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Handyman Jack 01 - Die Gruft

Handyman Jack 01 - Die Gruft

Titel: Handyman Jack 01 - Die Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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konnte sie finden. Gia klammerte sich an diesen Gedanken. Das war das Einzige, das sie davor bewahrte, den Verstand zu verlieren. Aber auch so überkam sie wieder das Gefühl, sich in einem Albtraum zu befinden, so wie zu dem Zeitpunkt, als sie festgestellt hatte, dass Vicky verschwunden war. Die Wände um sie herum schwankten, als seien sie Teil dieses Albtraums …
    … die Treppe hinunter, zur Tür heraus, über die Straße, wo ich den Honda in zweiter Reihe abgestellt habe, einsteigen, losfahren und dahin fahren, wo deiner Erinnerung zufolge Abes Laden ist… Du weinst ja…
    Oh Vicky, wie soll ich dich nur finden? Ich sterbe ohne dich!
    … an den verblichenen Backsteingebäuden und Ladenfassaden vorbei, bis ein dunkelblauer Lieferwagen direkt vor dir an den Straßenrand fährt und Jack auf der Beifahrerseite aussteigt…
    Jack!
    Plötzlich war Gia wieder zurück in der Wirklichkeit. Sie trat die Bremse voll durch. Noch während der Honda abgewürgt ausrollte, rannte sie über die Straße und rief seinen Namen.
    »Jack!«
    Er drehte sich um und Gia sah, wie er bei ihrem Anblick leichenblass wurde. Er rannte auf sie zu. »Oh Gott, nein! Wo ist Vicky?«
    Er wusste Bescheid! Ihr Gesichtausdruck, ihre Anwesenheit mussten es ihm verraten haben. Gia konnte ihre Sorge und ihre Angst nicht länger im Zaum halten. Sie brach schluchzend in seinen Armen zusammen.
    »Sie ist verschwunden!«
    »Mein Gott! Seit wann? Wie lange schon?« Sie dachte, er würde in Tränen ausbrechen. Seine Arme umklammerten sie, bis sie das Gefühl hatte, er würde ihr die Rippen brechen.
    »Eine Stunde … höchstens anderthalb.«
    »Aber wie?«
    »Ich weiß es nicht! Ich weiß nur, dass ich unter ihrem Bett eine Orange gefunden habe, so wie die …«
    »Nein!« Jacks gequälter Aufschrei war ein physischer Schmerz in ihrem Ohr, dann machte er sich von ihr los und ging ein paar Schritte in eine Richtung, dann in eine andere. Seine Arme ruderten wie bei einer außer Kontrolle geratenen Aufziehpuppe. »Er hat Vicky! Er hat Vicky!«
    »Das ist alles meine Schuld, Jack. Wenn ich bei ihr geblieben wäre, statt mir diesen blöden Film anzusehen, dann wäre jetzt alles in Ordnung mit Vicky.«
    Jack blieb plötzlich stehen. Seine Arme hingen reglos herab.
    »Nein«, sagte er mit tonloser Stimme, deren Härte sie frösteln ließ. »Du hättest daran nichts ändern können. Du wärst jetzt nur tot.« Er wandte sich zu Abe. »Ich muss mir deinen Laster borgen, Abe, und ich brauche noch ein Schlauchboot mit Paddeln. Und das stärkste Fernglas, das du finden kannst. Hast du die Sachen?«
    »Natürlich. Hier im Laden.« Er sah Jack seltsam an.
    »Würdest du sie so schnell wie du kannst aufladen?«
    »Selbstverständlich.«
    Gia starrte Jack an, während Abe zu seinem Laden hastete. Dieser unvermittelte Wandel von Hysterie zu dieser kalten leidenschaftslosen Kreatur vor sich erschreckte sie fast so sehr wie Vickys Verschwinden.
    »Was hast du vor?«
    »Ich hole sie zurück. Und dann sorge ich dafür, dass das nie wieder vorkommen kann.«
    Gia wich zurück. Denn als Jack sprach, hatte er sich umgedreht und sah an ihr vorbei Richtung Meer, so als könne er durch all die Gebäude hindurch direkt auf das sehen, woran er gerade dachte. Sie schrie leise auf, als sie seinen Gesichtsausdruck sah.
    Sie sah Mord in diesen Augen. Es war, als habe der Tod persönlich menschliche Gestalt angenommen. Dieser Blick – sie wandte sich ab. Sie konnte ihn nicht ertragen. In diesen Augen loderte mehr Wut und Hass, als ein einzelner Mensch fühlen durfte. Sie konnte sich fast vorstellen, wie einem bei einem Blick in diese Augen das Herz stehen blieb.
    Abe schlug die Hecktür des Wagens zu und reichte Jack einen schwarzen Lederbehälter. »Hier ist das Fernglas. Das Schlauchboot ist verladen.«
    Der Blick in Jacks Augen verlor sich. Gott sei Dank! Sie wollte diesen Blick nie wieder sehen. Er schlang sich das Fernglas um den Hals. »Ihr zwei wartet hier, während …«
    »Ich komme mit«, sagte Gia. Sie würde nicht zurückbleiben, während er sich auf die Suche nach Vicky machte.
    »Und was ist mit mir?«, meinte Abe. »Ich soll zusehen, wie ihr beiden euch mit meinem Laster davonmacht?«
    Jack versuchte gar nicht zu diskutieren. »Dann los, rein. Aber ich fahre.«
    Und das tat er auch – wie ein Irrer: nach Osten zum Central Park West, von dort zum Broadway und dann den Broadway entlang in einem Hindernisrennen nach Süden. Gia war zwischen Jack und Abe eingeklemmt und musste

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