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Han Solos Abenteuer 03 - Han Solo und das verlorene Vermächtnis

Han Solos Abenteuer 03 - Han Solo und das verlorene Vermächtnis

Titel: Han Solos Abenteuer 03 - Han Solo und das verlorene Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Daley
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wurden, über das der Rest der Stadt noch das ganze Jahr reden würde.
    Hasti durchquerte eine Stadt, die vor ihren Augen zu zerfallen schien, und erreichte schließlich die Schatzkammern Xims des Despoten. Die Kammern befanden sich in einem weit ausgedehnten Komplex miteinander verbundener Gebäude mit ungeheuer dicken Wänden, die zur Zeit ihrer Erbauung vor jedem gewaltsamen Zugriff sicher gewesen waren. Trotzdem hatten sich die Diebe im Laufe der Jahre Zugang verschafft, hatten jedoch nur leere Säle, leere Schatzkammern und leere Regale vorgefunden. Sie waren daher bald wieder abgereist. Heute kamen nur noch selten Reisende oder Wissenschaftler hierher, um sich Xims leere Bauten anzusehen. Die Galaxis war reich an Sehenswürdigkeiten und Wundern, die leichter zu erreichen waren; in der spukhaften Leere hier gab es nur wenig Anziehendes.
    In die zerfressene Fassade der Anlage waren Xims Symbole eingegraben, der Totenschädel mit den Sonnenscheiben, und darunter in den Schriftzeichen einer antiken Sprache: IN EWIGER VEREHRUNG XIMS, DESSEN FAUST DIE STERNE UMSCHLIESSEN SOLL UND DESSEN NAME LÄNGER LEBEN WIRD ALS DIE ZEIT.
    Hasti verharrte, um ihr Spiegelbild im schimmernden Stumpf einer zerborstenen Säule zu betrachten, und hoffte, ihrer Schwester hinreichend zu ähneln. Wütend erinnerte sie sich, wie Hans Verhalten ihr gegenüber sich geändert hatte – wie er ihr zuerst betulich den Sitzgurt umgelegt hatte und dann brutal, wenn auch gekonnt, gelandet war, um sie zu beeindrucken. Entweder konnte dieser aufgeblasene Kerl nicht erkennen, wie sehr sie ihn verabscheute, oder, was wahrscheinlicher war, er wollte es einfach nicht wahrhaben.
    Sie überquerte die weite, dachlose Säulenhalle und durchschritt den einzigen gigantischen Eingangsbogen zu den Schatzkammern. Drinnen war es kühl und finster. Sie befand sich jetzt in einer riesigen kreisförmigen Kammer unter einer Kuppel, die einen Durchmesser von einem halben Kilometer hatte – und das war nur eine Art Vestibül zu dem riesigen Komplex.
    Aber dieser Vorraum war der einzige Teil der Stahlkammern, der heute noch benutzt wurde. Hastis Augen paßten sich dem Licht der schwachen Glühstäbe und der Talglaternen an, die ihren schwelenden Rauch in den riesigen Saal abgaben, der einmal dafür bestimmt gewesen war, von monumentalen Leuchtscheiben erhellt zu werden.
    Etwas mehr auf die Mitte zu gab es eine kleine Ansammlung von Arbeitstischen, Trennwänden und Schränken – die Verwaltung für das Wenige an Aktivität, das die Kammern heute noch beherbergten. Ein paar Dellaltianer mit Datentafeln, altmodischen Drahtspulen und sogar auch mit ein paar Blättern mit Computerausdrucken gingen an ihr vorbei. Hasti schüttelte den Kopf über die primitive Einrichtung. Aber, erinnerte sie sich, die Kammern hatten nur wenige Mieter. Einer davon war die Dellaltianische Bank- und Geldwechselgesellschaft, eine kleine Firma, während das Büro für die Erhaltung historischer Anlagen, eine Behörde, die fast ohne finanzielle Mittel den Auftrag hatte, sich um das verlassene Labyrinth zu kümmern, jene Tische und Trennwände besaß, denen sie sich gegenüber sah.
    Ein Mann trat aus dem Halbdunkel auf sie zu – hochgewachsen, breitschultrig und das Haar ebenso weiß wie sein in zwei Spitzen gedrehter Bart. Er bewegte sich schnell, und es folgte ihm ein Helfer, ein kleinerer, finster blickender Mann, dessen langes schwarzes Haar in der Mitte gescheitelt war und eine weiße Strähne zeigte.
    Die Stimme des großen Mannes klang herzlich und sympathisch. »Ich bin der Bewahrer der Kammern. Kann ich etwas für Sie tun?«
    Hasti antwortete mit hocherhobenem Kopf und war bemüht, den lokalen Akzent nachzuahmen: »Die Schließfächer. Ich will mein Eigentum abholen.«
    Der Mann faltete die Hände, was auf Dellalt ein Zeichen der Höflichkeit und des Einladens war. »Natürlich, ich werde Ihnen persönlich behilflich sein.« Er sagte halblaut etwas zu dem anderen Mann, worauf dieser wegging.
    Hasti erinnerte sich daran, daß sie rechts von ihm gehen mußte, wie das bei den Frauen von Dellalt Sitte war, und folgte ihm. Die Korridore der Kammern, in denen der Staub der Jahrhunderte lag, zeigten Mosaiken aus farbigem Kristall, die so kompliziert waren, daß Hasti sie nicht ausdeuten konnte. Viele der Stücke waren zersprungen, und ganze Passagen fehlten; sie ragten über Hasti in die Düsternis hinauf. Hier hallten ihre Schritte hohl.
    Endlich erreichten sie eine Wand, die aber keineswegs

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