Han Solos Abenteuer 01 - Han Solo auf Stars' End
Techniker war auf sie aufmerksam geworden, aber die unmittelbare Gefahr ging von dem Polizisten aus. Atuarre zog Pakka an der Pfote hoch, so daß seine Zehen kaum mehr den Boden berührten und zeigte ihn dem Espo. »Sehen Sie, man hat mir auch gesagt, ich soll mein Junges aufs Schiff bringen. Seine Anwesenheit war dem Direktor unangenehm.«
Sie spürte, wie Pakkas Muskeln sich spannten.
Der Espo setzte zur Antwort an, da riß sie das Junge hoch. Pakka stieß sich ab, und die beiden Trianii heulten auf, so daß die Männer der Sektorbehörde unwillkürlich zusammenzuckten.
Pakkas Tritt traf den verblüfften Espo im Gesicht. Atuarre packte die Hand des Mannes und riß sie weg vom Blaster. Die Trianii warfen ihren Gegner nach hinten um, und Arme, Beine und Schwanz des Jungen schlangen sich um Kopf und Nacken des Espos, während Atuarre ihm den Blaster entwand.
Sie hörte hinter sich Geräusche. Als sie herumwirbelte, sah sie, daß der Techniker hinter seiner Konsole aufgesprungen war. Sein linker Zeigefinger drückte irgendeinen Knopf an seinem Schaltbrett. Wahrscheinlich gab er damit Alarm, aber viel wichtiger war, daß die rechte Hand des Technikers einen Blaster hob. Atuarre feuerte, wie nur ein Trianii-Ranger schießen konnte. Der kurze, rote Blitz riß den Techniker zu Boden und seinen Stuhl mit ihm.
Inzwischen war es dem aus einem halben Dutzend Wunden blutenden Espo gelungen, sich von Pakka zu befreien. Er griff nun Atuarre an, kam auf sie zu. Wieder feuerte sie, der rote Blitz erhellte die ganze Station. Der Espo krümmte sich und blieb reglos liegen. Aus den Tunnels hallten Alarmsirenen.
Atuarre wollte gerade an die Konsole eilen, die Tunnelrohre lösen und damit den Verfolgern den Weg abschneiden, da erzitterte die ganze Station, als ob sich der Boden von Mytus VII unter ihr aufgebäumt hätte. Pakka und Atuarre wurden wie Spielzeug in die Luft geschleudert.
Atuarre rappelte sich benommen auf und taumelte an eine der Außenluken. Sie sah nicht den Turm, sondern eine Säule strahlenden Feuers, die unglaublich dünn und hoch dort in den Himmel reichte, wo sich einmal der Turm befunden hatte.
Dann begriff sie, daß die Gewalt der Explosion von den Deflektorschilden, die den Turm umgeben hatten, nach oben gelenkt worden war. Die Säule der Vernichtung begann dünner zu werden, aber vom Turm war nichts mehr zu sehen. Atuarre konnte aber nicht glauben, daß die Explosion in der Lage gewesen sein sollte, den unzerstörbar erscheinenden Turm in Staub zu verwandeln.
Sie blickte nach oben, über die Spitze der Flammensäule hinaus. Und sie sah, wie sich hoch über Mytus VII die Strahlen der winzig kleinen, fernen Sonne in Panzerplatten spiegelten.
»O Solo-Captain«, hauchte sie und begriff, was geschehen war, »Sie Verrückter!«
Unsicher stieß sie sich von der Luke ab und überdachte rasch ihre Lage. Zu langem Zögern war keine Zeit. Sie eilte an die Konsole, fand die Trennschalter, warf einen kurzen Blick auf das Schaltdiagramm am Bildschirm und betätigte dann die drei Schalter, deren Röhren nicht mit der Falcon in Verbindung standen. Die Rohre lösten sich, wurden von der Station eingezogen.
Nun schaltete sie die Antriebseinheit ein, setzte die Raupenkette in Bewegung und steuerte sie auf die Millennium-Falcon zu, wobei das dazwischen liegende Rohr sich in sich einfaltete.
Ein Plan begann Gestalt anzunehmen. Eine Minute darauf hob sich die Millennium-Falcon von Mytus VII.
Atuarre saß am Steuer, während Pakka auf dem Sessel des Copiloten Platz genommen hatte. Sie inspizierte den Bildschirm, versuchte sich am Stützpunkt zu orientieren. Sie wußte, daß das Personal verzweifelt damit beschäftigt war, den Druckabfall der zerrissenen Systeme unter Kontrolle zu bekommen.
Der Espo-Zerstörer war bereits gestartet; sie konnte seinen Flammenschweif in der Ferne sehen. Jemand hatte also begriffen, was passiert war. Er hatte rasch reagiert. Das beunruhigte sie. Sie durfte nicht zulassen, daß weitere Schiffe der Sektorbehörde starteten.
Sie führte ihr Sternenschiff in einem flachen Bogen an die Reihe kleinerer Kriegsschiffe heran. Dann sprachen die Kanonen der Falcon immer wieder, suchten sich ihre Ziele bei jedem Anflug aufs neue. Die geparkten, pilotenlosen Schiffe flammten eines nach dem anderen auf, sie wurden von Explosionen zerrissen. Von dem halben Dutzend Fahrzeuge, das dort stand, entkam keines der Vernichtung. Dann fegte Atuarre an dem tiefen Krater vorbei, wo einmal Stars’ End gestanden
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