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Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft

Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft

Titel: Hand von Thrawn 02 - Blick in die Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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Änderung der Pläne seines Chefs wie üblich völlig kalt ließ. »Die Fähre geht in zwanzig Minuten. Wollen Sie, dass ich sie aufhalte?«
    »Nein, das schaffe ich schon«, erklärte Lando und hakte in Gedanken rasch eine Liste ab. Alles, was er wahrscheinlich brauchen würde, befand sich bereits an Bord der Glücksdame , und solange es zu keiner großen Katastrophe kam, würde der Kasino- und Bergbaubetrieb wohl auch eine Weile ohne ihn funktionieren. Wenigstens so lange, bis Tendra wieder kam. Ein quälendes Schuldgefühl durchfuhr ihn. Nach allem, was er und Tendra gemeinsam durchgestanden hatten, war es ihr gutes Recht zu erfahren, weshalb er hier so einfach alles sich selbst überließ. Vor allem, falls auch nur die geringste Möglichkeit bestand, dass er nicht zurückkehrte.
    Er schluckte, sein Mund war plötzlich unerwartet trocken. Er würde schon zurückkehren. Natürlich würde er. War er nicht mitten ins Herz des zweiten Todessterns geflogen und erzählte nun aller Welt davon? Aber sicher. Und er hatte die Zerstörung von Mount Tantiss überlebt sowie jene corellianische Unannehmlichkeit und alles, was dazwischen lag.
    Doch er war seither älter geworden, und klüger. Er besaß ein Geschäft, das ihm wirklich Freude machte, und eine Frau, für die er vielleicht zum ersten Mal im Leben wirklich und wahrhaftig etwas empfand. Er wollte nichts davon verlieren. Und vor allem nicht durch sein Ableben.
    Aber es gab ja nichts, worüber er sich Gedanken machen musste. Er würde mit Han aufbrechen, und Han war so ziemlich der größte Glückspilz, den er jemals gekannt hatte. Sie würden heil wieder kommen. Ganz sicher würden sie das. Unter Garantie.
    »Chef?«
    Lando blinzelte, erwachte aus den stummen Selbstgesprächen und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Donnerwin. »Was?«
    »Gibt es sonst noch etwas?«, erkundigte sich der Erste Befehlshaber.
    »Nein«, antwortete Lando und kam sich ein wenig albern vor. »Sorgen Sie nur dafür, dass alles glatt geht, bis Tendra zurück ist.«
    Donnerwin lächelte. »Wird gemacht, Chef. Gute Reise.«
    »Danke.«
    Lando schaltete die Komeinheit ab und stieß mit einer Grimasse den Sessel zurück. Nein, es war nichts albern daran, wenn man ein wenig gesunde Vorsicht walten ließ. Es war noch viel schlimmer.
    Es war das Alter. Lando fühlte sich allmählich alt, und das behagte ihm nicht. Kein bisschen.
    Also schön. Er würde also losziehen und diese kleine Spritztour ins Herz des Imperiums unternehmen. Das würde ihm sicher gut tun und vielleicht auch noch die Neue Republik retten.
    Es würde sicher ganz wie in den alten Zeiten sein.
     
    Aus ihrem Ohrhörer drang der Klang von Calrissians Tür, die aufging und sich wieder schloss; mit einem Seufzer nahm Karoly D’ulin das Gerät aus der Ohrmuschel. » Shassa «, zischte sie in die Luft.
    Das Wort schien vor ihr in dem kleinen Gerätespind zu schweben. Es war ein alter, in der Schlacht benutzter Fluch der Mistryl, den sie indes nicht im Zorn oder in Kampfeswut ausstieß, sondern aus tiefer Traurigkeit.
    Das Spiel hatte sich für sie ausgezahlt… doch jetzt würde sie eine alte Freundin töten müssen.
    Mit geübten Fingern machte sie sich daran, die Abhöranlage abzubauen, die sie gleich nach ihrer Ankunft vor vierzig Stunden in Calrissians Arbeitsraum installiert hatte. Eine Strömung aus Wut unterspülte ihre verdrießliche Laune. Wut auf Talon Karrde, weil er so berechenbar war; Wut auf sich selbst, weil sie seine Züge so genau vorhergesehen hatte; Wut auf Shada D’ukal, weil sie erst durch sie in diese Lage gebracht worden war.
    Was, bei der Asche von Emberlene, hatte Shada bloß veranlasst, sich den Elf derart zu widersetzen. Loyalität, so hatte Shada auf jenem vom Wind gepeitschten Dach behauptet. Aber das war einfach lächerlich. Mazzic war bloß ein schäbiger alter Schmuggler – nichts weiter –, dem nicht mehr Anspruch auf Shadas Loyalität zustand als irgendeinem der zahllosen Auftraggeber, für die sie im Lauf der Jahre gearbeitet hatten. Sicher, dieser Job hatte länger gedauert als die meisten anderen. Aber ganz gleich, was Mazzic gedacht haben mochte, Shada war während der ganzen Zeit eine Mistryl-Schattenwächterin gewesen – und damit einzig und allein den Elf Ältesten ihres Volkes Rechenschaft schuldig.
    Shada hatte sich also ihren Befehlen widersetzt. Als Folge davon war ein Handel der Mistryl mit einem Verbrecherlord der Hutts geplatzt, und die Elf forderten ihren Kopf. Alle Mistryl waren

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