Handyman Jack 05 - Todesfrequenz
ich ihm einen Besuch ab.
Vielleicht sollte er ihn anrufen und ihm Bescheid sagen, was sich hier abspielte. Ein Besuch von dem Mann, den sie zu töten versucht hatten, brächte diese Party vielleicht ein wenig in Schwung.
Sandy schlich sich davon und eilte zum Ende des Blocks, um sich den Namen der Straße einzuprägen, damit er die Adresse in der Voice-Mail des Erlösers hinterlassen konnte.
Wenn schon nichts von selbst geschah, könnte Sandy die Ereignisse vielleicht ein wenig von außen beschleunigen.
16
Ein Bleigewicht schien plötzlich in Jacks Magen zu landen, als er feststellte, dass die Tür zu seiner Wohnung nicht mehr abgeschlossen war.
Wachsam schlüpfte er hindurch und eilte in die Küche.
»Kate?«
Leer. Der Mikrowellenherd ausgeschaltet, die gesprungene Glastür offen – dabei hätte der Herd noch stundenlang in Betrieb sein müssen. Ein Messer auf der Anrichte, aber kein Blut.
»Kate!«
Sein Schlafzimmer, das Fernsehzimmer – leer. Keine Anzeichen für einen Kampf. Zurück zur Tür: keine Einbruchspuren. Was zum Teufel? Es sah so aus, als hätte Kate ganz einfach den Herd ausgeschaltet und wäre hinausgegangen. Aber das hätte sie aus freien Stücken niemals getan.
Offensichtlich doch. Was bedeutete, dass sie wahrscheinlich unter dem Einfluss der Einheit irgendwo durch die Stadt wanderte.
Jack versuchte, einer aufsteigenden Panik Herr zu werden. Sie konnte überall sein. Warum? Warum hatte sie es getan? Er stand vor dem schweigenden Mikrowellenherd und starrte die gesprungene Glastür an. Er wollte sie schon kraftvoll zuschlagen, als er im Innenraum ein Stück Papier entdeckte. Er riss die Klappe auf, schnappte sich den Zettel und las.
Er las erneut, wobei seine Zunge schlagartig pergamenttrocken wurde.
Der Virus… mutiert zu einem durch die Luft übertragbaren Erreger… die Bombe…
Er ging schnell zum Schreibsekretär, sah, dass die Schublade offen stand und leer war. Die Semmerling war ebenfalls verschwunden.
Sie hatte die Bombe wieder zusammengebaut und sich selbst in ein Trojanisches Pferd verwandelt.
Jacks Kehle zog sich schmerzhaft zusammen, als er sich vorstellte, wie sie alleine in seiner Küche gesessen und an der Bombe herumgebastelt hatte. Wie verzweifelt musste sie gewesen sein, dass sie zu einem solchen Akt Zuflucht gesucht hatte.
Warum, Kate? Er wollte die Frage hinausschreien. Warum konntest du nicht auf mich warten? Wir hätten das gemeinsam durchfechten können! Ich hätte das Ganze regeln können, wenn du mich gelassen hättest!
Zehn Uhr… die Nachricht besagte, dass er, falls er etwas tun könnte, es vor zehn Uhr tun sollte. Er schaute auf die Uhr: 8:05. Weniger als zwei Stunden. Aber selbst wenn er zwei Tage zur Verfügung gehabt hätte – er hatte keine Ahnung, wo sie war.
»Kate!«, flüsterte er, während er die Nachricht abermals las. »Wo bist du?«
Sein Blick fiel auf das Telefon. Sie hatte es benutzt. Vielleicht…
Er überprüfte ihre Voice-Mail. Eine Nachricht.
Bitte!
»Scheiße!«, zischte er, als er Palmers Stimme erkannte.
»Ihr Freund Holdstock und was von seiner Sekte noch übrig ist, sind in ihr Clubhaus Starfisher Lane sieben in Ocean Beach, New Jersey, umgezogen. Vielleicht wollen Sie mal herkommen und es sich ansehen. Es ist noch abartiger, als Sie es sich vorstellen können.«
Jack war schon unterwegs, noch ehe die Nachricht beendet war. Supermans Partner, Jimmy Olsen, hatte sich eingeschaltet. Ocean Beach. Er wusste, wo das war. Er brauchte sich nicht zu bewaffnen. Er war längst einsatzbereit. Was er brauchte, war Zeit.
Die russische Lady hatte angedeutet, die Einheit würde einen Krieg, würde Hass, Tod, Angst, Schmerz und Vernichtung auslösen. Wenn es das war, was ihnen gefiel, was sie liebten, dann würden sie genau dies auch bekommen, und zwar reichlich.
17
Sandy saß in seinem Wagen, endlich geschützt vor dem feuchten, salzigen Wind, und überlegte, was er tun sollte. Fast zwei Stunden waren seit dem Partybeginn im Bungalow vergangen, und seitdem kein Laut von dort. Auch keine weiteren Aktivitäten außer dem Nachfüllen eines Colaglases oder dem Knabbern eines Kräckers oder eines Stücks Käse.
»Gelangweilt« traf nicht annähernd seine augenblickliche Stimmungslage. Er hätte gerne gewusst, ob der Erlöser seine Nachricht abgehört hatte und ob er, wenn ja, schon unterwegs war.
Das
wollte Sandy auf keinen Fall versäumen.
Ein Lichtblitz auf der benachbarten Straße weckte seine
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