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Handyman Jack 01 - Die Gruft

Handyman Jack 01 - Die Gruft

Titel: Handyman Jack 01 - Die Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Zentimeter großen Rakoshs. Er musste ihn zufällig gestreift haben oder darauf getreten sein, und das Rakoshi-Baby hatte zugebissen. Sein Hosenbein war zerrissen und blutdurchtränkt, wo dieses Ding ein Stück aus ihm herausgebissen hatte. Jack hielt es auf Armeslänge von sich, während es um sich trat und mit seinen winzigen Klauen um sich schlug. Die kleinen gelben Augen funkelten wütend. Es hatte ein Stück blutiges Fleisch – Jacks Fleisch – zwischen den Zähnen. Vor seinen Augen schluckte das Minimonster den Fleischbrocken hinunter, dann kreischte es und schnappte nach seinen Fingern.
    Angewidert schleuderte er die kreischende Kreatur durch den Raum. Sie landete im Müll auf dem Fußboden zwischen den schlafenden Artgenossen.
    Aber die schliefen jetzt nicht mehr. Das Kreischen des Rakoshi-Babys hatte andere in der Nachbarschaft geweckt. Wie die Welle in einem stehenden See, in den man einen Stein geworfen hat, begannen sich die kleinen Kreaturen um ihn herum zu regen. Sobald einer sich rührte, weckte er damit einen anderen auf und so weiter.
    Innerhalb kürzester Zeit stand Jack einem Meer winziger Rakoshi gegenüber. Sie konnten ihn nicht sehen, aber das Gekreisch seines Angreifers hatte sie darauf aufmerksam gemacht, dass sich ein Eindringling unter ihnen befand – ein essbarer Eindringling. Die Rakoshi begannen auf der Suche nach ihm herumzulaufen. Sie bewegten sich in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war – auf Jack zu. Es mussten mehr als hundert sein, die auf ihn vorrückten. Früher oder später würde einer über ihn stolpern. Er hielt die zweite Bombe in der Hand. Hastig machte er sie scharf und ließ sie über den Boden an die Wand schlittern, in der Hoffnung, dass das Geräusch sie ablenkte und er Zeit bekam, den Flammenwerfer bereit zu machen.
    Es funktionierte nicht. Einer der kleineren Rakoshi stolperte gegen sein Bein und quäkte seine Entdeckung heraus, bevor er zubiss. Die übrigen nahmen den Ruf auf und schwappten auf ihn zu wie eine faulige Welle. Sie sprangen ihn an und ihre rasiermesserscharfen Zähne senkten sich in seine Schenkel, seinen Rücken, seine Schultern und seine Arme. Sie zerrten und rissen an seinem Fleisch. Er stolperte zurück und verlor die Balance. Als er unter dem Ansturm der Rakoshi zu Boden zu gehen drohte, sah er einen ausgewachsenen Rakosh, der wohl von dem Lärm angelockt worden war, aus dem Durchgang stürmen.
    Er fiel!
    Wenn er einmal am Boden war, würde er in Sekunden in Stücke gerissen. Er kämpfte gegen die Panik an und zerrte das Mündungsrohr des Flammenwerfers aus der Halterung. Als er auf seinen Knien landete, richtete er die Mündung von sich weg, fand den Zündmechanismus und betätigte den Auslöser.
    Die Welt schien zu explodieren. Eine gelbe Flammenwand fächerte vor ihm auf. Er drehte sich nach links, dann nach rechts, und versprühte kreisförmig flammendes Napalm. Plötzlich war er in diesem Kreis allein. Er ließ den Auslöser los.
    Er hatte vergessen, die Einstellung der Düsen zu überprüfen. Statt eines gerichteten Strahls hatte er einen Flammenregen losgelassen. Aber das spielte keine Rolle – es war erschreckend effektiv. Die angreifenden Rakoshi waren entweder schreiend davongerannt oder den Flammen zum Opfer gefallen; die, die sich außer Reichweite befanden, heulten und stoben in alle Richtungen davon. Der ausgewachsene Rakosh war mit der ganzen Vorderseite dem Sprühregen ausgesetzt gewesen. Er war jetzt nur noch eine lebende Fackel, der zurück in den Durchgang flüchtete. Die Kleinen rannten vor ihm her.
    Jack rappelte sich auf die Füße. Er stöhnte auf bei dem Schmerz zahlloser Verletzungen und ignorierte das Blut, das aus ihnen herausrann. Er hatte keine Wahl mehr, er musste ihnen folgen. Seine Anwesenheit ließ sich nicht mehr verheimlichen. Egal, ob er bereit war oder nicht, er musste sich jetzt Kusum stellen.
     

31
     
    Kusum unterdrückte seine Verbitterung. Die Opferzeremonie lief nicht so wie geplant. Es dauerte doppelt so lange wie sonst. Er brauchte die Mutter zur Führung der anderen.
    Wo war sie?
    Die kleine Westphalen war still, ihr Oberarm gefangen im Griff seiner Hand, ihre großen verängstigten Augen starrten fragend zu ihm hoch. Er ertrug den Blick dieser Augen nicht für längere Zeit – sie erwarteten Rettung von ihm, und er hatte ihr nichts zu geben außer dem Tod. Sie wusste nicht, was zwischen ihm und den Rakoshi vorging, und verstand die Zeremonie nicht, in der die, die sterben würde, der

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