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Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Handyman Jack 05 - Todesfrequenz

Titel: Handyman Jack 05 - Todesfrequenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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Tränen über die Wangen. Sie brachte kein Wort hervor.
    Bitte frag mich nicht, ob ich jemals so glücklich war, dachte sie, denn ich glaube nicht, dass ich in meinem ganzen Leben jemals richtig glücklich gewesen bin.
    Es gab wohl glückselige Augenblicke mit den Kindern und die Hoffnung auf diesen Zustand mit Jeanette, aber das wahre Glück wartete immer um die Ecke oder hinter dem nächsten Hügel.
    Schließlich hatte sie sich so weit gefasst, dass sie wieder sprechen konnte. Ihre Stimme klang rau. »Du bist ein guter Mann, Ron. Ein guter Vater und ein besserer Ehemann, als ich eine Ehefrau war. Vergiss das nie.«
    »Mir gefällt der Unterton nicht, Kate. Du bist …« Er senkte die Stimme noch weiter. »Du klingst deprimiert. Du denkst doch nicht etwa daran, irgendetwas Schlimmes zu tun, oder?«
    Sie musste dieses Gespräch beenden. Schnellstens. Ehe sie zusammenbrach.
    »Ron«, sagte sie in einem missbilligenden Tonfall, »nach all den Jahren solltest du mich ein wenig besser kennen. Es ist nur, dass ich von den Kindern noch nie so lange getrennt war und dass mich das, was hier geschieht, so plötzlich mit dem Tod konfrontiert, und das hat mich zu der Überlegung gebracht, was wohl wäre, wenn mir auf dem Nachhauseweg irgendetwas zustieße. Es sieht so aus, als nähmen wir uns nie die Zeit, den Menschen, die wir lieben, mitzuteilen, wie viel sie uns bedeuten. Daher wollte ich den Kindern nur klar machen, wie wichtig sie mir sind und wie Leid es mir tut, dass ich dich verletzt habe. Das ist alles, okay? Ich komme bald nach Hause. Oh, da ist jemand an der Tür. Ich muss jetzt Schluss machen. Mach’s gut.«
    Kate betätigte die Ausschalttaste und kniete auf dem Fußboden, starrte den Telefonhörer an und musste sich gegen einen neuerlichen Weinkrampf wehren. Mein Gott, sie wollte diesen Schritt wirklich nicht tun, doch es gab keine andere Möglichkeit. Für Kevin, für Lizzie und, ja, auch für sie selbst musste sie es durchziehen.
    Sie legte ihre Gefühle auf Eis, während sie nach dem Reisewecker griff. Die beiden Zündkapseln baumelten an ihren Verbindungsdrähten, während sie die Weckfunktion für 10 Uhr abends programmierte. Der Zeitpunkt war mehr als eine reine Schätzung. Sie hatte von der Einheit genug erfahren, um zu wissen, dass sich der neue Treffpunkt nicht in der Nähe befand und dass die Mutation in einen sich durch die Luft verbreitenden Erreger nicht innerhalb von Minuten ablief. Sie nahm an – hoffte es inständig –, dass sie sich zu diesem Zeitpunkt mitten unter ihnen befand.
    Behutsam setzte sie die Zündkapseln wieder in die Löcher ein, die sie vorher schon ausgefüllt hatten, dann leerte sie ihre Schultertasche und legte die Konstruktion vorsichtig hinein. Ein Geschirrtuch von der Spüle bedeckte die Bombe, dann wurde der Inhalt der Tasche wieder eingepackt und darauf drapiert.
    Sie suchte sich einen Schreibstift und einen kleinen Notizblock und schrieb Jack eine kurze Nachricht. Sie wies auf die bevorstehende Mutation hin und erläuterte ihren Plan, sie aufzuhalten. Sie wusste nicht genau, wohin sie sich wenden würde, aber wenn er ihr folgen könnte und rechtzeitig dorthin käme – vor zehn Uhr – fände er vielleicht eine andere Lösung, eine Lösung, die sie nicht ihr Leben kosten und ihr stattdessen erlauben würde, daran teilzuhaben, wie Kevin und Lizzie aufwuchsen und sie vielleicht irgendwann zur Schwiegermutter und Großmutter machten…
    Doch im Augenblick war dies die einzige Möglichkeit.
    Nun… wo sollte sie die Nachricht deponieren? Sie sollte nicht an einer Stelle liegen, wo die Einheit sie sehen konnte, wenn sie die Kontrolle übernahm – das würde ihren Plan zum Scheitern bringen. Sie schaute sich um, und ihr Blick fiel auf den Mikrowellenherd auf dem Fußboden.
    Natürlich.
    Kate hob ihn hoch und stellte ihn zurück auf die Anrichte, dann zog sie sich den Tragriemen ihrer Schultertasche über den Kopf, so dass er quer über ihre Brust verlief. Er sollte auf keinen Fall herunterrutschen.
    Sie war bereit.
    Dann entdeckte sie Jacks kleine Pistole. Die könnte sie ruhig auch an sich nehmen. Wenn es um Tod und Vernichtung ging, sollte sie sie zur Hand haben. Sie verstaute sie in ihrer Hosentasche.
    Jetzt kam das Schwierigste: das Ausschalten des Mikrowellenherdes. Dazu brauchte sie nur die Tür zu öffnen. Gleichzeitig wäre dies ein Ort, wo sie die Nachricht für Jack verstecken könnte. Die Einheit würde niemals in den Herd hineinschauen, aber Jack würde die offene

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