Hand in Hand in Virgin River
suchen.“
Sobald er seinen Koffer ausgehändigt bekommen hatte, telefonierte er mit seinem Anwalt. Als Nächstes wählte er Courtneys Nummer und die von Stu, erreichte beide Male allerdings nur die Mailbox. Er rief im Hotel in Orlando an, wo man ihm keine Auskunft darüber geben wollte, ob ein Mr Lord reserviert hatte, doch Lief erfuhr, dass niemand unter diesem Namen eingecheckt hatte. Dann meldete er sich bei Kelly. „Er hat mich schon wieder ausgetrickst“, sagte er. „Ich kann Courtney nicht finden, und sie reagiert nicht auf meine Anrufe. Stu auch nicht.“
„Oh, mein Gott“, erwiderte Kelly. „Was willst du jetzt unternehmen?“
„Keine Ahnung. Die Polizei einschalten, vermutlich. Ich rufe dich später noch einmal an.“
15. KAPITEL
Kelly fühlte sich ein wenig einsam. Die Gesellschaft von Spike genügte nicht, um sie aufzuheitern. Sie setzte ihn in seine Kiste, auf seine weiche Decke mit einem Kauknochen. Dann tauschte sie ihren Jogginganzug gegen ihre hübsche Jeans, Stiefel, eine frische weiße Bluse und einen dicken Wollblazer. Sie fuhr in die Bar ins Dorf. Aber nicht mit leeren Händen, denn sie nahm eine große Ladung Weihnachtsplätzchen mit, ein paar für Jacks Familie und einige für Preacher. Wenig später betrat sie ein leeres Lokal.
„Wow, habe ich die Bar für eine Privatparty reservieren lassen?“, scherzte sie.
„Nun, Fräulein, schön dich zu sehen“, begrüßte Jack sie. „Wir hatten vorhin ein paar Stammgäste zum Essen, doch die Jäger machen sich in dieser Zeit eher rar. Alle sind zu Hause beim Geschenke einpacken und Christbaum schmücken. Es sind nur noch ein paar Tage bis Weihnachten.“
„Ich habe dir und Preacher ein paar Kekse mitgebracht“, sagte sie und stellte ein paar große, abgedeckte Teller auf den Tresen.
„Danke dir“, sagte Jack. „Wir hatten schon ein paar Plätzchenspenden, allerdings hat es keine davon bis zu mir nach Hause geschafft. Mel kann nicht backen. Und ich habe so viel zu tun.“
„Sie kann gar nicht backen?“, fragte sie.
„Überhaupt nicht“, bestätigte er. Dann drehte er sich um und klopfte gegen die Wand, um Preacher aus der Küche zu locken. „Hast du schon gegessen?“, fragte er Kelly.
„Ja. Ich dachte einfach, ich könnte in der kalten Dezembernacht mal schnell auf einen kleinen Brandy vorbeischauen und ein bisschen unter Leute kommen. Courtneys Welpe und ich sind uns zwar sehr zugetan, aber er hat immer noch nicht sprechen gelernt.“
„Stimmt. Du bist ja alleine“, meinte Jack. Preacher erschien und wischte die Hände an der Schürze ab. Er blickte wie üblich finster drein, bis er sie entdeckte. Da grinste er froh. Jack fuhr fort. „Die Riordans sind in D.C. bei Sean und Franci, und Lief ist nicht in der Stadt. Du weißt, dass du eine dauerhaft geltende Einladung bei den Sheridans hast. Mach dir keine Sorgen – auch wenn Mel nicht kochen kann, ich kann es.“
„Und bei uns bist du ebenfalls immer willkommen“, sagte Preacher.
Sie lächelte. „Danke, Jungs. Doch ein kleiner Brandy genügt erst einmal. Außerdem hat mich auch noch General Booth eingeladen.“
„Dann trinken wir einfach einen“, erwiderte Jack. „Niemand da, der uns zur Arbeit antreibt.“ Er brachte einen Schwenker für ihren Brandy, den er zuerst füllte. Anschließend zwei kleinere Gläser für sich und Preacher. Ehe jemand einen Schluck nahm, erkundigte er sich: „Geht es dir gut, Kelly?“
„Ich komme ganz gut zurecht. Es ist zwar sehr ruhig, doch ich habe mein ganzes Leben immer allein gewohnt. Jill und ich fanden vor ihrem Umzug kaum genug Zeit für ein Feiertagsessen. Das ist nichts Neues. Es ist einfach nur, dass ich …“ Sie räusperte sich. „Ich vermisse Lief.“
„Hast du von ihm gehört?“
„Ja“, antwortete und nippte an ihrem Drink. Nach Liefs alarmierendem Anruf brauchte sie dringend freundliche Gesichter um sich. „Rémy“, meinte sie anerkennend. „Sehr nett von dir, Jack. Ja, ich habe ein paar Mal mit ihm gesprochen. Er hat ein paar Schwierigkeiten. Zwar hat er alle Reiseinformationen von Courtneys Vater gekriegt, aber als er am Flughafen ankam, war niemand in der Maschine, in der sie hätten sein sollen. Er hatte sich ebenfalls ein Ticket gebucht. Und natürlich hat ihm das Hotel in Orlando nicht mitgeteilt, ob Stus Familie dort gebucht hatte, allerdings haben sie nicht eingecheckt. Nun weiß Lief nicht, wo sie hin sind. Er hat keine Ahnung, ob sie nur einen anderen Flug genommen und in einem anderen
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