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Handyman Jack 01 - Die Gruft

Handyman Jack 01 - Die Gruft

Titel: Handyman Jack 01 - Die Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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brauchte er. Warum hatte er nicht daran gedacht. Wie oft hatte er Formicula gesehen?
    »Wie funktioniert er?«
    »Das ist ein Modell aus dem Zweiten Weltkrieg – was Besseres konnte ich in der kurzen Zeit nicht besorgen. In dem kleinen Zylinder befindet sich CO2, in dem Teil, das wie ein Rettungsring aussieht – daher der Spitzname –, 18 Liter Napalm; die Ausstoßdüse ist regelbar und hat einen Zündmechanismus. Reichweite maximal dreißig Meter. Du öffnest die Tanks, richtest die Mündung auf dein Ziel, betätigst den Abzug da am Hebel und wooom.«
    »Irgendwelche guten Tipps?«
    »Ja. Vor dem ersten Einsatz sollest du immer die Ventileinstellungen überprüfen. Das Ding funktioniert wie ein Feuerwehrschlauch und tendiert dazu, nach oben zu zielen, wenn man es über längere Zeit mit voller Kraft einsetzt. Ansonsten gelten die gleichen Regeln wie beim Spucken: Niemals gegen den Wind und niemals zu Hause.«
    »Klingt ganz einfach. Hilf mir mal in die Gurte.«
    Die Tanks waren schwerer, als es Jack lieb war, aber die heftigen Schmerzen in der linken Seite eines Rückens, mit denen er gerechnet hatte, blieben aus; da war nur ein dumpfes Ziehen. Als Jack die Gurte anpasste, sah Abe fragend auf seinen Hals.
    »Seit wann trägst du Schmuck, Jack?«
    »Seit heute … Ist ein Glücksbringer.«
    »Merkwürdiges Teil. Aus Eisen, oder? Und diese Steine … die sehen aus wie …«
    »Wie Augen? Ich weiß.«
    »Und die Inschriften sehen aus wie Sanskrit. Sind sie das?«
    Jack zuckte unbehaglich die Achseln. Er mochte die Halskette nicht und wusste nichts über ihren Ursprung.
    »Könnte sein. Ich weiß es nicht. Eine Freundin hat sie mir geliehen … für heute Nacht. Weißt du, was die Inschriften bedeuten?«
    Abe schüttelte den Kopf. »Ich habe Sanskrit schon mal gesehen, aber auch beim besten Willen könnte ich nicht ein einziges Wort übersetzen.« Er sah genauer hin. »Und wo wir schon einmal dabei sind, das sieht auch nicht wirklich wie Sanskrit aus. Wo wurde die Kette gefertigt?«
    »Indien.«
    »Tatsächlich? Dann sind es wahrscheinlich vedische Runen, eine der protoarischen Sprachen, aus der später Sanskrit hervorgegangen ist.« Abe ratterte die Information ganz beiläufig herunter, dann drehte er sich um und beschäftigte sich damit, die Nägel ganz vorsichtig zur Hälfte wieder in die Ecken der Kiste mit den Brandbomben zu treiben.
    Jack wusste nicht, ob er veralbert wurde oder nicht, aber er wollte Abe seinen großen Moment auch nicht nehmen. »Woher, zum Teufel, weißt du das alles?«
    »Glaubst du, ich habe an der Uni Waffenkunde studiert? Ich habe einen Abschluss in Linguistik von der Columbia-Universität.«
    »Und diese Schriftzeichen sind also vedisch? Sollte mir das irgendwas sagen?«
    »Das heißt, die Kette ist alt, Jack – uralt!«
    Jack hantierte mir den Kettengliedern um seinen Hals. »Das habe ich mir bereits gedacht.«
    Abe schlug den letzten Nagel ein, dann drehte er sich zu Jack um. »Du weißt, ich frage dich das sonst nie, Jack, aber diesmal muss es sein: Was hast du vor? Mit den Sachen hier kannst du einige Wohnblocks einebnen.«
    Jack wusste nicht, was er sagen sollte. Wie konnte er jemandem, selbst wenn es sich um seinen besten Freund handelte, von den Rakoshi und von der Halskette erzählen, die ihn für sie unsichtbar machte? »Warum fährst du mich nicht zu den Docks und siehst es dir mit eigenen Augen an?«
    »Einverstanden.«
    Abe stöhnte unter dem Gewicht der Kiste mit den Brandbomben, während Jack sich mit dem sperrigen Flammenwerfer auf dem Rücken die Stufen in den Laden hinauftastete. Nachdem Abe die Kiste auf der Ladefläche des Lieferwagens verstaut hatte, gab er Jack das Zeichen, dass die Straße frei sei. Jack sprintete aus dem Laden und hechtete durch die Hintertür des Wagens. Abe zog das Eisengitter vor seinem Laden zu und kletterte auf den Fahrersitz.
    »Wohin?«
    »Fahr Richtung Westend bis zur 75. und dann rechts. Da suchst du dir eine dunkle Stelle unter dem Highway. Von dort aus gehen wir zu Fuß.«
    Als Abe anfuhr, überdachte Jack seine Optionen. Da er mit dem Flammenwerfer auf dem Rücken und einer Kiste Bomben unter dem Arm keinesfalls ein Tau hochklettern konnte, musste er die Gangway benutzen – seine Universalfernbedienung würde schon dafür sorgen, dass das klappte. Danach gab es zwei Möglichkeiten: Entweder er gelangte unbemerkt an Bord, dann konnte er die Bomben scharf machen und wegrennen. Oder er wurde entdeckt, dann würde er den Flammenwerfer

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