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Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft

Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft

Titel: Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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zu betrachten, die der Vorstellung entgegenfieberten, beträchtlich erhöhte.
    Die Fackeln erloschen jetzt ganz. Die Felsformationen waren vor dem Hintergrund des nur wenig helleren Meerwassers ringsum kaum mehr auszumachen. Einer der Gäste auf der Galerie sprach leise mit einem Freund…
    Und plötzlich erschien am Rand eines der Felsen ein winziger Punkt aus blaugrünem Feuer. Der Punkt wuchs rasch an, wurde zu einer Linie, die sich im nächsten Moment teilte und sich schließlich in ein Spinnennetz aus Licht verwandelte, als das Geflecht blauer Adern sich entzündete und brannte.
    Als die Hitze des brennenden Gespinstes das Tertian darunter ablöste, tauchten unzählige gelbe Blasen auf, und etwa während der folgenden dreißig Sekunden war die ganze Formation von einem wirbelnden Aufruhr aus Feuer und Licht eingehüllt. Wie ein Tier in der stummen Pein des Todeskampfes…
    Unter einem Schauer vielfarbiger Funken und einem letzten Aufwallen von Luftblasen brach die Formation schließlich zu einer Anhäufung von einzelnen Brocken zusammen.
    Jemand schnappte nach Luft, und als die Funken und Blasen allmählich weniger und die Fackeln wieder heller wurden, brandete spontaner Beifall auf. Die Lichter über der Galerie flammten auf, und unter erregtem allgemeinem Gemurmel machten sich die Zuschauer auf den Rückweg zu den Kasinobereichen. Lando wartete neben der Tür, während sie einer nach dem anderen hinausgingen; er lächelte, nahm Komplimente entgegen, beantwortete die üblichen vereinzelten Fragen, deren Bandbreite wie gewöhnlich von intelligent bis banal reichte; und nachdem die letzten beiden Duros draußen waren, bereitete er den Eingang auf den nächsten Besucheransturm vor. Die Minenarbeiter würden heute planmäßig noch eine weitere Erzformation zum Einsturz bringen, doch bis es so weit war, würde die Galerie für jeden, der sich umsehen wollte, bei freiem Eintritt geöffnet bleiben.
    Lando hatte sich gerade auf den Weg durch den Korridor zum Tralus-Raum gemacht, als sich sein Komlink meldete. Er zog das Gerät hervor und aktivierte es. »Calrissian.«
    »Eben kommt eine Nachricht über die Oberflächenverbindung herein«, verkündete die Stimme des Ersten Befehlshabers Donnerwin. »Verschlüsselt und als privat ausgewiesen.«
    »Ich nehme sie in meinem Büro entgegen«, teilte Lando ihm mit, schaltete das Komlink aus und wechselte die Richtung. Wahrscheinlich Tendra, die anrief, um ihm zu berichten, dass sie ihre Reise nach Corellia abbrach, um zu ihm zurückzukommen. Oder Senator Miatamia oder ein anderer offizieller Diamala mit Neuigkeiten über das Sicherheitsabkommen, das er mit ihnen hinsichtlich seiner Transportflüge abzuschließen hoffte.
    Beide wären ihm gleichermaßen willkommen. Er betrat seinen Arbeitsraum, versiegelte die Tür, ließ sich in seinen Schreibtischsessel plumpsen und aktivierte die Komeinheit mit doppelt so großer Vorfreude, wie die Spieler auf der Galerie sie an den Tag gelegt hatten.
    Es war nicht Tendra. Es war nicht einmal Miatamia. »Hi, Lando«, rief Han, dessen Gesicht ein allzu vertrautes schiefes Lächeln zierte. »Wie läuft es denn so?«
    »Vor zwei Minuten noch viel besser als jetzt«, eröffnete ihm Lando, dessen Vorfreude wie eine Seifenblase zerplatzte und sich als böses Ahnung auf dem Grund seines Magens niederließ. »Ich kenne diesen Blick. Was willst du?«
    »Ich brauche dich als Begleiter auf einer kleinen Reise«, antwortete Han. »Kannst du dich ein paar Tage frei machen?«
    Das kalte Vorgefühl in Landos Magengrube schien ein wenig mehr zu gefrieren. Kein Wer ich? , kein Wie kommst du darauf, dass ich was von dir will? – überhaupt kein Vorgeplänkel. Was auch immer anliegen mochte, Han nahm es offenbar bitter ernst. »Kommt drauf an«, entgegnete er ausweichend. »Wie gefährlich wird diese kleine Reise denn wohl sein?«
    Wieder hätte er Ausflüchte erwartet. Aber es gab keine. »Sie könnte ziemlich riskant werden«, räumte Han ein. »Oder sogar schlimmer als das.«
    Lando verzog das Gesicht. »Han… sieh mal… du musst verstehen…«
    »Ich brauche dich, Lando«, fiel ihm Han ins Wort. »Wir haben nicht viel Zeit, und ich brauche jemandem, dem ich vertrauen kann. Du besitzt alle erforderlichen Fähigkeiten, du kennst die richtigen Leute – und ich kann niemanden sonst bekommen.«
    »Han, ich stehe hier in der Pflicht«, wandte Lando ein. »Ich muss mich um die Geschäfte kümmern…«
    »Das musste Karrde auch«, unterbrach Han ihn abermals.

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