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Hand in Hand in Virgin River

Hand in Hand in Virgin River

Titel: Hand in Hand in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Verletzungen, allerdings nichts Lebensbedrohliches. Ich glaube, deine größte Sorge ist, ob er von dem Schlag einen Hirnschaden erlitten hat.“
    Courtney zog die Nase hoch. „Wie kann ich das herausfinden?“
    Dr. Santorelli blickte sie über den oberen Rand seiner Brillengläser an. „Falls er wieder an Kabeln knabbert, hat er einen Hirnschaden.“
    Kelly presste sich die Hand auf den Mund, um nicht laut loszulachen.
    „Ich habe auch Labradore“, meinte Santorelli. „Einem von ihnen musste ich schon einmal Steine aus dem Magen operieren. Dann hatte ich einen, der hatte einen dieser Einweg-Plastikrasierer gefressen. Meine Schuld – ich hatte die Duschtür nicht richtig zugemacht und sie ist reingekommen und hat den ganzen Rasierer verschlungen. Ich musste aufpassen, als die Klingen herauskamen …“
    „Echt?“, fragte Courtney.
    „Oh, ja. Ich werde das wohl immer vorgeworfen bekommen, von wegen meine Schuld und so. Doch es war der Rasierer meiner Frau. Einer von diesen parfümierten Dingern. Ich persönlich finde ja, wir sollten uns die Verantwortung daran teilen.“
    „Es hat sie nicht umgebracht?“, fragte Courtney. „Die Hündin meine ich?“
    „Hallo? Ich bin Tierarzt!“, neckte er sie. „Alles kam wieder raus. Blitzblank und sauber.“ Er neigte sich vertraulich zu Courtney. „Ich schließe die Duschtür jetzt immer.“
    „Wann hören sie auf, alles anzuknabbern?“, wollte Kelly wissen.
    „Manche nie. Die meisten wachsen nach ein paar Jahren aus dieser Gewohnheit heraus. Aber manche fressen die wildesten Sachen, bei denen man sich fragt, weshalb sie die fressen müssen. Zum Beispiel Steine, Müll, Plastik, Holz. Als Faustregel gilt: Behalte den Hund im Auge und wisse immer, was er tut. Wenn er ein Kauer ist, versuch ihm diese Angewohnheit abzugewöhnen. Sag ihm: ‚Nein!‘ und gib ihm einen Kauknochen. Das ist ein guter Anfang.“
    „Er geht inzwischen nach draußen und macht nicht mehr auf den Teppich“, sagte Courtney stolz, aber unter Tränen.
    Instinktiv legte Kelly ihr den Arm um die Schulter und zog sie an sich, hielt sie, stand ihr bei und tröstete sie.
    „Hör mal, du musst ein Auge auf ihn haben, aber auch etwas lernen zu verstehen – sie schaffen manchmal auch die Besten von uns. Sie laufen weg, jagen Autos, fressen wertvolle oder gefährliche Dinge, verstricken sich in Kämpfe mit anderen Tieren und lauter solche Dinge. Es sind Tiere, junge Dame. Wir lieben sie. Wir müssen ihnen allerdings nicht unbedingt trauen.“
    „Werden Sie Spike morgen wieder entlassen?“, erkundigte sich Kelly.
    „Das stelle ich mir so vor. Aber ich möchte mir seinen Schwanz einmal etwas näher anschauen – könnte sein, dass ich operieren und wieder ein bisschen mehr Leben in ihn bringen muss. Er hat einen bösen Schock bekommen.“ Der Arzt hob die Brauen. „Im wahrsten Sinne des Wortes“, ergänzte er.
    Auf dem Nachhauseweg sagte Courtney: „Ich nehme an, du kannst mich immer noch zu Amber bringen. Das wäre wahrscheinlich das Beste.“
    „Es ist spät“, erwiderte Kelly. „Wir müssen sie um diese Uhrzeit nicht mehr behelligen. Ich schlafe einfach auf eurer Couch, und du kannst dich auch ausruhen.“
    „Du musst nicht …“
    „Ich weiß, Süße. Doch ich denke, dein Abend war bereits schlimm genug. Es macht mir nichts aus.“
    „Aber du hast keinen Schlafanzug“, meinte sie.
    „Das werde ich überleben. Es wäre nicht das erste Mal, dass ich in meinen Klamotten schlafe.“
    „Mein Dad wird mich umbringen.“
    „Nee, er wird drüber wegkommen …“
    Courtney sah sie an. „Du hättest mir versprechen können, dass wir es ihm nicht erzählen müssen.“
    Kelly lächelte. „Nein. Hätte ich nicht. Du musst dazu stehen. Wenn du etwas vermasselst, musst du dazu stehen. Du machst es wieder gut. Und du lernst deine Lektion.“
    „Ja, vermutlich. Früher oder später würde er es sowieso herausfinden. Zum Beispiel, wenn er Spikes kürzeren Schwanz sieht.“
    „Ja. Verräterisches Zeichen.“
    In Kellys Wagen herrschte ein ziemlich langes Schweigen, ehe Courtney sagte: „Es war nett von dir, mir zu helfen und mich zum Tierarzt zu bringen …“
    „Das hättest du auch für mich getan“, erwiderte sie.
    „Na ja, jedenfalls vielen Dank. Ich weiß nicht, was ich gemacht hätte.“
    „Hör zu, Courtney, wenn ich nicht reagiert hätte, hätte es jemand anders getan, Jack oder Preacher oder Ambers Vater … Ich mag Spike. Es hat mich gefreut, helfen zu können.“
    Es folgte wieder

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