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Handyman Jack 01 - Die Gruft

Handyman Jack 01 - Die Gruft

Titel: Handyman Jack 01 - Die Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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von Klauen auf nacktem Fels. Die Lampe war verloschen und alles, was er sehen konnte, waren dunkle im Kreis herumlaufende Gestalten, die sich gegen die Wände drängten – und an dem Seil emporkletterten!
    Er sah ein Paar gelbe Augen, das auf ihn zukam – eine von diesen Kreaturen hatte fast den Rand des Schachtes erreicht!
    Westphalen steckte die Pistole ein und zog den Säbel. Mit zitternden Händen hob er ihn über den Kopf und ließ ihn mit aller Kraft herabsausen. Das starke Tau wurde glatt durchschlagen und das abgeschnittene Ende fiel in die Dunkelheit hinab.
    Zufrieden mit seiner Aktion beugte er sich über die Öffnung, um zu sehen, was die Kreaturen jetzt tun würden. Vor seinen ungläubigen Augen begannen sie, die Wände hochzuklettern. Aber das war unmöglich. Diese Wände hatten weder Vorsprünge noch Fugen …
    Jetzt sah er, was sie taten. Die Kreaturen kletterten übereinander und gelangten so höher und höher, wie fauliges schwarzes Wasser, das in einer Zisterne höher und höher steigt. Der Säbel entfiel ihm und er wollte davonlaufen, aber dann zwang er sich, die Stellung zu halten. Wenn diese Monstren aus ihrem Gefängnis entkamen, war er verloren. Und er durfte hier nicht sterben. Nicht jetzt. Nicht wo ihm ein Vermögen zu Füßen lag.
    Westphalen nahm all seinen Mut zusammen und ging zu Tookes Enfield, die in das Gitter verkeilt war. Kalter Schweiß rann ihm aus allen Poren, während er vorsichtig einen Fuß ausstreckte und dem Gewehr mit zusammengebissenen Zähnen einen Tritt versetzte. Polternd fiel das Gitter zu. Westphalen sank erleichtert gegen eine der Säulen. Er war gerettet.
    Das Gitter klapperte und rappelte, dann begann es sich zu heben.
    Stöhnend vor Angst und vor Enttäuschung schleppte sich Westphalen wieder zu dem Gitter hinüber.
    Er musste die Riegel vorschieben!
    Als er näher kam, sah er eine Szene unbändiger Wildheit: dunkle Körper, die sich unter das Gitter quetschten; Klauen, die sich in die Gitterstäbe krallten und an ihnen zerrten; scharfe weiße Zähne, die sich vor dem Eisen fletschten. Und er sah das abgrundtief Böse in gelben Augen, ohne jede Spur von Gnade, zerfressen von einem Blutdurst bar jeder Vernunft. Und dieser Gestank … er war fast unerträglich.
    Jetzt wusste er, warum das Gitter auf diese Art gesichert war.
    Westphalen sank auf die Knie, dann auf den Bauch. Jede Faser in ihm schrie danach, davonzurennen, aber das würde er nicht tun. Er war zu weit gekommen! Er ließ sich nicht mehr um seine Rettung bringen. Er hätte seinen beiden verbliebenen Männern, Hunter und Malleson, befehlen können, das Gitter zu sichern, aber er wusste, sie würden sich weigern. Dadurch verloren sie wertvolle Zeit, die sie nicht hatten. Er selbst musste es tun.
    Er begann vorwärtszukriechen, Zentimeter um Zentimeter auf den nächsten Bolzen zu, der angekettet neben dem Ring in der Bodenplatte lag. Er würde warten müssen, bis der entsprechende Ring auf dem Gitter auf gleicher Höhe war, und den Bolzen dann mit einer Bewegung durch beide Ringe stoßen. Dann, und erst dann, konnte er davonrennen.
    Er streckte den Arm aus, so weit es nur ging, ergriff den Bolzen und wartete. Die Stöße gegen die Unterseite des Gitters erfolgten jetzt häufiger und stärker. Der Ring auf dem Gitter senkte sich kaum noch auf den Boden, und wenn er das tat, dann nur für einen Sekundenbruchteil. Zweimal stieß er den Bolzen durch den ersten Ring, verfehlte aber den zweiten. In einem Akt der Verzweiflung erhob er sich und legte die linke Hand auf die Ecke des Gitters und stemmte sein ganzes Gewicht darauf. Er musste diesen Riegel vorschieben.
    Es funktionierte. Das Gitter prallte auf den Boden und der Bolzen glitt durch den Ring. Eine der Ecken war gesichert. Aber in diesem Moment glitt etwas zwischen den Gitterstäben hindurch und umfasste sein Handgelenk wie ein Schraubstock. Es war eine Hand, oder zumindest so etwas Ähnliches: mit drei Fingern, die jeweils in einer langen gelben Klaue endeten, und blauschwarzer Haut, die sich auf seiner Haut kalt und feucht anfühlte.
    Westphalen schrie vor Angst und vor Abscheu auf, als sein Arm den tobenden Schatten unter dem Gitter entgegengezogen wurde. Er sprang auf, setzte beide Stiefel auf den Rand des Gitters und versuchte mit all seiner Kraft, sich loszureißen. Aber die Hand verstärkte ihren Griff nur noch. Aus dem Augenwinkel bemerkte er auf dem Boden den Säbel, den er fallen gelassen hatte, gerade mal einen halben Meter entfernt. Mit einem

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