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Handyman Jack 01 - Die Gruft

Handyman Jack 01 - Die Gruft

Titel: Handyman Jack 01 - Die Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Aber zuerst mussten sie sie erst einmal nach oben schaffen.
    Er bellte Befehle: Malleson wurde zu den Pferden geschickt, um ein Seil zu holen. Die anderen vier stellten sich um das Gitter herum auf, um es anzuheben. Sie bückten sich und zogen, bis ihre Gesichter im von oben einfallenden Licht rot anliefen, aber es gab nicht nach. Westphalen wollte bereits zum Podest zurückkehren und den Priester zwingen, ihnen den Mechanismus zu erklären, als er ein paar simple Metallriegel entdeckte, die das Gitter an zwei Ecken mit Halteringen im Steinfußboden verbanden. Auf der anderen Seite befanden sich mehrere Scharniere. Während Westphalen die Riegel löste, die durch Eisenketten mit den Halteringen verbunden waren, überlegte er, dass diese Vorkehrungen als Schutz für einen solchen Schatz ziemlich primitiv waren. Aber die Juwelen unter ihm waren viel zu interessant, um sich länger mit den eisernen Bolzen zu befassen.
    Das Gitter wurde hochgeklappt und eine Enfield dazwischengeklemmt, um es offen zu halten. Da kam auch Malleson mit dem Seil. Auf Westphalens Anweisung hin schlang er das eine Ende um eine der Säulen des Tempels und warf das andere in den Schacht. Westphalen wollte gerade nach einem Freiwilligen fragen, als Tooke sich an den Rand der Öffnung hockte.
    »Mein Vater war ein Juweliersgehilfe«, erklärte er. »Ich kann Ihnen sagen, wenn es da unten etwas Aufregendes gibt.«
    Er griff nach der Leine und begann sich abzuseilen. Westphalen sah, wie er den Boden erreichte und buchstäblich auf den zunächst stehenden Krug zuhechtete. Er griff sich eine Handvoll der Steine und trug sie zu der flackernden Lampe. Er stellte die Lampe auf und schüttete die Steine langsam von einer Hand in die andere.
    »Sie sind echt«, rief er. »Bei Gott, sie sind echt!«
    Westphalen war für einen Moment sprachlos. Alles würde gut werden. Er konnte nach England zurückkehren, seine Schulden begleichen und würde nie, nie wieder spielen. Er klopfte Watts, Russell und Lang auf die Schultern und deutete nach unten.
    » Helft ihm!«
    Die drei Männer glitten kurz hintereinander an dem Seil hinunter. Jeder untersuchte zuerst selbst die Juwelen. Westphalen beobachtete, wie sich ihre langen Schatten im Lichtstrahl kreuzten, während sie dort unten herumhasteten. Er musste sich heftig zusammenreißen, um ihnen nicht entgegenzubrüllen, sie sollten endlich die Juwelen hochschicken. Aber er durfte nicht zu gierig erscheinen. Nein, diesen Eindruck durfte er auf keinen Fall erwecken. Er musste ruhig bleiben. Schließlich schleppten sie einen der Krüge heran und banden das Seil um den Hals. Westphalen und Malleson holten das Seil ein und stellten das Gefäß auf dem Boden ab.
    Malleson fuhr mit beiden Händen in den Krug und zog zwei Handvoll heraus. Westphalen beherrschte sich, um nicht das Gleiche zu tun. Er nahm einen einzigen Smaragd in die Hand und begutachtete ihn. Äußerlich war er gelassen, aber am liebsten hätte er ihn an seine Lippen gedrückt und vor Freude geweint.
    »Hey, Leute!«, rief Tooke von unten. »Werft das Seil wieder runter, Männer. Hier ist noch mehr davon und hier stinkt’s. Also beeilt euch etwas!«
    Westphalen gab Malleson ein Zeichen und der löste das Seil von dem Krug und warf das Ende wieder in den Schacht. Westphalen betrachtete weiterhin den Smaragd, den er für das Schönste hielt, was er in seinem Leben je gesehen hatte, bis er einen der Männer hörte:
    »Was war das?«
    »Was war was?«
    »Ein Geräusch. Ich dachte, ich hätte ein Geräusch aus dem Tunnel da gehört.«
    »Du spinnst, Kumpel. Da ist nichts. Es ist nur dunkel und stinkt.«
    »Ich hab was gehört. Du kannst es mir glauben.«
    Westphalen ging zur Kante der Öffnung und sah auf die vier Männer hinunter. Er wollte ihnen gerade sagen, sie sollten den Mund halten und arbeiten, als der Priester und die Frau plötzlich einen Gesang anstimmten. Bei dem Geräusch wirbelte Westphalen herum. Das ähnelte keiner Form von Musik, die er je gehört hatte. Die Stimme der Frau war ein schrilles Klagen, das sich schmerzhaft gegen den Bariton des Mannes abhob. Das Lied bestand nicht aus Worten, nur unzusammenhängenden Klangfetzen, und keiner davon schien zu einem anderen zu passen. Es gab keine Harmonie, sondern nur Missklang. Es verursachte ihm Zahnschmerzen.
    Sie verstummten urplötzlich.
    Und dann hörte er ein anderes Geräusch. Es kam von unten, drang aus der Tunnelöffnung, die in dem Schacht endete, und wurde allmählich lauter. Eine

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