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Hand in Hand in Virgin River

Hand in Hand in Virgin River

Titel: Hand in Hand in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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wohnen. Gerade im Moment dachte sie wieder daran, alles stehen und liegen zu lassen – sie besaß doch diese Kreditkarte. Es hätte sie nicht im Geringsten gestört, solange am Airport zu warten, bis sie einen Flug kriegen würde, auch wenn es Tage gedauert hätte. Aber vorher hätte sie wenigstens Ann und Dick Bescheid sagen müssen, weil Alison und Michael schlecht ohne Aufsicht bleiben konnten – die Kinder waren total unschuldig. Falls ihnen etwas zustoßen sollte, würde Courtney vielleicht lebenslang ins Gefängnis wandern. Doch wenn sie die Pagets gewarnt hätte, hätte das Stu auf den Plan gerufen. Und obwohl Ann und Dick höflich genug wirkten und sich immer daran erinnerten, bitte und danke zu sagen und ihre Anweisungen lächelnd zu geben, hatten sie überhaupt kein Interesse daran, selbst auf ihre Kinder aufzupassen. Sie waren offensichtlich an eine Ganztagsaushilfe gewöhnt.
    Courtney wollte unbedingt von dieser Insel weg. Wie üblich saß sie mal wieder mit Alison und Michael im Hotel der Ferienanlage beim Frühstück. Ihr Tisch stand am Ende des Speisesaals, so weit entfernt wie möglich von dem, an dem Stu und Sherry, Dick und Ann frühstückten. Die Erwachsenen wollten, außer im Notfall, nicht gestört werden. Die älteren Jungen waren schon mit dem Essen fertig und an den Strand aufgebrochen. Während Courtney und die Kinder der Pagets noch aufaßen, setzte sich ein älteres Paar, das Courtney in den letzten Tagen schon ein paar Mal aufgefallen war, an den Nebentisch.
    „Sie haben sicher alle Hände voll zu tun, junge Dame“, sagte der Mann zu ihr.
    „Welch eine nette große Schwester“, ergänzte die silberhaarige Frau an seiner Seite.
    „Ich bin nicht mit den Kindern verwandt“, erwiderte Courtney.
    „Ach? Ziemlich netter Babysitterjob, vermutlich“, mutmaßte der Mann.
    Und da merkte sie plötzlich, dass sie fix und fertig war. Lief würde eine Möglichkeit finden müssen, sie aus dem ganzen Sorgerechtsschlamassel herauszuholen. Sie würde nicht bei Stu wohnen.
    „Bitte entschuldigen Sie, haben Sie zufällig ein Handy dabei?“
    „Na sicher“, antwortete der Mann. Er fischte es aus seiner Hemdtasche und reichte es ihr. „Es ist kein Ferngespräch, oder?“, neckte er sie.
    „’türlich nicht“, erwiderte sie, tippte Liefs Nummer ein und wartete. „Oh! Verdammt! Deine Mailbox! Dad, Dad, ich bin es! Ich bin auf Maui in Kapalua Beach. Ich weiß, wir sollten eigentlich ganz woanders sein! Stu hat mir gesagt, dass er, wenn ich dich anrufe, eine Möglichkeit finden würde, dass ich dich nie wiedersehen darf. Er hat mir gedroht, er würde dafür sorgen, dass ich es bereuen würde! Ich will nach Hause.“ Dann nahm ihr Tonfall eine leicht panische Note an, weil sie es wirklich getan hatte – ihn anzurufen! Die Abmachung gebrochen . „Bitte komm und hol mich! Er hat mir mein Smartphone abgenommen und mir geraten, mich weder bei dir noch bei jemand anderem zu melden! Ruf mich bitte nicht unter dieser Nummer zurück – ich habe mir das Handy nur ausgeliehen. Komm einfach! Komm und hol mich! Bitte, Dad. Bitte!“ Sie schluckte die Tränen herunter. „Bitte“, sagte sie ein letztes Mal.
    Sie beendete das Gespräch und gab dem Mann das Telefon zurück. Die beiden, der Mann und die Frau, betrachteten sie mit vor Entsetzen geöffneten Mündern. Schockiert.
    „Danke“, meinte sie kleinlaut.
    „Liebling, brauchst du Hilfe?“, fragte die Frau.
    „Ich brauche meinen Dad“, erklärte Courtney. „Wenn er die Nachricht kriegt, kommt er mich holen.“ Dann wischte sie den Kindern die Gesichter ab und sagte: „Los ihr beiden. Wir gehen schaukeln.“
    Courtney drehte sich noch einmal um und ertappte den Mann und die Frau dabei, wie sie sich ungläubige Blicke zuwarfen. Sie sprachen kurz miteinander. Courtney machte sich einfach auf den Weg zum Spielplatz. Vielleicht war Lief mit dieser Reise einverstanden, wie Stu behauptet hatte, doch sie war sich sicher, dass Lief kommen würde, wenn sie ihn rief.
    Stu würde sich einfach damit abfinden müssen; sie würden sich alle um ihre eigenen Kinder kümmern müssen. Sie war so fertig mit allem!
    Courtney hatte die Kinder auf dem Spielplatz herumgescheucht, eine Stunde lang die Schaukeln für sie angestoßen, da fiel ihr ein Polizist auf, der auf sie zu marschierte. Sein Kollege schien auf dem Bürgersteig hinter ihm zu warten und in ein Funkgerät zu sprechen. Das grauhaarige Paar vom Frühstück stand daneben. Und Courtney schoss es durch den

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