Han Solos Abenteuer 02 - Han Solos Rache
herausgestellt hat, war es durchaus ein Glück für uns, daß Sie so schnell geschaltet und gehandelt haben. Blue Max ist auch meiner Meinung.« Sie hielten es alle für das beste, das schrille, hohl klingende »Ha!« zu überhören, das aus Bollux’ geschlossenen Brustklappen drang.
Bald danach waren sie alle an der Arbeit. Bollux, Spray und Fiolla begannen die aufgehäuften Äste wegzutragen, bestrebt, Kanzel, Bug und Hauptdüsen freizulegen. Han und Chewbacca bemühten sich bei den Reparaturen zusammen mit Blue Max aus Bollux’ Brusthöhle um Genauigkeit bei der Herstellung der einzelnen Anschlüsse.
Als die Strömungselemente der Reihe nach aus dem Sternenschiff ausgebaut wurden, warf Chewbacca sie mit großem Genuß, so weit er konnte, ins Gelände; einige seiner Würfe waren so beeindruckend, daß Han es ernsthaft bedauerte, sie nicht bei einem offiziellen Leichtathletikfest zu erleben. Er verzieh seinem Freund diese Exzesse; die Strömungssysteme waren seit ihrem Einbau ebenso ein Segen wie ein Fluch gewesen.
Als die Ersatzteile eingebaut wurden, wuchs der Haufen von ausrangierten Adaptern und selbstgebastelten Anlagen. Da sie jeden Kubikzentimeter ihres Schiffes kannten, arbeiteten sie schnell; sie hatten die Strömungselemente schon so eingebaut, daß sie leicht zu entfernen waren.
Han schaltete ein neues Bauteil zu und fragte Max über Bordfunk, wie es von der Tech-Station aus aussah. »Paßt hervorragend, Kapitän«, antwortete die kindliche Stimme des Computers.
Erfreut über die Schnelligkeit, mit der ihre Arbeit vorankam, sagte Han: »Wir sollten uns Zeit nehmen, die Leistungskurven des Antriebs auf höchsten Nutzeffekt abzustimmen, aber ich möchte lieber zuerst Ammuud verlassen. Die größte Arbeit ist als einzige noch übrig – die Hyperraum-Steueranlagen. Sollte nicht mehr erfordern als…«
»Kapitän Solo!« Max’ Sprachverschlüsseler vermittelte Dringlichkeit. »Ärger! Das Fernradar zeigt drei Leuchtpunkte an!«
Chewbacca jaulte Han eine Frage zu, der scharf antwortete. »Was kommt es darauf an, wer sie sind? Sie erscheinen nicht zu einer Gala-Verabschiedung, das steht fest. Keine Zeit für den Hyperantrieb. Rumpf abdichten.« Han rief Fiolla und den anderen zu: »Kommt an Bord, wir heben sofort ab!«
Er stürmte die Rampe hinauf und überließ es seinem Ersten Offizier, die bloßgelegten Systeme zu schließen. Im Cockpit tanzten seine Hände über die eigene und Chewbaccas Seite der Konsole. Unter anderem schaltete er die Komm-Anlage des Schiffes und die Monitorgeräte ein, obwohl er daran zweifelte, von den nicht identifizierten Fluggeräten viel an Funkverkehr aufzufangen.
Aber einen Augenblick später, während er dabei war, die Schiffsbewaffnung aufzuladen, fiel ihm auf dem Breitband-Monitor eine blinkende Anzeige auf. Er las die Instrumente ab; von irgendwo ganz in der Nähe kam ein gleichbleibendes Signal. Eine rasche Abtastung durch den Peilempfänger verriet ihm den Ursprung. Er entsann sich, daß er das Berstgewehr im Rettungsboot hatte liegenlassen, aber Chewbacca hatte seinen Pistolengürtel auf den Navigatorsessel gelegt. Braver Junge! Han schnallte den Gürtel um die Hüften, band den Halfter fest und stürzte hinaus zur Rampe.
Chewbacca bemerkte den Strahler sofort.
»Wir sind aufgespürt worden«, erklärte Han. »Jemand hat das Sende- und Empfangsgerät im Boot eingetastet; wir senden die ganze Zeit. Wahrscheinlich haben sie bis jetzt gebraucht, um uns zwischen all den Senken und Spitzen zu finden.« Er funkelte Fiolla bedeutungsvoll an. »Nach der ganzen Zeit trauen Sie mir immer noch nicht«, sagte sie fassungslos. »Wissen Sie jemand anderen? Spray ist nicht in der Nähe des Bootes gewesen, und ich kann mich wirklich nicht erinnern, daß ich das getan hätte.«
Er winkte seinem Partner. »Wir haben zu tun, Freund. Spray, Sie auch. Bollux, geh mit unserem Gast in das Vorderabteil und paß auf ihn auf. Und stell das Chassis auf rauhes Wetter ein.« Er ging zurück zum Cockpit, während Fiolla wortlos den Weg zum Vorderabteil antrat.
Han geleitete Spray zum Navigatorsessel unmittelbar hinter seinem eigenen, und alle drei schnallten sich an. Er überlegte, ob er dem Mor Glayyd ein Notsignal schicken sollte, aber ein Blick auf die Komm-Konsole machte dem ein Ende; eines oder mehrere der anfliegenden Fahrzeuge störte, und es blieb ihm keine Zeit, die Störung zu umgehen.
Er brachte den Schub auf Schwebezustand und zog das Dreibein-Fahrwerk des Schiffes völlig
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