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Handyman Jack 01 - Die Gruft

Handyman Jack 01 - Die Gruft

Titel: Handyman Jack 01 - Die Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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verzweifelten Satz griff er sich den Knauf und hackte auf den Arm ein, der ihn festhielt. Blut, das so dunkel war wie die Haut darüber, spritzte hervor. Westphalens zehnter Hieb trennte den Arm ab und er fiel rückwärts auf den Steinboden. Er war frei…
    Aber die klauenbewehrte Hand umklammerte noch immer sein Handgelenk und ließ nicht los.
    Westphalen ließ den Säbel fallen und versuchte die Finger aufzubiegen. Malleson rannte ihm zu Hilfe. Zusammen gelang es ihnen, die Finger so weit zu lösen, dass Westphalen seinen Arm befreien konnte.
    Malleson schleuderte die Hand auf den Rost, wo sie an einem der Gitterstäbe hängen blieb, bis sie von einem der Monster weggezerrt wurde.
    Als Westphalen keuchend auf dem Boden lag und versuchte, wieder Blut in sein gequetschtes Handgelenk zu massieren, erklang die Stimme der Frau über dem Geklapper des Rostes:
    »Beten Sie zu Ihrem Gott, Captain Westphalen. Die Rakoshi werden nicht zulassen, dass sie den Tempel lebend verlassen.«
    Sie hatte recht. Diese Wesen – wie hatte sie sie genannt? Rakoshi? – würden in wenigen Augenblicken den einzelnen eingerasteten Haltebolzen aus dem Boden reißen und das Gitter aufstoßen, wenn es ihm nicht gelang, es irgendwie nach unten zu drücken. Seine Augen überflogen den winzigen Teil des Tempels, den er in dem schlechten Licht sehen konnte. Es musste etwas geben! Sein Blick blieb auf den Krügen mit dem Lampenöl hängen. Sie sahen schwer genug aus. Wenn er, Malleson und Hunter genügend davon auf den Rost wuchten konnten … Halt… Nein…
    Feuer! Nichts konnte brennendem Öl widerstehen! Er sprang auf die Füße und hastete zu dem Krug, den Tooke mit seinem Messer geöffnet hatte.
    »Malleson! Hier! Wir schütten das über das Gitter!« Er drehte sich zu Hunter um und zeigte auf eine der Lampen, die auf dem Podest standen. »Die brauchen wir!«
    Malleson und Westphalen ächzten unter dem Gewicht, aber sie schleppten den Krug über den Fußboden und leerten ihn über dem klappernden Rost aus, wobei der Inhalt sich über die Kreaturen darunter ergoss. Direkt hinter ihnen kam Hunter, dem gar nicht mehr gesagt werden musste, was er mit der Lampe tun sollte. Er gab ihr einen leichten Schubs, sodass sie auf dem Rost umkippte.
    Zuerst entzündete sich das Ol auf den Eisenstangen. Die Flammen leckten sich an den Oberflächen entlang und erzeugten ein Gitternetz aus Feuer, dann tropften sie als feiner Regen auf die Kreaturen darunter. Als dunkle ölübergossene Leiber in Flammen aufgingen, drang ein maunzendes Gejaule von unten hoch. Das Rütteln an dem Rost wurde heftiger. Und die Flammen breiteten sich weiter aus. Schwarzer beißender Qualm stieg der Kuppel des Tempels entgegen.
    »Mehr!«, brüllte Westphalen über das Getöse hinweg. Er benutzte seinen Säbel, um die Krüge zu öffnen, dann sah er zu, wie Malleson den Inhalt eines zweiten und dann eines dritten Kruges in die Grube entleerte. Das Geheul der Kreaturen wurde schwächer, als die Flammen immer höher stiegen.
    Er fasste selbst mit an und schüttete einen Krug nach dem anderen durch den Rost, bis das Öl zentimeterhoch in der Grube stand und sich ein feuriger Strom in den Tunnel ergoss. Die Flammen erzeugten ein Inferno, vor dem selbst Schadrach und seine beiden Freunde zurückgeschreckt wären.
    »Ich verfluche Euch, Captain Westphalen!«
    Es war die Frau. Sie hatte sich von ihrem Platz neben dem Leichnam erhoben und deutete mit einem langen rot lackierten Finger auf einen Punkt zwischen Westphalens Augen. »Ich verfluche Sie und alle, die von Ihnen abstammen werden!«
    Westphalen trat mit erhobenem Säbel einen Schritt auf sie zu. »Halt den Mund!«
    »Ihre Linie soll in Blut und Schmerz vergehen und Ihr Andenken und den Tag verfluchen, an dem Sie Ihre Hand gegen diesen Tempel erhoben haben!«
    Die Frau sprach im Ernst, dass war offensichtlich. Sie glaubte wirklich, sie verhänge einen Fluch über Westphalen und seine Nachkommen, und das erschreckte ihn. Er gab Hunter einen Wink.
    »Sorgen Sie dafür, dass sie still ist!«
    Hunter nahm seine Enfield vom Rücken und richtete sie auf die Priesterin. »Sie haben gehört, was er gesagt hat!«
    Aber die Frau missachtete den sicheren Tod, der ihr drohte, und tobte weiter.
    »Sie haben meinen Mann ermordet und den Tempel von Kali geschändet! Sie werden nie wieder Frieden finden, Captain Albert Westphalen! Ebenso wenig wie du«, sie deutete auf Hunter, »oder du«, dann auf Malleson. »Die Rakoshi werden euch alle

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