Hand von Thrawn 03 - Der Zorn des Admirals
wie möglich aufrechtzuerhalten; und eine Abschirmung durch A-Flügler und X-Flügel-Jäger würde die Täuschung ziemlich schnell verderben. Nein, alle Jäger bleiben bei der äußeren Angriffsstaffel.«
Seine Augen trafen Wedge’ Blick. »Das gilt auch für die Renegaten.«
Er hielt Wedge’ Blick so lange fest, bis er sicher sein konnte, dass es darüber zu keinem Streit kommen würde, dann sah er sich wieder im Raum um. »Ihre individuellen Aufgaben und Positionen innerhalb der Schlachtordnung werden Ihnen beim Verlassen dieser Besprechung ausgehändigt. Gibt es noch irgendwelche Fragen von allgemeinem Interesse?«
»Ja, Sir«, rief jemand, »Sie sagten vorhin, Sie hätten die Errant Venture mit einer falschen ID ausgestattet. Handelt es sich dabei um einen echten Namen oder um eine Erfindung?«
»Oh, es muss schon ein echter Name sein«, antwortete Bel Iblis. »Vor zwanzig Jahren gab es noch so viele Sternzerstörer, dass kein einzelner Imperialer dazu in der Lage war, den Überblick zu behalten, und womöglich angenommen hätte, sein Datenmaterial wäre nicht auf dem neusten Stand. Aber das ist längst vorbei.
Zum Glück hat der Geheimdienst drei Schiffe ausgemacht, von denen man schon seit mehreren Wochen nichts mehr gehört hat. Vermutlich sind sie in irgendeiner Sondermission unterwegs; dessen ungeachtet besteht nur eine geringe Chance, dass eines von ihnen vor Yaga Minor auftaucht. Tja, und aus diesem Grund fliegen wir unter dem Namen und mit der ID des imperialen Sternzerstörers Tyrannic und…«Er deutete auf Booster. »… unter dem Kommando von Captain Nalgol.«
Fünf Minuten später waren Wedge und Corran auf dem Rückweg zu dem Hangar, in dem der Rest des Renegaten-Geschwaders wartete. »Wir werden uns etwas einfallen lassen müssen, wenn wir sie von außerhalb des Verteidigungsrings beschützen wollen«, bemerkte Wedge düster.
»Weiß ich«, erwiderte Corran mit seltsam abwesend klingender Stimme. »Wir müssen eben einfach kreativ sein.«
Wedge blickte ihn skeptisch an. »Gibt es ein Problem?«
Corran schüttelte den Kopf. »Die Tyrannic «, sagte er. »Irgend etwas gefällt mir nicht daran, dass Bel Iblis ausgerechnet diesen Namen verwendet. Aber ich weiß nicht, was es ist.«
Eine Jedi-Ahnung? »Nun, dann kommen Sie besser rasch dahinter«, entgegnete Wedge warnend. »Wir haben nur noch eine Stunde bis zum Sprungpunkt.«
»Ich weiß.« Corran holte tief Luft. »Ich werde mir Mühe geben.«
13
»Navett, aufwachen!«
Navett fuhr augenblicklich aus dem Schlaf hoch, seine Rechte schloss sich unwillkürlich um den Griff des Blasters, der unter seinem Kissen verborgen war. Er öffnete die Augen und nahm die ihn umgebende Szene mit einem Blick in sich auf: Klif, der in der Tür des Schlafzimmers stand, einen Blaster in der Hand hielt und einen wutentbrannten Blick aufgesetzt hatte; er war im fahlen Schein der Morgendämmerung von Drev’starn, der durch das Fenster fiel, kaum zu erkennen. »Was?«, bellte er.
»Jemand ist im Geschäft gewesen«, schnarrte Klif. »Schmeißen Sie sich in Ihre Klamotten und kommen Sie mit.«
Es war also jemand im Geschäft gewesen, alles klar. Navett ging wie betäubt durch den Laden, zermalmte Datenkarten und zufällig verstreute Gegenstände unter den Sohlen und starrte ungläubig auf das Chaos, das über ihre hübsche kleine Tierhandlung gekommen war.
»Das glaube ich nicht«, murmelte Klif wohl zum fünften Mal. »Ich glaube es einfach nicht. Wie, um alles in der Welt, ist sie hier hereingekommen, ohne die Alarme auszulösen?«
»Ich weiß es nicht«, sagte Navett und warf einen Blick auf eine der Käfigreihen. »Wenigsten hat sie die Mawkrens nicht mitgenommen.«
»So weit ich das sehen kann, hat sie überhaupt nichts mitgenommen«, grollte Klif, während er sich umsah. »Sie hat bloß still und leise alles auseinander genommen und neu zusammengesetzt.«
Navett nickte. Doch ungeachtet all ihrer Energie und Begeisterung sah es so aus, als wäre ihr die eigentliche Beute durch die Lappen gegangen. Der Teil der Rückwand neben dem Kasten mit der Energiekupplung, wo er und Klif ihr Geheimfach hatten, schien unberührt. »Nun, abgesehen von dem Riesendurcheinander hat sie eigentlich gar nichts angerichtet«, sagte er und ging um den Verkaufstresen herum. Der Computer war eingeschaltet; sie musste sich Zugang verschafft und in ihren Aufzeichnungen herumgeschnüffelt haben. Auch das reine Zeitverschwendung ihrerseits.
»Navett?«
Er blickte auf.
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