humor, der es leicht machte, sich mit ihm anzufreunden. Es hatte den Anschein, daß absolut jeder auf Nar Shaddaa Roa kannte, und er wiederum kannte jeden.
    Roa und Mako waren alte Freunde, und Roa war einer der ersten seiner Kumpane gewesen, den Mako Han vorgestellt hatte, nachdem dieser nach Nar Shaddaa gekommen war. Roa war schon seit über zwanzig Jahren in der Schmugglerbranche tätig, was ihn zum großen alten Mann des Gewerbes machte. Er genoß es, für einige der jüngeren Schmuggler die Rolle des ›guten Hirten‹ zu spielen, und er war stets großzügig, wenn es darum ging, andere an den Erfahrungen seiner langen Karriere teilhaben zu lassen.
    Anders als viele Schmuggler, die kaum besser waren als gemeine Piraten, besaß Roa seinen eigenen Ehrenkodex, den er den jungen Schmugglern mit auf den Weg gab, die gemeinsam mit ihm in seinem alten, aber sorgfältig gepflegten schnellen Frachter ›Wayfarer‹ Waffen transportierten. Roa hatte, wie vielen anderen zuvor, auch Han folgendes gelehrt: Ignoriere niemals einen Hilferuf… Nimm niemals etwas von denen, die weniger besitzen als du selbst… Laß dich nie auf eine Partie Sabacc ein, wenn du nicht darauf vorbereitet bist, zu verlieren… Sei stets zu einer schnellen Flucht bereit… Fliege nie ein Schiff, wenn du betrunken bist. ›Roas Regeln‹ nannten das die Schmuggler.
    Als er jetzt seinen jungen Freund erkannte, erschien auf Roas freundlichem, offenem Gesicht ein breites Grinsen. »Han, was machst du denn hier?«
    Han deutete auf den Hocker neben seinem. »Das ist eine lange Geschichte, Roa. Hauptsächlich sind wir hier gelandet, weil eine Wookiee Chewie ein bißchen zu gut leiden konnte.«
    Roa lachte und setzte sich auf den Barhocker. »Sag mir nicht, du hast Wynni kennengelernt, Chewbacca!«
    Chewie stöhnte vernehmlich und rollte vielsagend mit den blauen Augen. Roa brach in lautes Gelächter aus. »Oh, komm schon, Chewie, was ist so schlimm daran, eine verliebte Wookiee-Lady zu unterhalten?«
    Chewbacca schnaubte und stürzte sich in eine beredte und anschauliche Erläuterung, wie anstrengend – und bisweilen sogar risikoreich

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