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Han Solos Abenteuer 01 - Han Solo auf Stars' End

Han Solos Abenteuer 01 - Han Solo auf Stars' End

Titel: Han Solos Abenteuer 01 - Han Solo auf Stars' End Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Daley
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wünschte, ließen ihn passieren.
    An der obersten Reihe des kleinen Amphitheaters blieb er stehen. Hirken saß mit seiner Frau und seinen Untergebenen unten, feuerte seinen Champion an und verspottete gleichzeitig den lächerlichen Bollux, als der Henker gerade einen anderen Waffenarm hob, der mit einem Magazin winziger Raketengeschosse bestückt war.
    Bollux sah die Waffe auch und wandte einen Trick – oder, wie er das sah, eine letzte Variante – an. Geduckt, immer noch den Schild festhaltend, löste er die kräftigen Federn seiner Beine und sprang wie ein riesiges, rotes Insekt aus dem Fadenkreuz des Mark-Zehn. Miniaturgeschosse explodierten an den Arenawänden, hüllten sie in eine Wolke und erfüllten trotz des Schalldämpfungssystems der Zuschauersitze das ganze Amphitheater mit ihrem Lärm.
    Hirken und seine Leute schrien ihre Enttäuschung hinaus.
    Han rannte, bei jedem Satz drei Stufen nehmend, in die Arena hinunter. Bollux war schlecht gelandet; die Belastung, der sein Mechanismus ausgesetzt war, erwies sich als zu groß. Wieder änderte der Direktor die Programmierung seines Kampfautomaten.
    Der Henker zog seinen Raketenarm zurück. Aus Luken an seinen beiden Flanken schoben sich tentakelähnliche Träger mit zwei Kreissägen und rasteten ein. Die Sägeblätter kreisten, erzeugten ein eigenartig schrilles Geräusch, und die Moleküle der Schneidflächen vibrierten auf eine Art und Weise, daß sie Metall ebenso spielend durchtrennen konnten wie Luft. Der Mark-Zehn schob sich auf Bollux zu und schickte sich an, ihn in eine tödliche Umarmung zu nehmen.
    Hirken entdeckte Han, der gerade den Rand der Arena erreicht hatte. »Betrüger! Jetzt können Sie einen wahren Kampfautomaten bei der Arbeit sehen!«
    Eleganz und Lebensart, die er am Konferenztisch zu zeigen gewohnt war, waren von ihm abgefallen. Seine Frau und seine Untergebenen schlossen sich ihm pflichtschuldigst an.
    Han ignorierte sie und hob den Computer. »Max, sag es ihm!«
    Blue Max sandte eine Folge hochverdichteter Informationsimpulse. Die roten Fotorezeptoren von Bollux drehten sich zu der Computersonde herum. Er lauschte einen Augenblick und wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem heranwalzenden Mark-Zehn zu. Han ertappte sich dabei, wie er, obwohl er wußte, daß es verrückt war, den Atem anhielt.
    Als der Henker auf ihn zuschoß, machte Bollux keinen Versuch, zur Seite zu springen oder den Schild zu heben. Der Henker hielt das nur für logisch. Der Android hatte keine Hoffnung mehr. Des Henkers Sägetentakeln breiteten sich aus, um Bollux zu umarmen. Die Sägeblätter drehten sich sirrend.
    Bollux hob seinen Schild und warf ihn dem Mark-Zehn entgegen. Tentakeln und Schneideblätter wechselten den Kurs; der Schild wurde aufgefangen und in Stücke geschnitten. Aber im gleichen Augenblick, den ihm dieses Manöver verschaffte, hatte Bollux sich steif – mit einem lauten, metallischen Boing – zwischen die mahlenden Gleisketten des Henkers geworfen.
    Der Kampfautomat kam ruckartig zum Stillstand – zu spät. Bollux, der unter ihm lag, klammerte sich mit einer Hand an seinem Fahrgestell fest, während die andere in die Eingeweide des Mark-Zehn fuhr und an seinen Kühlrohren riß.
    Der Henker stieß einen elektronischen Schrei aus. Niemals hatte die Mordmaschine die Möglichkeit in Betracht gezogen, daß ein Vielzweck-Arbeitsandroid gelernt haben könnte, das Irrationale zu tun.
    Der Mark-Zehn setzte sich in Bewegung, wollte hierhin und dorthin, ohne jede Vernunft. Er hatte keine Möglichkeit, an Bollux heranzukommen, der sich unter ihm festklammerte.
    Niemand hatte je den Henker dazu programmiert, auf sich selbst zu schießen oder etwas zu zerquetschen, das er nicht erreichen konnte. Bollux befand sich am einzigen sicheren Ort in der ganzen Arena. Und die Innentemperatur des Mark-Zehn stieg sofort; die Mordmaschine produzierte eine enorme Hitze.
    Hirken war aufgesprungen und schrie: »Stoppen! Stoppen! Henker, ich befehle dir zu stoppen!«
    Techniker begannen herumzurennen, prallten gegeneinander, aber der Mark-Zehn hatte aufgehört, Befehle entgegenzunehmen. Seine komplizierten Stimmsensoren gehörten zu den ersten Geräten, die ausgefallen waren. Jetzt raste er ziellos in der Arena umher, feuerte seine Blasterflammenwerfer und Raketenwerfer ab und drohte das Schalldämpfungssystem zu überlasten.
    Die Transpar-Stahlwände der Arena wurden zu einem Fenster ins Inferno, als der Henker immer wilder wütete. Sein Rumpf kreiste, seine Waffen

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