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Handyman Jack 01 - Die Gruft

Handyman Jack 01 - Die Gruft

Titel: Handyman Jack 01 - Die Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Göttin Kali als Opfer dargeboten wurde im Namen der hochgeschätzten Ajit und Rupobati, die seit mehr als einem Jahrhundert tot waren.
    Heute Nacht war eine besonders wichtige Zeremonie, denn es würde die letzte dieser Art sein – auf ewig. Ab Morgen würde es keine Westphalen mehr geben. Ajit und Rupobati waren dann endlich gerächt.
    Als die Zeremonie sich ihrem Höhepunkt näherte, spürte Kusum eine Störung in vorderen Laderaum – der Brutstelle – rechts von ihm. Er war froh, als sich ein weiblicher Rakosh umdrehte und in dem Durchgang verschwand. Er wollte den bereits extrem zähen Ablauf der Zeremonie jetzt nicht auch noch unterbrechen, um einen der Rakosh zum Nachsehen zu schicken.
    Er schloss seinen Griff um den Arm des Kindes fester und hob die Stimme für die letzte Anrufung. Es war beinahe vorbei … endlich vorbei…
    Plötzlich waren die Augen der Rakoshi nicht mehr auf ihn gerichtet. Sie begannen zu zischen und zu brüllen, als ihre Aufmerksamkeit sich zu seiner Rechten wandte. Kusums Blick folgte ihnen und er beobachtete entsetzt, wie aus der Brutstelle eine kreischende Horde unreifer Rakoshi strömte, gefolgt von einem ausgewachsenen Rakosh, dessen Körper in Flammen stand. Der Rakosh stolperte in den Laderaum und brach vor der Fahrstuhlplattform zusammen.
    Und dahinter, wie der Avatar eines rachsüchtigen Gottes, schritt Jack.
    Kusum meinte zu spüren, wie sich die Welt um ihn zusammenzog und ihm die Kehle zuschnürte, bis ihm die Luft wegblieb.
    Jack … hier … und am Leben! Unmöglich!
    Das konnte nur bedeuten, dass die Mutter tot war. Aber wie? Wie konnte ein einzelner armseliger Mensch die Mutter besiegen? Und wie hatte Jack ihn gefunden? Was war das für ein Mensch?
    War er überhaupt ein Mensch? Oder war er eine unbesiegbare überirdische Macht? Es war, als sei er von den Göttern geschickt, um ihn auf die Probe zu stellen.
    Das Kind begann sich in seinem Griff zu winden und brüllte: »Jack! Jack!«
     
    32
     
    Jack erstarrte ungläubig, als er die vertraute kleine Stimme hörte, die seinen Namen rief. Und dann sah er sie.
    »Vicks!«
    Sie war am Leben! Sie lebte noch! Jack spürte, wie ihm Tränen in die Augen traten. Einen Moment lang sah er nur Vicky, dann sah er, dass Kusum sie am Arm festhielt. Als Jack vortrat, zog Kusum das zappelnde Kind wie einen Schild vor sich.
    »Ganz ruhig bleiben, Vicks!«, rief er ihr zu. »Ich bringe dich gleich nach Hause.«
    Und das würde er auch. Er schwor bei dem Gott, an den er schon seit Langem nicht mehr glaubte, dass er Vicky in Sicherheit bringen würde. Wenn sie so lange am Leben geblieben war, dann würde er auch dafür sorgen, dass es so blieb. Wenn ihm das jetzt nicht gelang, dann waren all die Jahre als Handyman Jack umsonst gewesen. Hier gab es keinen Klienten – hier ging es jetzt nur noch um sein eigenes Interesse.
    Jack sah sich in dem Laderaum um. Die zusammengedrängten Rakoshi beachteten ihn nicht; ihr einziges Interesse galt dem brennenden Rakosh auf dem Boden und ihrem Meister auf der Plattform. Jack wandte seine Aufmerksamkeit wieder Vicky zu. Als er aus dem Durchgang trat, bemerkte er einen Rakosh, der an die Wand rechts von ihm lehnte, erst dann, als er ihn streifte. Die Kreatur fauchte und hieb wild mit den Klauen um sich. Jack duckte sich und feuerte den Flammenwerfer in einem großen Bogen ab. Er erwischte den ausgestreckten Arm des Rakoshs und die Menge dahinter.
    Völliges Chaos war die Folge. Die Rakoshi gerieten in Panik und hieben im Versuch, dem Feuer und den brennenden Artgenossen auszuweichen, wild um sich.
    Jack hörte Kusums Stimme über dem Lärm: »Aufhören! Sofort aufhören oder das Mädchen stirbt!«
    Er blickte auf und sah, das Kusum Vicky an der Kehle gepackt, hatte. Vicky lief rot an und ihre Augen traten aus den Höhlen, als Kusum sie ein paar Zentimeter hochhob, um zu zeigen, dass er es ernst meinte.
    Jack ließ den Abzug des Flammenwerfers los. Er hatte jetzt eine Menge Platz. Nur ein Rakosh – einer mit einer vernarbten und deformierten Unterlippe – stand noch vor der Plattform. Schwarzer Qualm stieg von den reglosen Gestalten von mindestens einem Dutzend niedergestreckter Rakoshi auf. Das Atmen wurde in dem Rauch immer unangenehmer.
    »Pass auf, was du tust«, sagte Jack und wich zurück, bis er die Wand im Rücken hatte. »Sie ist alles, was dich zurzeit noch am Leben erhält.«
    »Was geht sie dich an?«
    »Ich will, dass ihr nichts geschieht.«
    »Sie ist nicht von deinem Blut. Sie ist nur

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