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Handyman Jack 01 - Die Gruft

Handyman Jack 01 - Die Gruft

Titel: Handyman Jack 01 - Die Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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war die Sache erledigt. Er fühlte sich gut, als er von dem Tempel fortritt. Er sah sich nicht um. Nicht ein Mal.
     

Kapitel 7
     
    Manhattan,
    Sonntag, 5. August
     
    1
     
    Tennis!
    Jack rollte sich mit einem Stöhnen aus dem Bett. Er hätte es beinahe vergessen. Er hatte dagelegen und von einem ausgiebigen Brunch im Perkins Pancakes an der 7th Avenue geträumt, als ihm das heutige Vater-Sohn-Tennisturnier wieder einfiel. Er hatte seinem Vater die Teilnahme zugesagt.
    Und er hatte keinen Schläger. Seinen hatte er irgendwann im April jemandem geliehen und wusste nicht mehr, wem. Er konnte nur eines tun: Abe anrufen und ihm erzählen, es sei ein Notfall.
    Abe sagte zu, ihn sofort im Laden zu treffen. Jack sprang unter die Dusche, rasierte sich, zog sich weiße Tennisshorts, ein dunkelblaues Polohemd, Socken und Sportschuhe an und hastete die Straße hinunter. Das Hitzeflirren, das die ganze Woche in der Luft gelegen hatte, war verschwunden. Es sah so aus, als würde es ein schöner Tag werden.
    Als er sich dem Isher Sport Shop näherte, sah er Abe von der anderen Seite darauf zuwatscheln. Abe musterte ihn von oben bis unten, als sie sich vor dem einklappbaren Eisengitter trafen, das den Laden außerhalb der Öffnungszeiten schützte.
    »Tennisbälle! Du wirst mir jetzt gleich sagen, du brauchst eine Packung Tennisbälle, nicht wahr?«
    Jack schüttelte den Kopf. »Nein. Ich würde dich doch am Sonntagmorgen nicht für Tennisbälle aus dem Bett klingeln.«
    »Freut mich, das zu hören.« Abe entriegelte das Gitter und schob es weit genug zur Seite, um an die Tür zu gelangen. »Hast du den Wirtschaftsteil der Times heute Morgen gesehen? All dieses Gerede, dass die Wirtschaft sich erholt? Glaub kein Wort davon. Wir sind auf der Titanic und der Eisberg ist direkt vor uns.«
    »Es ist ein viel zu schöner Tag für einen Börsencrash, Abe.«
    »Wie du meinst.« Abe entriegelte die Tür und hielt sie ihm auf. »Mach nur so weiter. Verschließ die Augen davor. Aber der Zusammenbruch kommt und das Wetter hat damit gar nichts zu tun.«
    Nachdem er die Alarmanlage abgeschaltet hatte, wandte sich Abe zum hinteren Teil des Ladens. Jack folgte ihm nicht. Er ging sofort zu den Tennisschlägern und blieb vor dem Präsentationsdisplay der überdimensionalen Prince-Modelle stehen. Nach kurzer Überlegung entschied er sich dagegen. Er würde zwar alle Hilfe brauchen, die er nur irgend bekommen konnte, aber er hatte seinen Stolz. Er würde mit einem normalgroßen Schläger spielen. Er wählte einen Wilson Hammer. Der Griff lag gut in der Hand und er war bereits bespannt.
    Er wollte gerade rufen, dass er den nehmen würde, als er bemerkte, wie Abe ihn von der anderen Seite des Ganges aus anfunkelte.
    »Deswegen hast du mich von meinem Frühstück weggeholt? Wegen eines Tennisschlägers?«
    »Und Bälle. Ich brauche ein paar Bälle.«
    »Du hast vielleicht Nerven! Ich weiß, das würdest du mir nicht antun. Du hast gesagt, es sei ein Notfall!«
    Jack hatte mit so etwas gerechnet. Sonntagmorgen war der einzige Tag, an dem Abe sich die verbotenen Genüsse leistete: Bagels mit Lachs – Dinge, die er wegen seines Blutdrucks auf keinen Fall essen sollte.
    »Es ist ein Notfall. Ich muss in ein paar Stunden mit meinem Vater spielen.«
    Abe riss die Augen auf und legte damit seine Stirn in Falten, die bis zu seinem ehemals vorhandenen Haaransatz reichten.
    »Dein Vater? Zuerst Gia, jetzt dein Vater. Bist du auf ‘nem Masochismustrip?«
    »Ich mag meinen Vater.«
    »Und warum hast du dann jedes Mal so schlechte Laune, wenn du von einem deiner Ausflüge nach New Jersey zurückkommst?«
    »Weil er ein guter Kerl ist, der mir auf den Wecker geht.«
    Sie wussten beide, das war nicht die ganze Geschichte, aber aufgrund einer stillschweigenden Übereinkunft verloren sie kein Wort über das Thema. Jack bezahlte den Schläger und einige Schachteln Penn-Bälle. »Ich bring dir ein paar Tomaten mit«, sagte er, als Abe das Gatter wieder vor dem Laden zuzog.
    Abes Miene hellte sich auf. »Ja, das ist gut, jetzt ist die richtige Zeit für Beefsteak-Tomaten.«
    Danach ging es zu Julios, wo Jack Ralph abholte, den Wagen, den Julio für ihn in Verwahrung hatte. Es war ein 63er Corvair, weiß mit einem schwarzen herunterklappbaren Verdeck und einem aufgemotzten Motor. Ein gewöhnlicher, nicht besonders auffälliger Wagen. Er passte überhaupt nicht zu Julio, aber Julio hatte ihn auch nicht bezahlt. Jack hatte den Wagen im Schaufenster eines

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